„Käin Platt? Käin Problem“: Plattdeutsche Lern-App für Norddeutschland wird entwickelt
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(Landkreis) Über zwei Millionen Menschen in Deutschland sprechen sehr gut Plattdeutsch.

Die in der „Europäischen Charta für Regional- und Minderheitensprache“ bereits seit 1998 geschützte Sprache wird von vielen weiteren Millionen Menschen zumindest gut verstanden.

Damit die Regionalsprache auch weiterhin im Alltag lebendig genutzt werden kann, erarbeiten die niedersächsischen Landschaften und Landschaftsverbände zusammen mit der Agentur Marktplatz GmbH aus Lüneburg eine plattdeutsche Lern-App. Die Lern-App basiert auf dem Vokabelschatz des 2021 erschienenen Lehrbuchs „Snacken, Proten, Kören“, welches vom Länderzentrum für Niederdeutsch in Bremen herausgegeben wurde. Mit dem Lehrwerk wird im Unterricht an den niedersächsischen Schulen gearbeitet. Die Lern-App wird, wie das Lehrwerk, nach dem plattdeutschen Wörterbuch von Johannes Sass abgefasst sein. Diese Sprachvariante des nordniedersächsischen Plattdeutsch ist in Niedersachsen regional am weitesten verbreitet, zudem lassen sich von ihr auch die meisten niederdeutschen Dialekte ableiten.

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„Mit der plattdeutschen Lern-App schaffen die Landschaftsverbände in Niedersachsen ein attraktives Sprachlernangebot zur Nutzung außerhalb allgemeinbildender Schulen, an deren Erstellung ein großes Netzwerk mitarbeitet. „Für die didaktische Beratung konnten wir das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald gewinnen“, freut sich Inga Seba-Eichert als Projektleiterin und wissenschaftliche Referentin für Niederdeutsch beim Lüneburgischen Landschaftsverband.

Gemeinsam mit der Agentur Marktplatz GmbH wird die Lern-App erstellt und dauerhaft erweitert. Auch unterschiedliche Themenbereiche und Schwerpunkte, wie z. B. Plattdeutsch im Berufsleben, wer-den in der Lern-App behandelt. Die mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur geförderte Lern-App wird auf allen mobilen Geräten mit Android- oder IOS-Systemen laufen und ab Ende 2023 verfügbar sein. Mit dem Abschluss der Lernbereiche ist auch eine Zertifizierung geplant.

Das Gemeinschaftsprojekt wird gefördert durch die Emsländische Landschaft, den Lüneburgischen Landschaftsverband, die Oldenburgische Landschaft, den Landschaftsverband Osnabrücker Land, die Schaumburger Landschaft, den Landschaftsverband Stade und den Landschaftsverband Weser-Hunte. (pr)

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