Ein großer, französischer Bückeburger: Passage Jean Pinon eingeweiht
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(Bückeburg) „Seine Initiative führte 1966 zur Gründung der Städtepartnerschaft Bückeburg Sablé“. So zieren die Worte der bronzenen Tafel zur Erinnerung an Jean Pinon.

„Er habe an die Partnerschaft geglaubt und die Versöhnung sei immer sein erklärtes Ziel gewesen, sein Tod ist ein großer Verlust für unsere gelebte Städtepartnerschaft“, so Bürgermeister Axel Wohlgemuth während einer kleinen Feierstunde in der neu benannten Passage eines für Bückeburg „großen Europäers“.

Im Beisein der Mitglieder des Freundeskreises Bückeburg-Sablé, Mitgliedern von Rat und Verwaltung und dem Ehepaar Ekkehard und Marie-Claude Thomas glänzten den Gästen bereits das Straßenschild und die Bronzetafel entgegen.

Förmlich „vom Winde verweht“ war die Verhüllung der Schilder in der kleinen Gasse von der Langen Straße hineinführend, zwischen Hofapotheke und Touristikinformation der Stadt Bückeburg hin zum Sablé-Platz, die nun seinen Namen „Passage Jean Pinon“ trägt.

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Die Tochter von Jean Pinon, Marie-Claude Thomas erinnerte an ihren Vater, der fast genau vor einem Jahr mit 97 Jahren verstorben war, mit den Worten „Monsieur Bückeburg, er ist nicht mehr unter uns, viele haben ihn gekannt, bitte behalten sie ihn im Herzen in Erinnerung“. Den Titel „Monsieur Bückeburg“ hatte ihm der frühere Bürgermeister Helmut Preul verliehen.

Von links: Die Tochter von Jean Pinon, Marie-Claude Thomas, mit Ehemann Ekkehard Thomas.

Marie-Claude Thomas lebt mit ihrem Ehemann, Ekkehard Thomas, mit dem sie über 50 Jahre verheiratet ist, in der Residenzstadt und tauscht sich regelmäßig mit den Freundeskreisen Bückeburg–Sablé über Telefon, Internet oder persönlichen bei Begegnungen aus. Unter den Gästen entsprechend erinnerte auch die Vorsitzende des Freundeskreis Bückeburg-Sablé, Andrea Tiedemann-Malek an die Gründungszeit der beiden Freundeskreise „Amis de Bückeburg in Sablé und den in Bückeburg. „Dank seiner Initiative sind viele Freundschaften zwischen Franzosen und Deutschen nach der Kriegszeit entstanden“ so die Vorsitzende.

Das Buch „Mes deux Allemagne – Meine beiden Deutschlands“ von Jean Pinon. (Foto: pr)

Eine Kriegszeit die auch Jean Pinon in seinem zweisprachigen Buch „Mes deux Allemagne – Meine beiden Deutschlands“ verarbeitete und er somit seinen Willen nach Versöhnung und Freundschaft zum Ausdruck brachte. In den Texten flossen seine Erfahrungen und Erinnerungen an die Kriegsjahre 1944 bis 1945 in Frankreich und an die Städtepartnerschaft mit Bückeburg seit 1965 mit ein.

Von links: Bürgermeister Axel Wohlgemuth, Marie-Claude Thomas, Andrea Tiedemann-Malek, Ekkehard Thomas.

Die Enthüllung der Tafel und die Benennung der Gasse waren vermutlich aber noch nicht alles, was in der Passage an die deutsch-französische Städtepartnerschaft erinnern wird. Der bei der Feierstunde mit einer französischen Fahne und einem Blumenstrauß geschmückte Verteilerkasten könnte auf Anregung des Ratsherren Andreas Paul Schöniger auf einer früheren Sitzung im zuständigen Ausschuss noch künstlerisch aufbereitet werden. Hier ist die Verwaltung bereits in der Findungsphase. (pr/Fotos: pr)

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