Für kommende Wassermassen gewappnet sein: Stadt Bückeburg bereitet sich auf Starkregen- und Hochwasserereignisse vor
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(Bückeburg) Die nicht sehr festlichen Regenfälle zum Weihnachtsfest 2023 haben in einigen Bückeburger Ortschaften für kleinere bis größere Überschwemmungen und Hochwasserlagen gesorgt.

Zwar sei Bückeburg noch glimpflich davongekommen, jedoch gebe es sicherlich Handlungsbedarf und einige Orte, auch welche, die vorher nicht im Fokus lagen, müssen verstärkt beobachtet werden, so der Tenor.

Neben diversen kleineren, privaten Schäden durch vollgelaufene Keller oder überschwemmter Grundstücksteile kam es in Teilen Bückeburg allerdings auch zu größeren Lagen, die einen länger andauernden Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren und des Bauhofs der Stadt Bückeburg erforderten, auch das THW war im Einsatz.

Im Ortsteil Rusbend war insbesondere der Bereich Rubenkamp betroffen und das gesamte Wohngebiet vom ansteigenden Hochwasser des Entlastungskanals bedroht. Der Bereich Rubenkamp war bereits in der Vergangenheit von Hochwasserlagen betroffen, sodass hier bereits Maßnahmen getroffen worden sind, die dem Schutz der Wohnbevölkerung dienten. In Rusbend hat die Hochwassermauer ihren Dienst geleistet und das Wasser, vor allen Dingen aus dem Warberschen Entlastungskanal, abgehalten. Der Entlastungskanal in Warber ist wiederum abhängig vom Pegelstand der Bückeburger Aue und speist in Rusbend den Mittellandkanal. Auch die seinerzeit durchgeführte Anschaffung des „Hochwasser-Anhängers“ durch den Ortsrat erwies sich als sinnhafte Maßnahme.

Hochwasserlagen – wie hier an der Weser (in Minden) rund um die Weihnachtsfeiertage treten immer häufiger auf. Auch der Stand der Aue ist indirekt mit dem Weserpegel verbunden.

Damit der Hochwasserschutz auch weiterhin funktioniert, ist eine Grabendurchlässigkeit unerlässlich, stellte Fachgebietsleiter Bernd Meier im jüngsten Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr fest. Auch in Meinsen, rund um die Aue, sah es ziemlich nass aus – direkt an den Weihnachtsfeiertagen kamen auch hier unerwartet hohe Wassermassen, unter anderem am Schießstand, zusammen. Der Mühlengraben, welcher durch die Bückeburger Aue gespeist wird, ist in Teilen über die Ufer getreten.

Im Zeitraum vom 21. bis zum 27.12.2023 sind so im Stadtgebiet Bückeburgs insgesamt 60 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Bückeburg erforderlich gewesen. Darüber hinaus war das THW sowie Teile des Bauhofs und der Stadtverwaltung im Dienst. „Die Leistung der Feuerwehr war hervorragend, die Verwaltung sagt großen Dank an die Kameraden, deren Familien und ebenso an die Kräfte des THW“, stellte Meier heraus.

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Unerwartet nass wurde es auch in der ehemaligen Großgemeinde Evesen: Hier bestanden vor allem Probleme im Bereich der Auebrücke an der Schaumburger Straße. Im Verlauf des Hochwassers stieg die Aue so stark an, dass der Durchfluss der recht niedrigen Brücke nicht mehr ausreichte und das Wasser rechts und links der Brücke ausuferte und die anliegenden Ländereien überschwemmte. Durch den verminderten Wasserabfluss der Bückeburger Aue kam es zu einem Anstieg der Kleinen Aue, was wiederum zu Überschwemmungen im Bereich Im Ohr führte.

Zudem sei festgestellt worden, dass an der Überschwemmungswiese an der Aue nahe des Sportzentrums, der kleine Deich auf einer Länge von etwa 15 Metern rund 20 Zentimeter niedriger sei als der restliche Deich. „Fast wäre das Wasser ins Sportzentrum gelaufen, wir haben Glück gehabt, dass das THW das Wasser so schnell abgepumpt hat. Nun müssen wir den Deich wieder erhöhen“, stellte Ortsbürgermeister Reinhard Luhmann fest.

Um für künftige Hochwasser gerüstet zu sein, seien Vertreter der Stadt, der Stadtfeuerwehrführung sowie die jeweiligen Ortsbürgermeister und Ortsbrandmeister zwischen den Jahren die betroffenen Stellen abgefahren und hätte alle notwendigen Daten und Probleme gesammelt. Hierbei wurden die obenstehenden Einsatzschwerpunkte in Augenschein genommen sowie weitere Problemlagen erörtert und gemeinsame Lösungsansätze erarbeitet und Arbeitsaufträge verteilt.

Insbesondere sollen Abflusshindernisse in den einzelnen Gewässern gezielt beseitigt werden, die Brücken mit Pegellatten ausgestattet werden, um einen objektiven und leicht ablesbaren Wasserstandsverlauf zu erhalten, sowie kleinere bauliche Maßnahmen geprüft werden.

(Text & Foto: nh)

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