(Bückeburg) Wenn der Grünkohl Ende Januar auf den Tischen im Rathaussaal dampft, dann ist es wieder soweit für das traditionelle Grünkohlessen des Bürgerbataillons. Über 450 Männer und vereinzelt Frauen sind der Einladung von Stadtmajor Martin Brandt gefolgt.
Aufgrund der wiederholt großen Nachfrage nach Karten habe man sich wie im Vorjahr dazu entschlossen, erneut Tische auf der Empore des Rathaussaales aufzustellen. Brandt freute sich ganz besonders über die 25 Gäste aus der niederländischen Partnergemeinde Zuidplas. (Nieuwerkerker Rott/das 20. Rott) Brandt erwähnte, dass das Grünkohlessen bestens dazu geeignet sei, um Brücken zu schlagen. Stolz war Brandt über die vielen Anmeldungen ,die einen erneuten Rekord aufstellten. „Diese große Resonanz werten wir sowohl als Zeichen der Beliebtheit unseres Bürgerbataillons, aber auch als Zeichen der Attraktivität unseres Grünkohlessens“, so Brandt in seiner Rede.
Wer war dabei?
Namentlich konnte Stadtmajor Martin Brandt Bürgerschützenkönig Sascha Vehling, Bürgermeister Reiner Brombach, Marja-Liisa Völlers (MdB) mit Karsten Becker (MdL), Landrat Jörg Farr, Oberst Bodo Schütte, Oberstleutnant Norbert Ordelmanns und den Kompaniechef des FA/FU-Bataillons Hauptmann Mike Krejan willkommen heißen. Für die Feuerwehr war Stadtbrandmeister Marko Bruckmann gekommen.
Ebenso die Bürgermeister Oliver Theiß (Stadthagen) und Oliver Schäfer (Obernkirchen) sowie aus den Nachbarbataillonen Karl-Wilhelm Bargheer aus Stadthagen, Heinz-Joachim Pecher aus Minden und Klaus Scholz aus Obernkirchen. Erstmalig als Gäste begrüßte Brandt Karl Heinz Hepe und Dr. Niels Busche (Vorstand Verkehrsvereins Stadthagen). Ebenso das erste Mal dabei war Pfarrer Markus Grabowski von der katholischen Kirche. Von den evangelischen Kirchen waren, Dr. Wieland Kastning, Jan-Uwe Zapke, Rainer Diekmann, Ulrich Hinz, Lutz Gräber und Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke der hinterher auch ein paar Begrüßungsworte sprach. Brandt begrüßte seine Amtsvorgänger Rolf Netzer und Peter Kohlmann.
Danach spannte Brandt einen Bogen vom vergangenen erfolgreichen Bürgerschießen zu den Ereignissen in 2020. Der bereits ausverkaufte Stadtball im Februar, den Familienfrühshoppen, das Feierabendbier mit dem Bückeburger Stadtmarketing und der bevorstehenden Fürstenhochzeit im August, zu der Fürst Alexander einlud. Leider konnte Fürst Alexander an diesem Abend nicht dabei sein, wünschte aber in einem Brief viel Vergnügen und Spaß.
Ausgezeichnet wurde für ihren Film vom Bürgerschießen 2019 (der den ganzen Abend über im Foyer lief) Hanna Röwer. „Das Bürgerschießen 2019 war fulminanter, vielfältiger und ist somit noch attraktiver geworden“, stelle Brandt rückwirkend fest. Brandt dankte am Ende seinen Vorstandskollegen und dem Team von Jennifer Mohme-Xhata mit einem Blumenstrauß. „Wir wollen gemeinsam einen fröhlichen und ungezwungenen Abend verbringen, uns gegenseitig besser kennenlernen und auf diesem Wege etwas für ein freundschaftlicheres und an persönlichen Beziehungen reicheres Miteinander in unserer Gesellschaft tun“, sagte Brandt, „gemeinsam feiern und gemeinsam Gutes tun!“
Der Verein Bürgerbataillon Bückeburg stehe für gelebte bürgerschaftliche Solidarität. Vor einigen Jahren habe man, erinnerte Brandt, die „Aktion Kinderhilfe“ ins Leben gerufen. Mit dem Projekt sollen Kinder aus sozial schwächeren Familien unterstützt werden. Man bewerkstellige dies in enger Kooperation mit den Kindergärten und Grundschulen vor Ort. Auch dieses Jahr kamen die Gäste dem Aufruf nach und spendeten im Laufe des Abends 2043,33 Euro.
