Fusionsgespräche: Juristischer Sitz der Volksbank in Schaumburg und Nienburg soll Rinteln werden
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(Landkreis/Rinteln) Der Zusammenschluss der zwei wirtschaftlich starken Banken, der Volksbank in Schaumburg und der Volksbank in Nienburg, nimmt weiter Formen an.

„Die Fusion beider Banken, deren Geschäftsmodelle sich in idealer Weise ergänzen, ermöglicht es uns, auch in Zukunft ein moderner und attraktiver Arbeitgeber in der Region zu bleiben“, so der Vorstand in einem offenen Brief an die Mitglieder. Der Fusionszeitpunkt wurde rückwirkend zum 1. Januar 2022 geltend gemacht.

Die rechtliche und organisatorische Neugestaltung der gemeinsamen Bank, mit einer gemeinsamen Bilanzsumme von 4.084 Millionen Euro und mit dem neuen Namen Volksbank in Schaumburg und Nienburg eG, schreitet gut voran. Der juristische Sitz soll künftig in Rinteln liegen. Zudem wird jede der Banken einen eigenen Verwaltungssitz im Landkreis innehaben – die Volksbank in Schaumburg in Bückeburg und Nienburg für die Volksbank in Nieburg. Die geht konform mit den formulierten Leitlinien der Fusion, die unter anderem eine andauernde Dezentralität garantieren sollen. Als juristisch aufnehmende Bank wird die Volksbank eG in Nienburg fungieren.

Das technisch aufnehmende Bankenunternehmen wird aber die Volksbank in Schaumburg sein – für Kunden aus Nienburg bedeutet das, dass sie künftig auch die Bankleitzahl der Volksbank in Schaumburg nutzen können. „Wir wollen kundennah bleiben: Die jetzigen Ansprechpartner im Privatkunden- und Firmenkundengeschäft daher blieben in beiden Häusern erhalten“, haben sich die Geldhäuser ebenfalls auf die Fahne geschrieben. Dazu gehöre auch, das vorhandene Filialnetz aufrechtzuerhalten: „Wir wollen eine hohe Erreichbarkeit: Unsere Filialen sind wichtige Anlaufstellen. Gleichzeitig wächst die Bedeutung des digitalen Bankings. Wir wollen in die Digitalisierung und in die Filialen investieren“.

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Auch der Vorstand bleibt mit bewährten Gesichtern besetzt: Anja Bracht, Holger Hinrichs, Markus Strahler, Joachim Schorling werden das Vorstandsquartett bilden. Die Genossenschaftsgremien hingegen werden verkleinert: Die aktuell 21 Aufsichtsräte beider Banken werden auf 16 reduziert, zunächst mit zehn Sitzen für die Nienburger. Langfristig solle die Besetzung jedoch paritätisch, also mit jeweils acht Vertretern für jedes Bankinstitut, aufgestellt werden. Die Vertreterversammlung hingegen wird schrumpfen: Der Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand beziffert 452 Vertreter, bisher sind es bei beiden Geldhäusern zusammen 725.

Der Vorstand der fusionierten Volksbank in Schaumburg und Nienburg eG, (von links) Joachim Schorling, Anja Bracht, Markus Strahler, Holger Hinrichs, versprechen Kunden und Mitgliedern auch weiterhin Kundennähe, Dezentralität und Regionalität. (Foto: Volksbank)

Die 467 Mitarbeiter bleiben allesamt erhalten: „Ein Abbau von Personal ist mit der Fusion nicht verbunden. Ganz im Gegenteil sind wir derzeit aktiv auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen für verschiedene anspruchsvolle Aufgabenbereiche“, so der Vorstand.

Die zukünftige Bank soll weiterhin regional verwurzelt, zukunftssicher, wirtschaftlich nachhaltig erfolgreich und selbstständig agierend, bleiben, versprechen die Verantwortlichen. „Ganz im Sinne des genossenschaftlichen Auftrags stehen nach wie vor die Förderung der Mitglieder sowie Markt- und Kundennähe im Fokus. Beide Banken legen großen Wert auf eine aktive Mitgliederförderung und Beteiligung. Die bisher genutzten Instrumente, wie beispielsweise in Schaumburg ein Mitglieder-Bonusprogramm zur Mitgliederförderung oder in Nienburg die Einbindung von Beiräten, sind noch Laufe des Verschmelzungsprozesses zu harmonisieren. Unsere Kunden und Mitglieder werden weiterhin eine starke Bank als Ansprechpartner in ihrer Region haben. Die Nähe zu unseren Kunden zeichnet uns heute aus und wird uns auch in Zukunft ausmachen. Im Zuge der Fusion planen wir keine Veränderung von Geschäftsstellenstandorten der Bank“.

(Text: Nadine Hartmann)

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