Niedersachsen ändert Corona-Verordnung: Aus „Weihnachtsruhe“ wird „Winterruhe“
Werbung

(Niedersachsen) Die Landesregierung hat die Corona-Verordnung aktualisiert. Aus der bis zum 15. Januar befristeten „Weihnachts- und Neujahrsruhe“ wird eine „Winterruhe“. Sie gilt zunächst bis zum 2. Februar diesen Jahres. Die Änderungen treten morgen in Kraft. Die Niedersächsische Landesregierung folgt damit dem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom 7. Januar.

Die Kontaktbeschränkungen für ungeimpfte Menschen (ein Haushalt plus zwei Personen), die generelle Höchstgrenze für private Treffen (zehn Personen drinnen wie draußen) die „2G-plus-Vorgabe“ für Restaurants und Cafés, Kultureinrichtungen und Sportanlagen sowie für Versammlungen mit bis zu 500 Personen werden so um zunächst weitere 2,5 Wochen verlängert. Diskotheken bleiben geschlossen, Messen und Versammlungen mit über 500 Personen sind verboten. In den niedersächsischen Schulen wird bis zum Ende des Schulhalbjahres noch täglich getestet, für politische Versammlungen gilt nun generell eine FFP2-Maskenpflicht.

Grund für die Verlängerung der Verschärfungen (pauschal gilt Warnstufe 3) sind die auch in Niedersachsen ansteigenden Infektionszahlen. Ein weiterer, deutlicher Anstieg wird seitens der Landesregierung in der nächsten Zeit erwartet. Mit Bezug auf die Entwicklung in benachbarten Bundesländern werde man voraussichtlich auch in Niedersachsen in Kürze mit deutlich höheren Fallzahlen rechnen müssen: Bremen liegt heute bei einer Inzidenz von 1.427,2 pro 100.000 in den letzten sieben Tagen, Hamburg bei 665,0 und Schleswig-Holstein bei 664,9. In Niedersachsen gibt es bereits zahlreiche Hotspots: Delmenhorst hat heute die Grenze von 1000 überschritten und liegt bei 1.052,9, Verden bei 821,4 und Osterholz bei 710,9.

Viele der Corona-Infektionen mit Omikron verlaufen bislang mild bis moderat und ohne die Notwendigkeit von Krankenhausbehandlungen, schreibt die Pressestelle der Landesregierung. Die Erkrankten müssen für mindestens sieben Tage in Quarantäne. Das habe schon jetzt Auswirkungen auf einige Bereiche der niedersächsischen Infrastruktur: Es komme zu vermehrten Personalausfällen, die laut der Landesregierung in den nächsten Wochen noch deutlicher werden. Die Einrichtungen der kritischen Infrastruktur haben sich darauf aber bereits vorbereitet.

Werbung

Die aktualisierte niedersächsische Corona-Verordnung gilt bis zum 2. Februar 2022. Am 24. Januar kommen die Ministerpräsidenten der Bundesländer erneut zu einer Konferenz zusammen.

Ministerpräsident Stephan Weil appellierte an die Menschen sich impfen und boostern zu lassen. Mehr als die Hälfte der Menschen in Niedersachsen habe bereits die Auffrischungsimpfung erhalten: „Das ist ein wichtiges Etappenziel im Kampf gegen Omikron, es müssen aber noch mehr werden.“

Dass die Infektionslage in Niedersachsen noch vergleichsweise gut sei, liege auch an den frühzeitig ergriffenen Schutzmaßnahmen. Diese müssten mit der Winterruhe verlängert werden, damit man die Lage weiter unter Kontrolle halten könne, so Weil: „Ich bitte deshalb alle Bürgerinnen und Bürger, sich weiterhin umsichtig und verantwortungsvoll zu verhalten. Wir hoffen, dass wir gegen Ostern das Schlimmste überwunden haben.“ (pr)

Werbung