„Gemeinschaft gibt Halt in krisengeprägten Zeiten“: Über 250 Menschen beim Weihnachtssingen in Bückeburg
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(Bückeburg) Rund 250 Menschen – damit fast doppelt so viele wie im Vorjahr – haben den Weg ins Jahnstadion zum mittlerweile traditionellen Weihnachtssingen des VfL Bückeburgs gemeinsam mit der Landeskirche und dem Bürgerbataillon gefunden.

Und das trotz wenig weihnachtlichen Wetters und wilden Windböen.

Der zuvor tagelang anhaltende Regen hatte die Veranstalter gezwungen, vom Rasen auf das Pflaster vorm Vereinsheim auszuweichen, was der guten Stimmung jedoch nicht hinderlich war.

„Wir wollen heute gemeinsam den größten Chor in Bückeburg bilden“, lud VfL-Präsident Martin Brandt (re.) zum gemeinsamen Singen ein.

Im Gegenteil: Stimmungsvoll und intim wie nie zuvor stimmten die Besucher gemeinsam „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, „Macht hoch die Tür“ und „Lasst und froh und munter sein“ an und lauschten der Weihnachtsgeschichte, wie immer in verkürzter Form vorgetragen von VfL-Präsident Martin Brandt. Den Gesangszettel gab es in diesem Jahr nicht nur in Papierform, sondern auch digital per QR-Code direkt aufs Handy – so ließen sich die Liedtexte auch problemlos im Dunkeln lesen.

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Die ukrainischen Musikerinnen Irina, Marina und Tatjana sorgten mit ihrem Gesang für stimmungsvolle Momente.

„Das Zusammenkommen in der Gemeinschaft sind Dinge, die geraden in unsicheren Zeiten von besonderer Bedeutung sind. Gerade in der Weihnachtszeit ist der Wunsch nach Geselligkeit von jeher stark ausgeprägt – das zeigt auch ihr zahlreiches Kommen an diesem Abend“, richtete Brandt das Wort an die Anwesenden. „Wir wollen uns heute gemeinsam auf die Weihnachtstage einstimmen und den – zumindest für heute – größten Chor Bückeburgs bilden. Gerade in Zeiten, die geprägt sind von Kriegen und multiplen Krisen, können traditionelle Feste den Menschen Halt geben. Umso mehr freut es mich, das der VfL heute Gastgeber einer Veranstaltung sein kann, bei der wir uns gegenseitig Mut machen“, so Brandt weiter und dankte allen, die mit ihrem Engagement diese Veranstaltung möglich gemacht hatten.

Für die musikalische Begleitung an diesem Abend sorgten wieder die Posaunenchöre der Kirchengemeinden.

Diesem Dank schloss sich auch Landesbischof Karl-Hinrich Manzke an: „Weihnachten geh ans Herz und viele Emotionen gehen zurück auf unsere Erfahrungen mit dem Fest.- Das macht auch deutlich: Wir leben von der Menschlichkeit und Nähe, die wir uns gönnen“. Für die musikalische Begleitung an diesem Abend sorgten auch in diesem Jahr wieder die Posaunenchöre der Kirchengemeinden und der Leitung von Siebelt Meier. Daneben sorgten die ukrainischen Musikerinnen Tatjana, Irina und Marina mit ihrem Gesang für die passende Atmosphäre, zum Teil auch auf englischer und ukrainischer Sprache.

In einer Zeit, die von Krisen geprägt ist, sollten wir nicht den Mut verlieren, sondern für Frieden in und um uns sorgen“, riet Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke den Anwesenden.

„Oft habe ich in diesem Jahr bereit gehört: Bei mir kommt keine Weihnachtsstimmung auf. Vielen ist eher Angst und Bange: Die Friedensordnung liegt fast in Trümmern und im Moment haben wir keine Ahnung, wie wieder Frieden werden soll. Wenn wir aber auf die Weihnachtsgeschichte schauen, sehen wir: Auch da war keine heile Welt! Ein unverheiratetes Paar, ein Kind kommt zu einer Unzeit, anstatt eines Hotels gibt es einen Stall und eine Krippe. Aber dann kommt in die Szenerie hinein ein Licht von oben. Wissenschaftler haben errechnet, es muss der Halleyische Komet gewesen sein. Aber: Mit diesem Licht kam auch eine Botschaft, die die Welt verändern kann. Bis heute wurde keine Szene so oft dargestellt wie diese. Und in einer Zeit, in der unser Leben von Halbherzigkeiten geprägt ist, fällt auch ein Licht von oben herauf, dass wir nicht den Mut verlieren, sondern für Frieden in und um uns sorgen“, erklärte Manzke den Anwesenden. Daher lohne es sich auch zu Singen, denn das mache die Seele stabil gegen Herausforderungen.

Das Finale der Veranstaltung wird traditionell mit dem Entzünden der Fackeln durch Mitglieder des Bürgerbataillons eingeleitet.

Während der VfL-Weihnachtsmann samt Helfer Paul an die Kinder kleine Leckereien verteilte, entzündeten die Kameraden vom Bürgerbataillon zum Finale der Veranstaltung die Fackeln. Im Feuerschein wurden die letzten Lieder wie „Stille Nacht“ und „O Du fröhliche“ in festlicher Atmosphäre gemeinsam gesungen, bevor es zum zweiten Part der Geselligkeit – dem gemeinsamen Glühweintrinken und dem vorweihnachtlichen Austausch, überging. (nh)

 

Rund 250 Menschen waren ins Bückeburger Jahnstadion gekommen, um sich zusammen aufs Fest einzustimmen.
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