„Für die Menschen in der Region da sein“: Jahreshauptversammlung des DRK-Kreisverbandes Schaumburg
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(Landkreis/Bückeburg) Gemeinsam mit zahlreichen Mitgliedern hat der DRK-Kreisverband Schaumburg bei seiner Jahreshauptversammlung im Großen Rathaussaal in Bückeburg auf das vergangene und laufende Jahr zurückgeblickt und einen Ausblick in die nähere Zukunft gewagt.

Geprägt waren die vergangenen Monate ganz klar von der Arbeit mit und gegen das Corona-Virus: Mit der Infektpraxis, den mobilen Teams, dem Test- und dem Impfzentrum wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Bevölkerung abzusichern. Für ihre unermüdliche Arbeit für das Deutsche Rote Kreuz wurden zudem Britta Ronnenberg und Ursula Jedamzik vom Ortsverein Wiedensahl als auch der gesamte Ortsverein Stadthagen geehrt.

Gemeinsam mit zahlreichen Mitgliedern hat der DRK-Kreisverband Schaumburg bei seiner Jahreshauptversammlung im Großen Rathaussaal auf das vergangene und laufende Jahr geblickt.

Wichtiger Partner

„Sie alle sind die wichtigsten Personen an diesem Tage“, stellte Präsident Bernd Koller zu Beginn der Versammlung klar. Auch in 2020 und 2021 hätten sich alle 6.335 Mitglieder und vor allen Dingen die 423 ehrenamtlich und 350 hauptamtlich tätigen Mitglieder für die Leitsätze des Deutschen Roten Kreuzes verdient gemacht. Landrat Jörg Farr bestätigte dies in seinem Grußwort: „Das DRK steht an der Seite der Menschen, die Hilfe benötigen“. Das zeige sich im großen Ganzen, jedoch noch viel mehr im Kleinen: in den Kleiderkammern, den Tafeln, der Tagespflege, den Bereitschaften. Existentiell seien auch die Ortsvereine, unter anderem in der Organisation der wichtigen Blutspendetermine. „Das DRK ist ein wichtiger Partner der Städte und des Landkreises. Wir können auf euch bauen – von der Ersten Hilfe bis hin zum Katastrophenschutz“ Vor allen Dingen zum Engagement während der Pandemie gab es lobende Worte vom Landrat – Test- und Impfzentrum sowie Infektpraxis und die mobilen Teams seien durch die gute Zusammenarbeit des DRK mit externen Einrichtungen und niedergelassenen Ärzten geprägt gewesen. „Jedem, der sich für das DRK engagiert, gilt mein Dank“. Diesem Dank schlossen sich auch Reiner Brombach, Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote, sowie die Bundestagsabgeordneten Marja-Liisa Völlers (SPD) und Maik Beermann (CDU) an.

„Das DRK ist ein wichtiger Partner der Städte und des Landkreises. Wir können auf euch bauen – von der Ersten Hilfe bis hin zum Katastrophenschutz“, sagte Landrat Jörg Farr (re.). Links: DRK-Präsident Bernd Koller.

Keine Selbstverständlichkeit

Landesbischof Karl-Hinrich Manzke erinnerte daran, dass es keine Selbstverständlichkeit sei, zu jeder Zeit Hilfe erwarten zu können, sondern eine Errungenschaft. Beim DRK greifen verschiedene Kompetenzen und Erfahrungen ineinander, sodass zusammen das erreicht werden könne, was der Einzelne nicht leisten könnte. Heinz Hartmann, Vorsitzender des Niedersächsischen DRK-Landesverbandes, betonte, dass gerade die Pandemie gezeigt habe, wie kompetent und unentbehrlich das DRK für die Gesellschaft ist. „Meinen Dank und Anerkennung für ihren Einsatz. Sie tragen einen Teil dazu bei, dass wir Ausnahmesituationen bewältigen können“. Auch der Einsatz in der Flutregion sei vorbildlich und reibungslos abgelaufen. Der Kreisverband Schaumburg sei gut aufgestellt. „Sie sind da für die Menschen in der Region und setzen den humanitären Auftrag in die Tat um, darauf können Sie stolz sein“, so Hartmann.

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Eine besondere Ehrung wurde dem DRK-Ortsverein Stadthagen zuteil: Er bekam die Henry-Dunant-Plakette für das 145-jährige Bestehen verliehen.

