Positive Bilanz trotz wachsender Herausforderungen: Neujahrsempfang der Volksbank in Schaumburg und Nienburg, der Kreishandwerkerschaft Niedersachsen-Mitte und des Steuerberaterverbandes Niedersachsen-Sachsen-Anhalt
Werbung

(Bückeburg) Auf das neue Jahr angestoßen und gemeinsam zurückgeblickt haben jetzt die Volksbank in Schaumburg und Nienburg mit den Schaumburger Handwerkern, Steuerberatern sowie Vertretern der Schaumburger Städte, Gemeinden, Kirchen und des Landkreises.

Rund 180 Gäste folgten der Einladung zum zwölften Neujahrsempfang in den Großen Rathaussaal. Markus Strahler, Vorstandsmitglied der Volksbank in Schaumburg und Nienburg begrüßte gemeinsam mit Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens und Dr. Michael Kricheldorf vom Steuerberater-Ortsverband Schaumburg die Gäste. Sie zeigten sich mehrheitlich zufrieden mit Entwicklung des abgelaufenen Wirtschaftsjahres.

„Ich bin stolz auf das Engagement und die harte Arbeit unseres Mitarbeiterteams, das uns dazu verholfen hat, dieses Jahr gut zu meistern“, betonte Volksbank-Vorstandmitglied Markus Strahler.

Volksbank erzielt gutes Geschäftsergebnis

Markus Strahler machte auf die wirtschaftlichen Herausforderungen des vergangenen Jahres aufmerksam. Dazu gehörten neben der angespannten geopolitischen Lage die anhaltende Energiekrise und Inflation sowie die Leitzinserhöhung. Zusätzlich bereitete nach wie vor der Arbeits- und Fachkräftemangel vielen Betrieben Sorge. Dennoch gebe es auch viele positive Entwicklungen, so Strahler. Viele Betriebe seien flexibel und innovativ und könnten eine gute Bilanz ziehen. Auch die Volksbank in Schaumburg und Nienburg freut sich über ein gutes Geschäftsjahr. „Ich bin stolz auf das Engagement und die harte Arbeit unseres Mitarbeiterteams, das uns dazu verholfen hat, dieses Jahr gut zu meistern“, betonte Strahler. Vorläufige Zahlen zeigten, dass die Volksbank ihre Bilanzsumme 2023 von 4,5 Milliarden Euro auf rund 4,9 Milliarden Euro und damit um über 8,1 Prozent gesteigert hat. Im Kundenkreditgeschäft ist ein überdurchschnittliches Wachstum von 12,2 Prozent zu verzeichnen. Hier steigerte die Bank ihr Volumen von über 3,2 Milliarden auf über 3,6 Milliarden Euro. Die Volksbank schloss ihr Geschäftsjahr mit einer guten Ertragslage und einem soliden Eigenkapital ab. Auch für 2024 rechnet Strahler mit einer guten und stabilen Ertragslage.

Rund 180 Personen sind der Einladung zum 12. Neujahrsempfang dr Volksbank, Kreishandwerkerschaft und den Stuerberaterverband gefolgt.

Künstliche Intelligenz als Herausforderung und Chance

Künstliche Intelligenz (KI) war ebenfalls Thema in Strahlers Rede. KI spiele in Zeiten des Wandels und der fortschreitenden Digitalisierung eine immer größere Rolle. Sie erleichtere viele Bereiche unseres Lebens, stelle den gesamten Finanzsektor aber auch vor große Herausforderungen“, erläutert das Vorstandsmitglied. An erster Stelle steht der Sicherheitsaspekt – KI dürfe nur dann zum Einsatz kommen, wenn Datensicherheit gewährleistet sei. Im Idealfall könnten standardisierte Prozesse von der KI erledigt werden, so dass Bankberater wieder mehr Zeit für persönliche Gespräche mit ihren Kundinnen und Kunden hätten. Durch die automatisierte Analyse großer Datensätze könnten beispielsweise verdächtige Transaktionen schneller identifiziert und potenzieller Betrug effektiver bekämpft werden. „Dies bedeutet nicht nur mehr Sicherheit für unsere Kunden, sondern auch eine Optimierung unserer internen Abläufe“, beschreibt das Vorstandsmitglied die Möglichleiten der neuen Technologie.

