Baumaßnahme bis 2027: Zwischenstand der umfassenden Sanierung der Grundschule am Harrl
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(Bückeburg) Es ist ein wahres Mammutprojekt, dass sich die Stadt vorgenommen hat: Die Sanierung aller vier Grundschulen unter städtischer Trägerschaft. Die größte Maßnahme hat im vergangenen Jahr für alle sichtbar ihren Anfang genommen.

Die Sanierung der Grundschule am Harrl wird bis 2027 dauern, erst dann werden sowohl die neue Mensa und Aula, der Ausbau und Erneuerung aller Geschosse im Hauptgebäude sowie der Sporthalle und des Schulhofes abgeschlossen sein. Insgesamt 16 Millionen Euro wird diese Maßnahme nach jetzigem Stand kosten.

Marc Sigges erläuterte im Bau- und Mobilitätsausschuss den derzeitigen Zwischenstand: Der Abriss des Molsen-Anbaus sowie die Grundsteinlegung für den Mensa-Neubau sind plangemäß gelaufen, aktuell finden die Betonarbeiten am stetig wachsendem Rohbau statt. Mit Hochdruck werde an den weiteren Ausschreibungen gearbeitet, die für den Hochbau benötigt würden. Der Rohbau soll bis zum Mai fertiggestellt werden, im Sommer sollen dann das Dach und die Fassade gemacht werden. Der Ausbau soll dann bis Ende des Jahres soweit abgeschlossen sein, dass der Endausbau und die Inbetriebnahme auf das erste Quartal 2023 angesetzt sind. Diese erste Phase der Sanierung wird rund 4,1 Millionen Euro kosten, wovon rund 900.000 Euro als Förderungen für den Ganztag und die Raumluftanlagen an die Stadt zurückfließen.

Stetig wächst der Rohbau für die neue Mensa in die Höhe – laut Planungen sollen Mensa und Aula bereits Anfang 2023 in Betrieb genommen werden.

Moderner und freundlicher Neubau

Im Inneren soll der Neubau freundlich und offen, mit viel Glas und Holz gestaltet werden. Eine zum Altbau gerichtete Bühne wird sowohl für Schulzwecke als auch für Abendveranstaltungen nutzbar sein. Vom Foyer wird es eine Verbindung zum Haupthaus geben mit einem kleinen aber ansprechendem Aufenthaltsbereich. Aktuell sei der Tiefbau eine große Herausforderung, erläuterte Sigges. Rings um das Gebäude sei eine neue Entwässerung angelegt worden, zudem sei bei den Schachtarbeiten der desolate Zustand der Kellergewölbe zutage gekommen. „Blank, ohne Abdichtungen und Isolierungen“, schilderte Sigges den Zustand. Auf der Seite zur Ulmenallee werden neue Kanal- und Trinkwasseranschlüsse angelegt . Die Freiflächen zur Ulmenallee werden, mit Pflanzbereichen links und rechts vom Eingang sowie integrierten Sitzflächen gestaltet werden. Der Gehweg erhält zudem eine neue Pflasterung. „Wir wollen einen fließenden Übergang vom öffentlichen Bereich zum Schulgebäude bewirken. Genaue Details müssen im Plan jedoch noch ausgestaltet werden“, erklärt Sigges.

Ausbau des Hauptgebäudes ab Sommer

Die nächste Phase wird dann den Rück- und Ausbau des 3. Geschosses umfassen. Der Rückbau soll hier laut Plan bereits im August starten, sodass der Innenausbau im September erfolgen könnte. Im dritten Obergeschoss sollen unter anderem eine Bücherei sowie ein Lernbereich mit zwei Klassen- und zwei Gruppenräumen entstehen. Die Fertigstellung ist für 2023 geplant, der Kostenanteil für diese Teilmaßnahme wird sind auf rund 1,8 Millionen Euro belaufen. Hinzu kommt die Erneuerung der Dachflächen im Sommer dieses Jahres. „Die Dachlinien sind in die Jahre gekommen und porös, eine Reparatur lohnt sich da nicht mehr“, so Sigges. Die Neueindeckung mich Dachflächendämmung und -Entwässerung wird zusätzliche 400.000 Euro benötigen.

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Für insgesamt 16 Millionen Euro wird die Grundschule am Harrl saniert. Bis mindestens 2027 wird diese Maßnahme dauern.

Photovoltaik-Anlagen trotz Denkmalschutz

Ausschussvorsitzende Sandra Schauer (SPD) fragte in diesem Zuge nach, ob die nachträgliche Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach möglich wäre. Sigges erläuterte, dass hierzu bereits ein Statiker gefragt worden sei. Mit kleineren Holzvorkehrungen wäre das vielleicht machbar, dies werde noch geprüft.

In einem Antrag von Ende Januar unter Beteiligung der Schulen, Elternvertreter und Fraktionsspitzen haben die Freien Wähler nochmalig auf das Haushaltsprogramm aus 2020 (100.000 Euro im Jahr für Maßnahmen) hingewiesen und vorgeschlagen, die Grundschulen der Stadt Bückeburg als Lernorte „Erneuerbare Energie“ zukünftig mit Photovoltaikanlage und mit einer Visualisierung entsprechend auszustatten.

„Es kann nicht sein, dass bei der derzeitigen Sanierung unserer GS Harrl in zweistelliger Millionenhöhe, keine zukunftsorientierten Lösungen gefunden und Vorschläge nur sehr zäh angenommen werden; früher sogar abgeschmettert wurden. Ziel unseres Antrags ist es, zumindest alle Argumente für und gegen die Zulassung der Photovoltaikanlage bei der Grundschule am Harrl mit der obersten Fachaufsichtsbehörde des Denkmalschutzes vor Ort, mit Fachfirma und Politik zu diskutieren“, so die Freien Wähler. Fraktionsvorsitzender Andreas Paul Schöniger befinde sich derzeit schon in Gesprächen mit konkreten Anbietern, die sogar Anlagen bereitstellen und installieren würden, im Gegenzug für eine Nutzungsmöglichkeit des erzeugten Stroms. Der Antrag der Freien Wähler wird in der kommenden Sitzung des Klima- und Umweltausschusses am 16. Februar diskutiert werden.

Die Mensa sowie Aula und Foyer werden offen gestaltet, mit viel Holz und Glas.

Ausblick

Der weitere Innenausbau der Grundschule wird ab 2023 geschossweise erfolgen, auch die raumlufttechnischen Anlagen werden demnach erst nach der jeweiligen Fertigstellung des Geschosses eingebaut. Diese beinhaltet auch eine Wärmerückgewinnung zu 80 Prozent, wie Wilhelm Klusmeier (Grüne) wissen wollte.

(Text & Fotos: Nadine Hartmann)

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