„Weiterhin für die Menschenwürde kämpfen“: Gedenkfeier für Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
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(Bückeburg) Zum Gedenken an den Jahrestag des Staatsstreichs am 20. Juli 1944 und an die Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus wurden vom Bürgermeister Reiner Brombach in Anwesenheit von Vertretern ais Rat und Verwaltung, Kultur und Kirche sowie der Bundeswehr ein Kranz vor dem Geburtshaus von Freiherr Kurt von Plettenberg abgelegt.

Das Blasorchester der Stadtkirchengemeinde sorgte für stimmungsvolle Untermalung dieses Anlasses. Damals sei Plettenbergs Zivilcourage vorbildlich, wenn auch lebensgefährlich gewesen, so Brombach. Auch in heutigen Zeiten angesichts erstarkender rechter Strömungen in der Gesellschaft sei mehr denn je Zivilcourage gefragt, um für die Wahrung der Menschenwürde zu kämpfen.

„Wir müssen gemeinsam für ein gerechtes Leben in Deutschland und Europa eintreten“, appellierte Bürgermeister Reiner Brombach.

Brombach erinnerte bei der Gedenkfeier daran, welchen Mut die Widerstandskämpfer dieser Zeit aufbringen mussten, um sich gegen das menschenfeindliche Hitler-Regime aufzulehnen, das auf eine unsägliche Art Menschen verfolgt, den Krieg begonnen und unsägliche Verbrechen begangen hatte. Dabei habe ein großer Teil der Gesellschaft nur zugesehen und aus Angst um Leib und Leben nichts gegen die Gräueltaten des NS-Regimes unternommen und sich somit mitschuldig an verheerenden Verbrechen an Juden, Sinti, Roma, Homosexuellen und Behinderten gemacht. Glücklicherweise habe es auch einige mutige Menschen gegeben, die Widerstand leisteten und dabei ihren Beruf und auch ihr Leben riskierten. Menschen wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Johannes Popitz, Ludwig Beck und viele Mutige mehr, unter Ihnen auch der in Bückeburg geborene Kurt Freiherr von Plettenberg.

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„Gut, dass es solche Menschen damals gegeben hat und auch heute noch gibt“, so Brombach. Plettenberg war schließlich 1944 beteiligt an den Vorbereitungen für den Staatsstreich am 20. Juli, der leider misslang. Auch heute sollten Bürger menschenfeindlichen Gedanken gegenübertreten. „In Anbetracht des weiter erstarkenden, feindlichen Gedankengutes und zum Teil besorgniserregenden Entwicklungen ist es heute wichtiger denn je, für Menschen und Menschenwürde einzutreten“, appelliert Brombach. „Seit 76 Jahren dürfen wir in Freiheit leben. Wir stehen als Garanten dafür, dass sowas nie wieder passiert und tragen alle Verantwortung dafür. Wir müssen gemeinsam für ein gerechtes Leben in Deutschland und Europa eintreten“.

Der Bläserkreis der Stadtkirchengemeinde sorgte an diesem Vormittag für eine stimmungsvolle Untermalung der Gedenkfeier.

(Text und Foto: nh)

 

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