Jugendfreizeitstätte Bückeburg: Mit digitaler Jugendarbeit ein Angebot für den Nachwuchs geschaffen
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(Bückeburg) Die Jugendfreizeitstätte der Stadt Bückeburg hält mit dem Projekt „Digitale Jugendarbeit“ ein Angebot für Kinder und Jugendliche bereit, das aufgrund der Corona-Pandemie entwickelt wurde.

Seit November besuchen Jugendliche besuchen die Einrichtung in der Jetenburger Straße 34 weniger oder gar nicht mehr. Wie das Team um Einrichtungsleiter Dan Bürcher aus Nachfragen weiß, meidet ein große Anteil an Jugendlichen die Freizeitstätte aus Angst vor einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus. Andere fühlen sich durch die Hygieneregeln reglementiert oder kontrolliert. Die Sorge vor einer Ansteckung äußert sich auch in zurückhaltenden Anmeldungen für Veranstaltungen. Auch Eltern äußerten ihren Unmut über geltende Hygieneregeln, darunter die Maskenpflicht und ließen den Nachwuchs deshalb teilweise nicht an den Angeboten teilnehmen.

Der Leiter der Jugendfreizeitstätte Bückeburg, Dan Bürcher (links) mit Bürgermeister Reiner Brombach.

Kinder und Jugendliche erleben die momentane Lebenssituation als frustrierend, beängstigend und demotivierend. Aufgrund von Kontaktbschränkungen, eingeschränkten Sozialkontakten, Schulschließungen und Wegfall von Vereinstätigkeiten sind sie einer enormen Belastung ausgesetzt. Dem möchte die Jugendfreizeitstätte mit digitaler Jugendarbeit entgegenwirken.

Keine einfache Aufgabe, wie die Projektbeschreibung verdeutlicht: Kinder und Jugendliche wachsen zwar mit digitalen Medien auf, Eltern und Erwachsene im Umfeld nutzen Smartphones und das Internet, doch die ältere Generation mit Vorbildfunktion weist oft wenig bis gar keine digitale Kompetenz auf. Damit stehen oftmals unreflektierte Ängste und Sorgen, vielfach auch eine veraltete Form von „Bewahrpädagogik“, gepaart mit mangelndem Fachwissen im Vordergrund. Auch Fachkräfte und Einrichtungen haben sich vielfach nur unzureichend mit den Themen der digitalen Lebenswelten des Nachwuchses auseinandergesetzt.

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Online-Bastelstunde via Zoom-Meeting. (Foto: Stadt Bückeburg)

Über einen eigenen Instagram-Kanal werden künftige Projekte des digitalen Kinder- und Jugendbereichs angekündigt. Die Realisierung erfolgt mittels „Zoom“-Online-Meetings oder der Plattform „Discord“. Die Jugendfreizeitstätte verfügt über einen eigenen, geschlossenen Discord-Server, der von zwei ehrenamtlichen und einem hauptamtlichen Administrator betreut wird. Vor der ersten Nutzung der Plattform erhalten die Teilnehmer eine Einverständniserklärung, die von den Eltern ausgefüllt und abgegeben werden muss.

Wie Mitarbeiterin Stefanie Krohne erklärt, erhalten die Kinder anlässlich zu kreativen Online-Bastelstunden Materialien in einem zugeklebten Umschlag, der anschließend im gemeinsamen Online-Meeting geöffnet und verarbeitet wird. Da geht es dann schon mal um Fensterbilder, Geschicklichkeitsspiele oder Figuren aus Tonpapier, die gebastelt werden. Das „Quasselstrippen“-Event entstand auf Anregung einiger Kinder, die sich einfach mal eine digitale Plauderrunde gewünscht hätten.

Ein Klick auf den QR-Code führt zur Instagram-Seite der Jugendfreizeitstätte Bückeburg.

Bürgermeister Reiner Brombach erklärte, soziale Kontakte in Präsenzveranstaltungen seien für Kinder und müssten trotz der Online-Angebote weiter bestehen bleiben. Jugendfreizeitstätten-Leiter Bürcher sagt, man führe momentan zwei Jugendzentren – eins in physischer Form, also real, und eins in digitaler Variante. Beide Angebote müssten ausbalanciert vorgehalten werden. Nach einem halben Jahr soll zusammen mit den Fachgebietsleitern eine Bilanz gezogen und die Situation neu bewertet werden.

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