Stadthagen: 306 Senioren zum Start im Impfzentrum Schaumburg geimpft
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(Landkreis/Stadthagen) Zum Start der Corona-Impfung in der Festhalle Stadthagen für über 80-Jährige außerhalb von Pflegeheimen hatten sich die ersten Senioren noch vor Öffnung des Impfzentrums vor Ort eingefunden. Am Montag um 8:00 Uhr ging es los, bis zur Mittagszeit konnten bereits 166 Menschen mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin geimpft werden. 306 waren es am gesamten Montag.

Vor der Festhalle Stadthagen hat das DRK eine Einbahnstraßen-Regelung geschaffen, damit PKW direkt vor dem Eingang halten und Senioren aussteigen lassen können.

Insgesamt seien die Impfungen am ersten Tag gut angelaufen, die Lage sei „entspannt“, beurteilt der Leiter des DRK-Impfzentrums, Thomas Bremer, den Start. Das Deutsche Rote Kreuz hat zum leichteren Ausstieg vor der Eingangstür eine Art „Einbahnstraßenregelung“ für leichtere Erreichbarkeit mit dem PKW geschaffen.

Einbahnstraßenregelung vor dem Eingang der Festhalle

Momentan läuft der Betrieb im Impfzentrum noch nicht mit voller Stärke. Sobald genügend Impfstoff vorhanden ist und alle „Impfstraßen“ in Benutzung sind (derzeit wird eine davon genutzt), können 600 bis 1.000 Personen pro Tag das Vakzin verabreicht bekommen. Die Taktung sieht einen Aufenthalt von drei Minuten pro Station vor. Das macht für den gesamten Impfvorgang durchaus eine halbe Stunde, die eingeplant werden sollte. Der Aufbau des Impfzentrums ähnelt grundsätzlich dem einer Arztpraxis, in der immer die gleichen Abläufe durchgeführt werden. Wartezeiten gab es kaum, aufgrund der niedrigen Außentemperaturen und des einsetzenden Regens hat man die zu impfenden Personen zügig ins Innere der Festhalle gelassen, erklärt DRK-Pressesprecher Eckhard Ilsemann. Aufgrund ihrer erneuerten Lüftungsanlage und der Gebäudegröße sei die Festhalle Stadthagen sehr gut als Impfzentrum geeignet, weiß Erster Kreisrat Klaus Heimann zu berichten.

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600 bis 1.000 Impfungen pro Tag sind im Vollbetrieb möglich

Derzeit werden Personen über 80 Jahren an drei Tagen in der Woche, am Montag, Mittwoch und Freitag, geimpft. Am Dienstag und Donnerstag erfolgt die Impfung von Pflegepersonal, für das aufgrund der Lieferknappheit bislang noch kein Impfstoff verfügbar war. Diese werden mit dem AstraZeneca-Vakzin immunisiert. Um einen Ausfall ganzer Personalgruppen aufgrund von möglichen Impfreaktionen zu verhindern, sollen immer nur kleine Gruppen einer jeweiligen Einrichtung immunisiert werden, erklärte der anwesende Arzt Dr. Ingolf Kunze. Für Schlagzeilen sorgte in den Tagen zuvor der Ausfall von mindestens 30 Rettungsdienst-Mitarbeitern aus dem Kreis Minden-Lübbecke. 320 Mitarbeiter aus dem Bereich Rettungsdienst, Pflegedienst und Feuerwehr waren mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpft worden. Mindestens 21 klagten anschließend über Impfreaktionen wie Fieber, Schmerzen und Schüttelfrost, wie mehrere Medien – unter anderem der WDR und die Neue Westfälische – berichteten.

Der AstraZeneca-Vektorimpfstoff wird nur an Personen unter 65 Jahren verabreicht. Wie Kunze erklärte, sei dieser bei Virusmutationen möglicherweise nicht so wirksam, helfe aber, schwere Verläufe von Covid19 zu verhindern. Laut einem Bericht der Pharmazeutischen Zeitung, die sich auf eine Studie des South African Medical Research Council Vaccines and Infectious Diseases der Universität von Witwatersrand in Johannesburg beruft, schützt das Mittel zumindest nicht vor leichten bis milden Verläufen der Südafrika-Mutation des Coronavirus. Offen bleibt, wie es um den Schutz gegen einen schweren Covid19-Verlauf bestellt ist. An einer verbesserten Variante des Vakzins wird allerdings bereits gearbeitet.

Weitere Infos zum Ablauf im Corona-Impfzentrum des Landkreises Schaumburg:

Informationen zum Ablauf im Corona-Impfzentrum des Landkreises Schaumburg

Als einer von 306 Personen bekam der 81-jährige Manfred Pischke aus Pohle die Corona-Impfung verabreicht. Rechts: Sylvia Mackeben vom DRK.

Wichtig für einen schnellen und reibungslosen Ablauf der Impfung sind die ausgefüllten Anamnese- und Einwilligungsbögen. Sie sollten vorab auf der Seite des Robert-Koch-Instituts heruntergeladen, ausgedruckt und ausgefüllt werden: KLICK. „Und Oberbekleidung, die bei der Impfung leicht abgelegt werden kann“, ergänzt Ilsemann. (vu)

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