Besondere Verdienste

Für ihre Verdienste innerhalb des Kreisverbandes wurden bei dieser Gelegenheit Britta Ronnenberg und Ursula Jedamzik vom Ortsverein Wiedensahl mit der Verdienstmedaille des Landesverbandes ausgezeichnet. Ronnenberg wurde ihrerzeit aus dem Stand Vorsitzende des Ortsvereins und leitet dort mit dem nur aus Frauen bestehenden Vorstand vorbildlich die Geschäfte des Vereins. Jedamzik hingegen ist die erste Schatzmeisterin im Landkreis überhaupt, die diese Verdienstmedaille erhält. Mit ihrem vorausschauenden Finanzmanagement und zahlreichen weiteren Verpflichtungen hat sie sich für den Ortsverein verdient gemacht. Eine besondere Ehrung wurde dem DRK-Ortsverein Stadthagen zuteil. Er bekam die Henry-Dunant-Plakette für das 145-jährige Bestehen des Vereins verliehen.

Für ihre unermüdliche Arbeit für das Deutsche Rote Kreuz wurden Britta Ronnenberg (2.v.re.) und Ursula Jedamzik (re.) vom Ortsverein Wiedensahl geehrt.

Rückblick auf Pandemie

Gemeinsam blickten Vorstand und Präsident auf das vergangene Jahr zurück und gaben einen weiteren Ausblick: Beherrschend waren natürlich die Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen. Für das DRK bedeutete das gegen Ende vergangenen Jahres, neben dem Testzentrum in Obernkirchen auch das Impfzentrum bereitzuhalten. Das stand bereits Ende Dezember zur Verfügung, „doch kein Impfstoff weit und breit“, erinnert sich Koller. Erst mit der ersten Lieferung Anfang Januar konnte das Zentrum an Fahrt aufnehmen. Doch die Impfstoffknappheit sorgte dafür, dass nicht alle Kapazitäten ausgeschöpft werden konnten. „Wir hätten noch viel mehr impfen können“, resümiert Koller. Über 16.000 Menschen standen zeitweilig auf der Warteliste für eine Impfung. Am 17. April habe es das Team einmalig geschafft, über 1.500 Impfungen zu tätigen. Insgesamt wurden weit über 123.000 Impfungen dort verabreicht, zum 30. September wird es nun seine Pforten schließen. Seit August sei man zudem mit mobilen Teams zum Impfen unterwegs gewesen, dies werde auch künftig noch vorgehalten, stellt Koller in Aussicht. Geschäftsführer Thomas Hoffmann ergänze diese Zahlen: Insgesamt wurden im Testzentrum seit Anbeginn der Pandemie über 130.000 Schnell- und PCR-Testungen durchgeführt.

DRK-Geschäftsführer Thomas Hoffmann erinnerte an die harten Auswirkungen der Pandemie für die Pflege, wagte aber auch einen positiven Ausblick in die Zukunft.

Auswirkungen auf Pflege, Neubauten in Rinteln und Seggebruch geplant

Große Auswirkungen hatte die Pandemie jedoch auf die DRK-Pflegeeinrichtungen, wie Hoffmann weiter ausführt. Besucherstopp, stärkere Trennung der Wohnbereiche und keine hausübergreifende Betreuung waren nur einige Sicherheitsmaßnahmen. Dennoch konnte ein großer Ausbruch in einem der Häuser im Dezember nicht verhindert werden, bei dem sich 34 Bewohner und 30 Mitarbeiter ansteckten und fünf Bewohner leider verstarben. Der enorme Einsatz der Mitarbeiter, aber auch die Unterstützung ehrenamtlicher Bereitschaftsmitglieder, Mitarbeiter der ambulanten Pflege und Bundeswehr sind ihm hier lobend in Erinnerung geblieben. Für neue Projekte sei hingegen nur wenig Zeit geblieben. Zwar konnte in Bad Nenndorf ein neues Grundstück für eine Ambulante Pflege erworben werden, die dortige Bereitschaft soll ebenfalls ein neues Quartier bekommen, die Umsetzung verzögert sich jedoch. Im Seggebruch wird eine neue Tagespflege entstehen, der Neubau startet in 2022. Auch für das Wohnheim in Rinteln sei ein Grundstück gefunden worden, das bisher jedoch nicht erworben werden konnte. Die Stadt Rinteln sei zumindest bereit, den Bebauungsplan entsprechend anzupassen, es werde auf die Kostenkalkulation des Investors gewartet.

(Text und Foto: Nadine Hartmann)

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