Handwerksbetriebe bewerten Wirtschaftslage als „gut bis befriedigend“

Über die aktuelle Situation der Schaumburger Handwerkerschaft berichtete an diesem Abend Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens. Er hatte Umfrageergebnisse im Gepäck, die zeigten, dass die überwiegende Zahl der Betriebe ihre aktuelle Wirtschaftslage als gut bis befriedigend einstuft. Nur ein kleiner Teil sieht die eigene Geschäftslage eher negativ. Die Mitarbeiter-Anzahl in den Betrieben ist überwiegend gleichbleibend, dennoch wird es immer schwieriger, Fachkräfte und Auszubildende zu finden. Als sehr positiv bewertet Ahrens, dass die meisten Handwerksbetriebe weiterhin ausbilden wollen. Allerdings machen die Energiekosten der Mehrheit der Innungsbetriebe schwer zu schaffen, da diese nicht einfach vollständig an den Kunden weitergegeben werden könnten. „Im Großen und Ganzen sind die Betriebe noch gut ausgelastet, jedoch fehlt ab dem dritten Quartal die Aussicht auf Besserung“, berichtet Ahrens. Das Problem lokalisiert der Kreishandwerksmeister bei der kränkelnden deutschen Wirtschaft. Es fehle an positiven und verlässlichen „Zukunftsperspektiven“, vor allen Dingen seitens der Politik. Hinzu käme das stetige Ansteigen der oftmals überbordenden Bürokratie, die Wachstum und Kreativität ausbremst und die Arbeit in den Betrieben stark belastet.

Werbung

Es fehle an positiven und verlässlichen „Zukunftsperspektiven“, vor allen Dingen seitens der Politik, stellt Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens fest.

Steuerberater bitten um Unterstützung der Mandanten

Ein Blick hinter die Kulissen der Schaumburger Steuerberater gewährte Dr. Michael Kricheldorf für den Steuerberater-Ortsverband Schaumburg. Für ihn ist Steuerberatung eine Teamarbeit zwischen dem Steuerberater als Dienstleister und dem Auftraggeber, dessen Mitarbeit gefordert ist. Nur durch die Mitarbeit des Mandanten sei die Digitalisierung umsetzbar. Zudem nehmen die rechtlichen Vorgaben zu. „Dabei ist Datenschutz noch die einfachste Kür und schon immer eine Selbstverständlichkeit für die Steuerberater“, so Dr. Kricheldorf.

„Nur durch die Mitarbeit des Mandanten sei die Digitalisierung umsetzbar“, macht Steuerberater Dr. Michael Kricheldorf deutlich.

Komplizierter würde es bei den Themen Geldwäsche und Transparenzregister. „Besteht bei einem gebuchten Umsatz oder Immobilienkauf ein geldwäsche-rechtlicher, mitunter meldepflichtiger Sachverhalt, sind Steuerberater genauso wie Banken und Rechtsanwälte in Verdachtsfällen meldepflichtig“, so Dr. Kricheldorf. Und damit nicht genug: Seit Anfang April. 2023 ist auch eine fehlende Eintragung ins Transparenzregister eintragungspflichtiger Gesellschaften meldepflichtig. „Wir müssen prüfen, melden – dürfen aber diesbezüglich nicht beratend tätig sein.“ Eine neue Aufgabe sei auch das MoPeG, das Personengesellschaftsrechtsmodernisierungsgesetz. Falls eine Gesellschaft über Grundbesitz verfüge, sei für den Fall von geplanten Veränderungen eine Eintragung in das Gesellschaftsregister Pflicht. Entsprechendes gelte für geplante Immobilienkäufe. Diese nicht die Kernarbeit des Steuerberaters betreffenden Gesetzesänderungen können nur mit der Mitarbeit des Mandanten bewältigt werden. „Wir bleiben für Sie am Ball“, verspricht der Steuerberater.

Im Anschluss referierte der IT-Sicherheitsexperte und selbsternannte „Comedy-Hacker“ Tobias Schrödel, seit elf Jahren unter andrem bei Stern TV als Experte tätig, über Chancen und Gefahren der Anwendungen mit KI (dazu erfolgt ein gesonderter Bericht).

(Text & Fotos: nh)

Werbung