Teilabriss eröffnet neue Möglichkeiten: Schulsanierung mit klarer Trennung von Kindergarten und Grundschule in Meinsen
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(Bückeburg) Es ist eine Mammutaufgabe, die die Stadt Bückeburg in den kommenden Jahren zu leisten hat und mit deren Abarbeitung bereits im vergangenen Jahr begonnen wurde.

Neben der Grundschule am Harrl und der Grundschule Evesen wird auch die Grundschule in Meinsen samt angeschlossenem Kindergarten grundsaniert – dafür werden nun auch Teilabrisse notwendig, wie die Planer auf einer außerordentlichen Sondersitzung dreier Ausschüsse erläuterten. Für die Dauer der Sanierung werden Schüler und Kindergartenkinder für nahezu drei Jahre in einer Interimsschule untergebracht.

Modern soll die sanierte Schule samt Neubau werden – mit viel Holz und vielen Aufenthaltsmöglichkeiten.

Der Umzug in die sogenannte Modulschule soll innerhalb der Osterferien erfolgen, so der aktuelle Zeitplan. Erst dann können die Arbeiten an den Bestandsgebäuden beginnen. Am Ende der umfangreichen und investitionsintensiven Sanierung sollen zwei neue und moderne Lernorte stehen, die für die kommenden Jahrzehnte zukunftsweisend aufgestellt sind. Die Planer Peter Teicher und Martin Müller stellten den Ratsgremien nach vier Monaten Planungszeit den derzeitigen Planungstand dar: „Mit dem Umbau, der Sanierung und Erweiterung haben wir hier eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Es liegen Bausubstanzen aus verschiedenen Jahrzehnten vor, zudem müssen insgesamt drei Geschosse angefasst werden.“

Der WC-Trakt samt Keller und die Treppenanlagen sollen zurückgebaut werden, auch die Pausenhalle samt Verbindungsgang und Glasdach sollen der Abrissbirne zum Opfer fallen. Die bauliche Struktur der Klassentrakte sowie des Kindergarten erfordere, dank eines neuen Raumprogrammes, keine baulichen Eingriffe. Im Bereich der Klassenräume werden aber einige der vorhandenen Bäume weichen müssen. Dem U-förmigen Bestandsbau soll eine neugebaute Erweiterung eine klarere Geometrie und eine „neue, zentrale Mitte“ verschaffen, samt Pausenhalle und Aufenthaltsmöglichkeiten. Neu im Konzept sind ein Gründach und sogenannte „Shed“-Dächer mit PV-Anlagen. Der Neubau soll in Form eines Holzskelettbaus im Stützenraster realisiert werden. Die Vorfertigung einzelner Bauelemente verkürzt die Bauzeit enorm. Im Sinne der Nachhaltigkeit soll auch der Innenausbau mit Holz erfolgen. Zudem sollen die Schulen barrierefrei gestaltet werden und allen Ansprüchen an Inklusion und für den Ganztag gerecht werden – dafür werden neue Ganztagsräume sowie ein Behinderten-WC eingeplant.

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Bauausschuss-Vorsitzende Sandra Schauer (mi.) sowie die Mitglieder des Bau- und Mobilitäts-, des Schul- und des Jugendausschusses stimmen für die Fortführung der Planungen.

Zudem wurde in den Planungen ein zusätzlicher Klassenraum bedacht – falls doch mal ein zweizügiger Jahrgang eingeschult werde. Dank eines neuen Raumkonzeptes sollen künftig alle Kindergartenräume vom Außenbereich erreichbar sein. Auch der Eingang des Kindergartens wird verlegt und künftig auf dem zentralen Pausenhof liegen. „Die übersichtliche Neugliederung der Räume sorgt für eine höhere Funktionalität“, sind sich die Planer sicher. Ein Lüftungsanlage werde lediglich für die Grundschule eingebaut. Beheizt werden soll der gesamte Komplex mit einer Kombination von Pv-Anlage und Wärmepumpe.

In den Osterferien sollen die Schüler und Kindergartenkinder in die Interimsschule umziehen – erst dann kann im Bestand wirklich gearbeitet werden.

Was bei manchen Ausschussmitgliedern Fragen aufwirft, ist die Finanzierung der umfangreichen Maßnahme – derzeit werden rund 7,5 Millionen Euro veranschlagt. In Anbetracht der angespannten Haushaltslage forderten manche der Anwesenden eine Aufschlüsselung – Fachgebietsleiter Björn Sassenberg jedoch versicherte, dass die Finanzierung gesichert und zudem auf mehrere Jahre ausgelegt sei. Die Mittel im Haushalt für dieses Jahr würden ausreichen, die Haushalte der folgenden Jahre bedürften jedoch einer Anpassung, für die wiederum eine Grundsatzentscheidung des Rats notwendig würde. „Der favorisierte Holzbau verursacht Mehrkosten, dafür schaffen wir aber einen zukunftsfähigen Bau“, so Sassenberg.

Auch Fachgebietsleiter Bernd Meier pflichtete dem bei: „Das soll kein Luxusbau, sondern ein funktionales Gebäude, das den heutigen Ansprüchen gerecht wird, werden“. Dieser Auffassung konnten sich auch die drei Ratsgremien anschließen und votierten jeweils einstimmig für die Fortführung der vorgestellten Planungen. (Text & Foto: nh)

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