Alles steht Kopf in Achum: Baseball-Camp der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde begeistert mit Sport, Spiel und geistigem Input
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(Achum/Bückeburg) Eine ganze Woche stand die Achumer Wiese nicht im Zeichen des Fußballs wie sonst das Jahr über, sondern der Uramerikanische Sport Baseball hatte hier die Federführung übernommen.

Zum bereits 11. Mal veranstaltete die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Bückeburg hier in Kooperation mit der texanischen Partnergemeinde aus Jacksonville das große Baseball-Camp, an dem in diesem Jahr rund 120 Kinder und Jugendliche teilnahmen.

Auf dem Platz herrscht derweil ein guter und fairer Umgang miteinander – den 120 Teilnehmern konnten so nicht nur sportliche Kenntnisse, sondern auch viele gemeinschaftliche Werte vermittelt werden.

Die diesjährige Baseball-Woche stand unter dem Motto „Alles steht Kopf“ und bot den jungen Menschen neben jeder Menge sportlicher Betätigung auch vielfältigen geistlichen Input, gerade in der aktuellen, krisengebeutelten Zeit. „Wortwörtlich steht aktuell alles Kopf – erst die Pandemie und ihre Einschränkungen, dann Krieg, Energiekrise. Eigentlich rutschen wir gerade von Krise zu Krise, die Jugendlichen haben dadurch Probleme, Halt und Orientierung zu finden. Die sozialen Medien, der Druck von außen und zahlreiche weitere Komponenten kommen hinzu und verunsichern diese jungen Menschen. Die Kirchengemeinde möchte hier Anleitung, Orientierung und Sicherheit bieten und den Jugendlichen Perspektiven aufzeigen. Dafür gibt es hier jeden Morgen passend zum Abendthema gemeinsamem Input, bevor es in die Trainingseinheiten geht“, erklärte Diakon Andreas Lötzer.

Doch auch das Unterhaltungsprogramm stellte so einiges gewohntes auf den Kopf – so wurde bereits am Sonntagsgottesdienst ein Weihnachtsbaum aufgestellt. Warum Weihnachten im Juli? So habe auch einst die Geburt Jesu Christi die Welt auf den Kopf gestellt, sogar eine neue Zeitrechnung ist daraus resultiert, merkt der Diakon zu recht an. Diese beiden Aspekte zusammengebracht sorgten für das diesjährige Wochenmotto, und dafür, dass im Juli Weihnachten gefeiert wird. So war auch die Texanische Nacht eine weihnachtlich angehauchte Veranstaltung, zu der sich einige sogar extra festlich im besten Weihnachtspullover und mit tollen Accessoires gekleidet hatten.

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Schlagen, laufen, den Gegner beobachten: Baseball ist ein rasantes Spiel, dass den Teilnehmern viel abverlangt, aber auch großen Spaß macht.

Das eigentliche Highlight konnte dann, trotz heftiger, vorangegangener Regengüsse, auf der grünen Wiese realisiert werden. Rund ein Dutzend Stationen rund um das Weihnachtsthema wurden vom Team in Eilgeschwindigkeit aufgebaut, sodass sich die Kinder und Jugendlichen richtig austoben und ausprobieren konnten. Die gesamte Woche wurde so unter dem Motto „Alles steht Kopf“ weitergeführt. Während tagsüber das sportliche Geschehen im Mittelpunkt stand und am Freitag in einem großen Turnier resultierte, standen die Abend im Zeichen des Austausches. Auf dem Platz geht es dann ab Freitag mit dem Start des Turnieres rasant zu: Wenn der Schlagmann den Ball getroffen hat, muss er sofort losrennen zur sicheren Base. Schlägt er so gut und weit, dass er er schafft, alle vier Bases zu passieren, bevor die Fänger den Ball zur Base befördert haben, hat er einen Homerun erzielt. Für beide Mannschaften gilt daher: schnell sein und beobachten, was der Gegner macht, denn nachdem drei Spieler „Aus“ gegangen sind oder eben bis zu fünf Punkte erzielt haben, ist die andere Mannschaft am Zug.

So können sich in der amerikanischen Mayor League die Baseballspiele auf bis zu drei Stunden hinziehen, wie Diakon Lötzer berichtet. Auf der Achumer Wiese sind die Spiele auf maximal 45 Minuten limitiert – schlichtweg, weil das Turnier dann nicht in zwei Tagen realisierbar wäre. Übrigens: Ein optimal getroffener Baseball kann in der amerikanischen Spitzenliga eine Geschwindigkeit bis zu 160 Kilometer erreichen – daher sind die Helme, die die Sportler dort tragen, absolut sicherheitsrelevant.

Aufgrund der hohen Ballgeschwindigkeiten bieten Helme beim Baseball wertvollen Schutz.

Was beim Zusehen des schnellen und spannenden Sports auffällt: Das gute Miteinander, nicht nur innerhalb der eigenen, sondern auch mit der gegnerischen Mannschaft. Hier wird angefeuert, gratuliert und auch dem Gegenüber der Erfolg gegönnt, sodass auch Diakon ein vollkommen positives Fazit der Baseballwoche zieht: „Alle hatten großen Spaß und auch die Abende waren gut besucht und voller positiven Input. Das Wichtigste ist, dass wir den jungen Menschen so hoffentlich langfristig etwas mitgeben konnten“. Am Samstag steht dann das Finale des Baseballcamps an: Nach den Finalspielen und der Siegerehrung wurden die Gäste aus Texas verabschiedet und das Event hat mit Live-Musik und einer Dessert-Party seinen Abschluss gefunden.

(Text & Foto: nh)

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