Ansprache Daan de Haas, (stellv. Bürgermeister) der Partnergemeinde Zuidplas
„Ich freue mich, dass ich wieder hier sein darf – und mit mir eine ganze Delegation von Gästen aus Zuidplas, der Partnergemeinde von Bückeburg seit 1974. 2019 haben wir unser 45 Jubiläum mit Ihnen gefeiert. Wir waren sehr glücklich, Ihre Delegation aus Bückeburg letztes Jahr mehrmals in Zuidplas begrüßen zu dürfen. Die meisten Teilnehmer unserer heutigen Delegation kommen schon seit vielen Jahren sehr gerne hierher. Ein paar Personen sind darunter, die zum ersten Mal hier sind, wie unser Gemeindesekretär Richard Heijdra, der letztes Jahr am 1. Februar in unserer Gemeinde anfing zu arbeiten.
Han Weber, unser neuer Bürgermeister, der am 30. September sein Amt in Zuidplas angetreten hat, muss sich leider für dieses Grünkohlessen entschuldigen. Doch ich kann Ihnen versichern, dass er im Laufe dieses Jahres Bückeburg persönlich besuchen wird. Bürgermeister Weber ist ein großer Befürworter von guten Beziehungen innerhalb Europas. Er möchte in seiner Rolle fördern und unterstützen, dass die Einwohner von Zuidplas über ihre Vereine, Institutionen, Schulen und Unternehmen internationale Kontakte pflegen.
Die Einwohner beider Gemeinden zeigen, dass eine großartige Freundschaft möglich ist, die in den vergangenen 45 Jahren immer tiefer wurde. Ich selbst unterstütze diesen Gedanken auch. Schließlich sorgen persönliche Kontakte dafür, gesellschaftliche Entwicklungen und Herausforderungen von verschiedenen Seiten zu beleuchten. So kann die Bevölkerung die europäische Verbundenheit hautnah spüren. 2020 ist das Jahr von 75 Jahren Freiheit. Dies wird in allen niederländischen Gemeinden ausgiebig gefeiert. Wir sind froh, dass wir in Europa seit langer Zeit in guter Eintracht zusammenleben und hoffen, dass dies noch sehr lange so bleibt. Kämpfe soll es nur noch im sportlichen Bereich geben. Zum Beispiel auf dem Fußballplatz. Wer weiß, wie gut unsere beiden Länder in der Endrunde der Europameisterschaft 2020 abschneiden werden. Vielleicht können wir darüber noch etwas spekulieren. 2020 ist auch das Jahr unseres zehnjährigen Bestehens als Gemeinde Zuidplas, einem Zusammenschluss der Dörfer Nieuwerkerk, Moordrecht, Zevenhuizen und Moerkapelle. Mit verschiedenen Kultur-, Freizeit- und Sportaktivitäten, die von der Bevölkerung selbst organisiert wurden, feiern wir das ganze Jahr über in allen Dörfern das zehnjährige Jubiläum.“
Um 21 Uhr erhoben sich alle Gäste von ihren Plätzen und sangen zur Musik der „Bückeburger Jäger“ unter der Leitung von Sven Schnee das Niedersachsenlied und etwas später das Schaumburg-Lied. Dann gegen 21:30 Uhr, begann nun endlich wirklich das Essen, und in kurzer Zeit leerten sich die Schüsseln mit Grünkohl, Platten mit Bregenwurst, Kassler und Rauchenden nebst Petersilienkartoffeln und deftigen Bratkartoffeln. Ein dreifach kräftiges „Horrido“ war den ganzen Abend über aus den verschiedensten Rotts zu hören.
(Text & Fotos: Sandra Kossendey)
