Johannes Wesling Klinikum Minden: Ambulante Operationen in der HNO-Klinik werden abgesagt
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(Minden) In der HNO-Klinik am Johannes Wesling Klinikum wurden in der Vergangenheit immer mehr ambulante Eingriffe insbesondere bei Kindern durchgeführt.

Aufgrund von anhaltenden Kapazitätsproblemen müssen ab sofort alle ambulanten Operationen in der HNO-Klinik abgesagt werden. Ausgenommen hiervon sind besonders schwere Fälle und Notfälle.

„Als Universitätsklinik sind wir insbesondere für die großen und schweren Operationen ausgestattet, darunter Krebsoperationen oder die Behandlung von schweren – teils lebensbedrohlichen – entzündlichen Erkrankungen im Kopfbereich. Das ist unsere Hauptaufgabe. Weil aber in der Vergangenheit immer mehr ambulante Eingriffe, wie zum Beispiel die Entfernung von kindlichen Polypen oder das Einsetzen von Paukenröhrchen durchgeführt werden mussten, wurde es immer schwieriger für die HNO-Klinik unsere Kernaufgabe zu erfüllen. Aus diesem Grund mussten wir uns schweren Herzens dafür entscheiden, in der HNO-Klinik vorerst keine ambulanten Eingriffe mehr durchzuführen. Bereits vereinbarte Termine werden abgesagt“, sagt der Geschäftsführende Direktor des Johannes Wesling Klinikums Minden Olaf Klok.

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Bisher wurden solche ambulanten Eingriffe zusätzlich zu der eigentlichen Kernaufgabe durchgeführt. Auch der Fachkräftemangel im Operationstechnischen Dienst, dem Anästhesietechnischen Dienst und bei der OP-Funktionspflege zwingen die Mühlenkreiskliniken, sich auf die Kernaufgabe der Behandlung von Patientinnen und Patienten zu konzentrieren, die einen Krankenhausaufhalt bedürfen. „Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, weil wir wissen, dass auch anderswo die Behandlungskapazitäten eng sind“, so der Geschäftsführende Direktor.

Derzeit warten Patienten mit elektiven stationären Operationsnotwendigkeiten bis zu einem Jahr auf einen OP-Termin. „Dieser Zustand muss geändert werden. Wir bedauern die Entscheidung sehr, einen Großteil der ambulanten Operationen – insbesondere von Kindern – bis auf weiteres absagen zu müssen. Wir sind aber in Gesprächen, um nach Möglichkeiten zu suchen, zukünftig gemeinsam mit niedergelassenen HNO-Ärzten ambulante Operationen wieder in ausreichender Kapazität anbieten zu können“, sagt Universitätsprofessor Dr. Stefan Volkenstein, Direktor der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie am Uni-Klinikum Minden.

Medizinisch dringliche Operationen sind von der Regelung nicht betroffen. Sie werden weiterhin zeitnah und bei lebensbedrohlichen Zuständen sofort durchgeführt (pr)

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