„Fast schon ein bisschen gruselig“: WGS stellt Fragen zu stummen Sirenen am bundesweiten Warntag
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(Landkreis) Für den 10. September war der bundesweite Alarmtag angekündigt. Im ganzen Land sollte ein Probealarm stattfinden,damit die Menschen in Deutschland über mögliche zukünftige Warnungen in Katastrophenfällen wie Naturgefahren, Unwetter und Stromausfälle informiert werden können. Das wenig erbauliche Ergebnis des Alarmtags ist bekannt: Vielerorts, so auch im Landkreis Schaumburg, blieb es ruhig. Das liegt unter anderem daran, dass viele Sirenenanlagen nicht mehr in Betrieb sind. Doch auch die gängigen Warn-Apps auf Smartphones funktionierten entweder gar nicht oder nur mit Verspätung. Eine Katastrophe mit verspäteter Meldung ist so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann. Für die Wählergemeinschaft Schaumburg stellte daher jetzt Siegbert Held aus dem Auetal einen Antrag auf Aufnahme eines zusätzlichen Tagesordnungspunktes im Ausschuss für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz im Landkreis, der am Montag, 21. September um 16 Uhr im Saal 1 im Kreishaus tagt.

Die WGS Fraktion beantragt darin, eine Reihe von folgende Fragen zu beantworten und möchte wissen, wie sich der Landkreis Schaumburg auf den bundesweiten Probealarm vorbereitet hat, wie hoch ist die Anzahl der Sirenen ist, die mit einer entsprechenden Technik ausgestattet sind und wie hoch die Anzahl der Sirenen ist, die durch den Landkreis mit entsprechender Technik nachgerüstet werden müssen.

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Weiterhin erwartet die WGS Antworten auf die Fragen, welche zusätzlichen Kosten auf den Landkreis zukommen, um das Ziel des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zum nächsten Probelauf, der vermutlich im September 2021 stattfinden wird, nachzukommen und zu erreichen. Nicht zuletzt fragt die WGS, an welchen Standorten der Landkreis neue Sirenen aufstellen muss, um die Alarmierung der Bevölkerung in abgelegenen Bereichen sicherzustellen.

Nach Auffassung der WGS bestehe „dringender Aufklärungs- und Handlungsbedarf“, schreibt WGS-Kreistagsmitglied Heinrich Sasse in einer Pressemitteilung und fährt fort: „Es ist schon bedenklich, wenn die Bevölkerung gewarnt werden soll und niemand oder nur wenige bekommen das mit, weil das Warnsystem nicht funktioniert. Das ist ja kein Zustand, der erst seit gestern besteht, sondern sicher schon erheblich länger.“ Man könne froh sein, so Sasse weiter, „dass bisher nichts katastrophenartiges passiert ist. Man stelle sich vor, das Kernkraftwerk Grohnde ist defekt, lebensbedrohliche Emissionen treten aus und die Bevölkerung kann nicht ausreichend gewarnt werden. Das ist ja fast schon ein bisschen gruselig.“

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