(Bückeburg) Die Zahl derer, die schon einmal zu Fuß auf dem Turm des Bückeburger Rathauses waren, hat sich mit einem Schlag um rund 30 Personen erhöht. Das ist der Bürgerstiftung Schaumburg zu verdanken, die im Rahmen ihrer Aktion „3.000 Schritte und mehr“ den Verwaltungssitz zum Mittelpunkt ihrer dieswöchigen Aktion auserkoren hat.

Die Aktion, erstmalig 2021 ins Leben gerufen und üblicherweise mit Gymnastik-Übungen von Blindow-Schülern ergänzt, wird durch Frauke von Hertell geleitet und ist für viele ältere Teilnehmer inzwischen ein fester Termin am Mittwoch geworden. Per WhatsApp erfolgen Zusagen oder Absagen. Wetterabhängig verabreden sich mal mehr, mal weniger Besucher auf dem Bückeburger Marktplatz und starten zu einem Rundgang mit speziellem Rahmenprogramm. Diesmal führte Bürgermeister Axel Wohlgemuth die Gruppe durch den historischen Rathaussaal, den renovierten Sitzungssaal und bis hoch oben auf eine der höchsten Stellen der Stadt – den Turm im Rathaus aus dem Jahre 1906.

Dabei galt es, Stufe um Stufe zu erklimmen. Zunächst eine klassische Treppe im Verwaltungsgeäbude, anschließend die enge Wendeltreppe mit relativ kleinem Handlauf und 45 Stufen aus Metall. Nachdem die Tür samt Metallträger durchschritten war, entschädigte der Panorama-Rundblick für die „Mühen“ des Aufstiegs.

Als nächstes zückten die Teilnehmer ihre Kameras und Smartphones und sicherten sich Schnappschüsse fürs Fotoalbum. Der Blick über die Dächer der Residenzstadt war für viele neu. Durch die Höhe und veränderte Perspektive stellten sich markante Gebäude plötzlich ganz anders dar, als gewohnt.

Die Grundschule am Harrl beispielsweise, die von der Rückseite und ohne Baugerüst zu sehen war. Die Stadtkirche, die imposant über den Giebeln der Häuser thront. Das Hubschraubermuseum gleich nebenan. Und natürlich das Schloss Bückeburg, das für die meisten aus dieser Perspektive völlig ungewohnt wirkte.

Aufgrund der Menge an Besuchern teilte Bürgermeister Wohlgemuth die Gruppe und nahm jeweils eine Hälfte mit auf den Rathausturm, während die anderen in der Zwischenzeit vom Auszubildenden Jonas Dahlke Interessantes über die Technik im renovierten, neuen Ratssaal erfuhren. Im historischen Rathaussaal berichtete der „Hausherr“ über die Vielzahl von Gemälden, Stadtwappen mit Besonderheiten und die sechs historischen Fensterbilder (sie zeigen die Bereiche, Handel, Handwerk, Kunst, Wissenschaft, Industrie und Landwirtschaft). Trauungen werden hier übrigens auch heute noch vorgenommen – dank einer Zusatzqualifikation auch durch den Bürgermeister persönlich. (vu)