(Bückeburg) „Arm leicht gebeugt, Ball über den Kopf, Hand hinter den Ball und linke Schulter in Wurfrichtung. Der Ball muss einmal auftrumpfen und dann in den Kasten.“
Handballer Bennett und Trainer Christian Wecko erklären dem Bückeburger Bürgermeister die Trainingsstation „Zielwerfen“. Axel Wohlgemuth schaut beim Wurf des neun Jahre alten Torjägers der E-Jugend aufmerksam zu und wirft dann selbst aus vier Metern Entfernung auf den offenen Turnkasten. Er trifft. Anfängerglück? Nicht ganz. Wohlgemuth hat selbst Handball gespielt. „Ein bisschen was ist noch da“, sagt er.
Der neue Vorstand des TVE Röcke hat den Bürgermeister fürs gemeinsame Kennenlernen zum Training der männlichen, weiblichen und gemischten E-Jugend-Mannschaften in die Kreissporthalle eingeladen. Mehr als 30 Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren flitzen durch die Halle und üben unter Anleitung von fünf Trainern an verschiedenen Stationen.
Wohlgemuth geht zum Sprungwurf. Hier spielt Kirsten Schröder die Bälle zu. „Weniger als 15 Mädchen sind es fast nie. Manchmal auch deutlich mehr“, sagt sie. Schröder trainiert seit dieser Saison gemeinsam mit Ina Willenberg den weiblichen Nachwuchs.
„Einfach mal probieren“, sagt sie und drückt dem Bürgermeister den Ball in die Hand. Der anschließende Sprungwurf knallt zwar an die Latte, aber die Technik stimmt noch.
Zwischen den Stationen erzählen Manuel Senders, Erster Vorsitzender des TVE und Nils Driftmeier, Chef der Handballsparte, von den Aktivitäten des Vereins und seinen über 700 Mitgliedern. Neben Handball sind bei Bückeburgs zweitgrößtem Verein auch Kinderturnen, Gymnastik, Jedermann und Volleyball im Programm.
„Die Übungsleiter führen die Kinder an den Sport heran und motivieren zu mehr Bewegung. Bei den älteren Semestern tritt der Gesundheitsaspekt in den Vordergrund“, sagt Senders. Das Gymnastik-Programm wird ständig aktualisiert. Derzeit gibt es unter anderem Aerobic, Fit’n’Balance, Walking, Wirbelsäulen-Training und Zumba. Zum Teil stehen diese Angebote auch Nicht-Mitgliedern offen.
Bürgermeister Wohlgemuth schätzt die Arbeit des Vereins: „Ich merke, dass hier nicht nur für Röcke, sondern für die ganze Stadt tolle Arbeit geleistet wird. Und es gibt einen Verstärkereffekt. Wer in einem Verein wie dem TVE aktiv ist, der leistet oft auch anderswo wichtige ehrenamtliche Arbeit.“
Wohlgemuth regt an, über den Ausbau integrativer Angebote für Menschen mit Behinderung nachzudenken. Die Stadt könne hier auch unterstützen. Handballchef Driftmeier nimmt dies auf und spielt den Ball zurück: „Wir könnten uns auch vorstellen, den Austausch mit den Partnerstädten Sablé und Zuidplas wieder zu intensivieren“, sagt er.
Handball-AG fürs Adolfinum kommt
Ganz konkret wird Christian Wecko, der auch Zweiter Vorsitzender des Vereins ist: „Ab dem kommenden Schuljahr bieten wir eine Handball-AG für das Gymnasium Adolfinum an und bauen damit unser Angebot für die Bückeburger weiter aus“, so Wecko, der sich als Jugendtrainer über Hallenzeiten auch in den Schulferien freuen würde. „Hier sind wir gegenüber Vereinen aus anderen Städten klar im Nachteil“, sagt er.
Zum Abschluss des Trainings startet der Bürgermeister ein Siebenmeter-Duell mit den Torjägern Bennett und Tilda sowie Torwart Linus. „Wenn Ihr gewinnt, gibt es Fruchtsaft und Süßigkeiten für alle“, fordert Wohlgemuth die Nachwuchsspieler heraus und greift sich den Ball. Den Ausgang kommentiert der siebenjährige Zuschauer Leo: „Ich freu‘ mich auf die Schokolade.“
Details zum Sportangebot des TVE Röcke unter www.tve-roecke.de.
(pr/Fotos: TVE Röcke)