
(Bückeburg) „Heute ist ein besonderer Abend, denn Sie haben Ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und dürfen sich nun getrost Profis des Handwerks nennen“, leitete Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens die Winter-Freisprechung der Schaumburger Neu-Gesellen durch die Kreishandwerkerschaft Niedersachsen-Mitte ein.
Von insgesamt 61 Prüflingen haben 52 ihre Gesellenprüfung bestanden und konnten von Kreislehrlingswart Walter Hardekopf und ihren Innungsleitern die Gesellenbriefe in feierlicher Atmosphäre entgegennehmen.

„Sie können stolz auf sich sein – Sie haben Ihrem Haus der Zukunft die beste Statik und Architektur gegeben und mit Sorgfalt geplant. Mit Hilfe der Ausbildungskräfte haben Sie Ihre Profession erlernt und werden nun aufgenommen in die Gemeinschaft des Handwerks. Nutzen Sie Ihr erlerntes Handwerkszeug und mehren Sie es“, richtete Kreishandwerksmeister Ahrens das Wort an den Nachwuchs. Dabei gilt der Dank auch den Förderern: Familie, Freunde, Lehrkräfte und Ausbilder, die die Junggesellen auf ihren Weg unterstützt haben. „Ihre Ausbilder und Lehrer haben ihr Wissen mit Ihnen geteilt und Sie gut auf das Berufsleben vorbereitet. Ihre Berufe sind international anerkannt und hochgeschätzt, ein Leben ohne Handwerker ist nicht möglich“.

Rodenbergs Samtgemeindebürgermeister Thomas Wolf lobte in seinem Grußwort die duale Ausbildung in Deutschland, die auch im Ausland höchste Anerkennung genieße. Die großen Herausforderungen unserer Zeit – Klimaschutz, Wohnraum, energetische Sanierungen – seien ohne das Handwerk schlichtweg nicht zu bewältigen. „Sie haben sich daher richtig entschieden, das Handwerk ist der originäre Umsetzer von Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Sie sind jetzt Fachkräfte, also Mangelware – das ist für Sie eine gute Situation“, so Wolf. 250.000 offene Stellen in Deutschland würden nur auf den Nachwuchs warten. „Nirgends sind die Chancen so groß wie im Handwerk. Tausende Betriebe suchen Nachfolger, das ist Ihre Chance!“.

Auch Kreislehrlingswart Walter Hardekopf hatte lobende Worte im Gepäck: „Sie haben es vor drei Jahren gewagt, trotz der Pandemie, eine Ausbildung zu beginnen. Das war eine schwierige Zeit und dass Sie dennoch diese Leistungen erbracht haben, bedarf einer besonderen Würdigung“.

Für ihre besonders guten Leistungen wurden zudem zwei Gesellen gesondert geehrt: Daniel Werner, Anlagenmechaniker für Sanitär- und Heizungs- und Klimatechnik bei der Firma Occhipinti in Bad Nenndorf, sowie Maurer Jan Henrik Eggers, Firma CB Bau Beißner, Hess. Oldendorf, haben ihre theoretische Prüfung mit „gut“ und die praktische Prüfung mit „sehr gut“ abgelegt. Dafür gab es eine Auszeichnung und ein Präsent, überreicht von Christine Werner, Wirtschaftsförderung vom Landkreis Schaumburg und Kreishandwerksmeister Ahrens.

André Harting, Syndikusanwalt für die Kreishandwerkerschaft Niedersachsen-Mitte, hinterfragte kurz vor Zeugnisübergabe, wie lange es das Handwerk schon gebe. In der Bronzezeit, also vor mehr als 5000 Jahren, um 3200 vor Christus, wird das Handwerk des Schmiedes erstmalig ausgeführt und schriftlich erwähnt. „Sie sind also Teil einer irrsinnig langen Tradition, dazu wünsche ich Ihnen alles Gute!“. (Text & Foto: nh)
