(Evesen) Das ganze Schuljahr über haben die Grundschüler und Kindergartenkinder viel über ihre Umwelt geforscht und dabei zahlreiche interessante Sachen gelernt.
Im Rahmen des Brückenprojekts „Umweltdetektive – der Natur auf der Spur“ sind die Drittklässler und die zukünftigen Schulkinder aus dem Kindergarten Pusteblume in Röcke und dem evangelischen Kindergarten in Petzen auf der Streuobstwiese der Schule und dem zugehörigen Teich auf Spurensuche in der Natur gegangen und sind vielen Fragen auf dem Grund gegangen.
Welche Tiere leben überhaupt im Teich und auf der Streuobstwiese und was brauchen sie, um gut zu überleben? Wo leben und schlafen überhaupt Bienen und wie kümmern sie sich um ihren Nachwuchs? Diese und noch unzählige Fragen mehr können die Kinder inzwischen auf dem Effeff beantworten, und dennoch gehen ihnen auch bis heute die Fragen nicht aus. Auf dem Forscherfest auf dem Schulhof der Grundschule und auf dem Gebiet der Streuobstwiese konnten die kleinen Forscher dann auch ihren Eltern und Geschwisterkindern zeigen, was sie so in den letzten Monaten gelernt haben.
Forscherfest an der Grundschule Evesen und Brückenprojekt mit Kitas
Beim großen Pflanzenquiz mussten die richtigen Pflanzen zugeordnet werden, mit dem Mikroskop konnten Insekten ganz nah betrachtet werden und beim biolgischen Wasserreinigungssystem lernten Eltern und Kinder, wie einfach Wasser gesäubert werden kann. Derweil war das „Wiesenradio“ auf Investigativmission unterwegs und interviewte fleißig Lehrer und Kinder rund um das Thema Umwelt. Julia Auras gab Eltern und Kindern eine Führung über die Streuobstwiese und berichtete von ihren Unterrichtseinheiten in der Natur. Auras geht regelmäßig mit den Klassen auf die Wiese, die vor einigen Jahren gemeinam mit Lehrkräften und Eltern angelegt wurde und zahlreiche alte Obstbaumsorten aus dem 18. und 19. Jahrhundert beheimatet, die von August bis Oktober Früchte tragen, darunter Äpfel, Birnen und Zwetschgen.
Zudem lernen die Kinder hier viel über die heimischen Tiere – Fuchs, Reh und Hase schauen hier nämlich ebenfalls regelmäßig vorbei. Doch auch für die ganz kleinen Tiere wurde hier ein toller Lebensraum geschaffen und wird von den Kindern gepflegt und gehegt, etwa bei dem großen Bienenhotel. Erst kürzlich haben die Schüler Backsteine mit Löchern – Wohnhöhlen für Bienen – selbst getöpfert und in das Hotel gesetzt. Die Bienen haben diese Wohnungen sofort angenommen, wie Auras bestätigt.
Besonders mögen die Schüler jedoch das grüne Klassenzimmer, das ganze Unterrichtseinheiten umgeben von Natur ermöglicht. Im angrenzenden Forscherhaus können Spiele und Materialien gelagert werden und bei einem plötzlichen Regenguss Schutz gesucht werden. „Die Kinder würden am liebsten hier einziehen“, weiß Auras aus Erfahrung zu berichten. Im angrenzenden Teich lassen sich zudem gut die dort lebenden Tiere und Insekten, wie Stichlinge, Frösche, Molche und Wasserflöhe, beobachten. Am Forscherstrand können die Schüler ihrer Neugier freien Lauf lassen.
Auch wenn das Projekt und die entsprechende Förderung von rund 28.000 Euro zunächst auf ein Jahr begrenzt ist, wie Bettina Debbe von der Bückeburger Verwaltung, als gemeinsame Antragsstellerin mit der evangelischen Kirchengemeinde, erklärt, würden doch bereits jetzt Überlegungen getätigt werden, dies künftig, wenn auch im kleineren Rahmen, weiterzuführen. „Vor allen Dingen den Kindergartenkindern hat der regelmäßige Kontakt zur Grundschule und den Schülern gutgetan, sodass sie ihre Hemmungen vor der Schule verlieren und viel selbstbewusster werden“, bestätigt auch Ursula von Herz, Leiterin der Kita Pusteblume. Die Drittklässler, die in diesem Jahr an dem Projekt mitgewirkt haben, werden nämlich auch im kommenden Jahr die Paten für die bald zu einschulenden Kindergartenkinder, die neuen Erstklässler.
Da von diesem Projekt die Kinder auf beiden Seiten profitiert haben, soll dies folgerichtig auch weitergeführt werden, über die Art und Weise werde sich zeitnah Gedanken gemacht. „Wir sind sehr glücklich über das Projekt, den Natur und Nachhaltigkeit sind das Thema der Zeit. Vor allen Dingen die enge Kooperation mit der Grundschule wollen wir dauerhaft festigen“, so von Herz. „In diesem Projekt zeigt sich das Miteinander und wie gut es ist, aufeinander zuzugehen“, fügt Debbe hinzu.
(Text & Fotos: Nadine Hartmann)