Hochwasser-Lage in Rinteln weiter kritisch, Entspannung an Rodenberger Aue
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(Rinteln) Das Hochwasser stieg auch am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem 26.12.2023 weiter an. Der aktuelle Pegelstand liegt in Rinteln inzwischen bei 6,64 Meter.

Die Deiche werden vorsorglich aufgestockt. Die Prognose ist laut Kreisfeuerwehr noch unsicher. Die Polizei sperrt aktuell die Zufahrten. Anliegerverkehr und Fahrzeuge von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sind frei.

Die Stadt Rinteln meldet heute um 19:26 Uhr, dass die Fußgängerzone als Rettungsgasse freigehalten werden soll: „Die Fußgängerzone ist aktuell der einzige Rettungsweg für alle Blaulichtkräfte. Heute gab es bereits zahlreiche Einsätze.
Die Anzahl der Menschen in der Fußgängerzone muss so gering wie möglich gehalten werden.“

Das Freibad ist komplett vom Hochwasser umgeben. (Foto: Jörg Brandt)

Es sollen daher unnötige Fahrten und Besuche im Stadtgebiet vermieden werden: „Meiden Sie den hochwassergefährdeten Bereich und behindern Sie keine Einsatzkräfte. Entsprechende Hinweisschilder werden morgen in der Fußgängerzone von der Stadt Rinteln verteilt.“

Die Stadtverwaltung hat weitere Konsequenzen aus der Lage gezogen: Der bis zum 30. Dezember geplante „Rintelner Adventszauber“ wird aufgrund der aktuellen Hochwasser-Situation im Stadtgebiet per sofort beendet.

(Foto: Jörg Brandt)

Polizei und Feuerwehr bitten darum, die Notrufnummern 110 und 112 nur in dringenden Notfällen zu wählen: „Für alle anderen Fragen rund ums Hochwasser wählen Sie 05751 403-777 (Bürgertelefon).

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„Meiden Sie den Innenstadtbereich von Rinteln“, so die Verwaltung in einer Mitteilung, „Halten Sie die Zufahrten für die Einsatzkräfte frei. Umfahren sie keine Absperrungen!“

Das Bürgertelefon der Stadt Rinteln ist rund um die Uhr erreichbar: 05751 403-777

Generell gibt die Verwaltung folgenden Appell heraus: „Vermeiden Sie grundsätzlich alle unnötigen Fahrten im Stadtgebiet und nähern Sie sich nicht dem hochwasser-gefährdeten Bereich, um die Einsatzkräfte nicht zu behindern.“

In der Seetorstraße wurde ein Steg montiert.

Unterdessen haben Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks einen Steg an der Seetorstraße aufgebaut. Die Polizei hat ihre Präsenz verstärkt und kontrolliert nun an den Zufahrtsstraßen, damit nicht unnötiger Verkehr in Richtung Innenstadt fließt. Auch der reformierte Friedhof wurde inzwischen überflutet.

Die Ost-Contrescarpe wurde wie berichtet evakuiert. Wenige Haushalte verbleiben laut Pressestelle der Kreisfeuerwehr Schaumburg auf eigenen Wunsch vor Ort. Die Abwasserkanäle sind gut gefüllt und die Lage wird als angespannt bezeichnet. Ein Deich droht überzulaufen. Die Einsatzkräfte werden regelmäßig getauscht. Im Einsatz sind derzeit das THW mit mehreren Ortsverbänden, Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis sowie das DRK, die Polizei sowie die Bereitschaftspolizei. Durch Feuerwehren und THW werden in regelmäßigen Abständen Erkundungsfahrten im Stadtgebiet durchgeführt.

Beim THW in Stadthagen werden Sandsäcke befüllt und für den Einsatz an die benötigten Orte transportiert. (Foto: Kreisfeuerwehr)

Feuerwehr fordert Hochwasserschutzsystem an

Die Feuerwehr der Stadt Rinteln hat als Vorsichtsmaßnahme ein Hochwasserschutzsystem vom Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz angefordert. Die Fahrzeuge befinden sich aktuell im Zulauf. Dabei handelt es sich um zwei Gerätewagen Logistik sowie zwei Unimogs. Die Fahrzeuge sind als Katastrophenschutzfahrzeuge gekennzeichnet.

Entspannung an der Rodenberger Aue

Das trockene Wetter am heutigen zweiten Weihnachtsfeiertag hat auch an der Rodenberger Aue für Entspannung gesorgt. Der Pegel ist soweit gefallen, dass das Wehr an der Sudewiese wieder vollständig geöffnet ist. Die Feuerwehr rechnet auch angesichts der trockenen Wetterprognose mit weiter fallendem Wasserstand. Das Feuerwehrhaus in Rodenberg ist aktuell nicht mehr besetzt. Aus der Samtgemeinde Rodenberg sind vier Feuerwehren bei dem Hochwasser in Rinteln im Einsatz, um dort zu helfen.

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