Brombach zu Bauerngut-Plänen: „Ohne Erweiterung ist Gesamtstandort Bückeburg in Frage zu stellen“
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(Bückeburg) In der Zeit vom 27. Oktober bis zum 27. November 2020 befinden sich die Bauleitplanungsentwürfe für das geplante neue Logistiklager der Firma Bauerngut in der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden. Es handelt sich hierbei um die 4. Änderung des Flächennutzungsplanes sowie die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 93 „Erweiterung Bauerngut“.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, sind bereits 250 meist gleich lautende Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern eingegangen, davon mehrere nicht aus dem näheren Umfeld (beispielsweise aus Itzehoe, Schüttorf, etc.). In den Stellungnahmen sprechen sich die Absender gegen die Entwicklung des angedachten Standortes südlich der B 83 im Landschaftsschutzgebiet aus.

Die Stadt Bückeburg möchte daher in einer Presseinformation über einzelne Aspekte aufklären und einen Ausblick auf die weiteren Planungsschritte geben.

„Es ist mir wichtig klarzustellen, dass das neue Logistikzentrum nicht isoliert zu betrachten ist“ so Bürgermeister Reiner Brombach, „Vielmehr ist zu betonen, dass ohne die in Rede stehende Erweiterung des vorhandenen Betriebes der Gesamtstandort Bückeburg in Frage zu stellen ist. Damit ist der Wegfall von ca. 800 Arbeitsplätzen zu befürchten und im Weiteren ein enormer Ausfall an Gewerbesteuer.“

Brombach: Wegfall von 800 Arbeitsplätzen zu befürchten

Die Planung erfolgt in mehreren Schritten. Durch die Stadt Bückeburg wurden die Änderung des Flächennutzungsplanes sowie die Aufstellung des Bebauungsplanes eingeleitet. Parallel ist ein Antrag zur Aufhebung des Landschaftsschutzgebietes beim Landkreis Schaumburg zu stellen, der in den nächsten Wochen eingereicht werden soll. Die mit dem Vorhaben ausgelösten Eingriffe in Natur und Landschaft sind ortsnah auszugleichen. Standortalternativen wurden im Vorfeld geprüft. Die Fläche der Bundeswehr südlich des Bestandsstandortes steht nicht zur Verfügung und wird zudem aus Sicht des Naturschutzes sehr kritisch betrachtet.

Bei der aktuellen Fläche handelt es sich um eine intensiv bewirtschaftete Ackerfläche, die dreiseitig von den vielbefahrenen Verkehrsachsen des Hasengartens und der B 83 einschließlich deren Zufahrt umschlossen ist. Zu den naheliegenden, nördlich gelegenen Naherholungsflächen der Hofwiesen bildet die Bundesstraße 83 eine naturräumliche Zäsur.

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Die Bauleitplanverfahren der Stadt Bückeburg stehen am Anfang. Nach Abschluss der Beteiligung werden die Stellungnahmen der Öffentlichkeit und der Behörden ausgewertet.

Für die dann anschließende öffentliche Auslegung wird eine detaillierte Objektplanung erwartet, in der die folgenden Punkte zu konkretisieren sind:

• Ausmaße, insbesondere Höhe des Gebäudes
• Fassadengestaltung
• Eingrünung
• Werbeanlagen
• Energieversorgung

Zur Veranschaulichung wird eine Visualisierung des geplanten Gebäudekomplexes erwartet, so dass dessen Wirkung von verschiedenen Standpunkten bewertet werden kann, z.B. von Wülpke, aber auch von der B 83 und aus dem Stadtgebiet.

Alle weiteren Verfahrensbeschlüsse werden in den politischen Gremien gefasst und im Bau- und Umweltausschuss öffentlich diskutiert. Bürgermeister Brombach erläutert abschließend: „Einen Eingriff in das Landschaftsbild wird es geben und er ist aus den zuvor genannten Gründen unvermeidbar. Die Aufgabe im weiteren Planungsprozess wird es sein, die Wirkung des geplanten Objektes in die Landschaft durch Höhe, Fassadengestaltung und vorgelagerte Grünzonen zu minimieren.“ (pr/Foto: Archiv)

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