„Stehen hier mit gemischten Gefühlen“: Jahresempfang der Volksbank in Schaumburg und Nienburg mit Kreishandwerkerschaft und Steuerberaterverbund
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(Bückeburg) Rund ein Jahr liegt die Fusion der Volksbank in Schaumburg und Nienburg zurück, nun fand erstmalig der gemeinsame Jahresempfang zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Niedersachsen-Mitte und dem Steuerberaterverbund Niedersachsen Sachsen-Anhalt statt.

Dieser Empfang hat lange Tradition und dient seit jeher dem Austausch im lockeren Rahmen.

„Seit vielen Monaten arbeiten wir erfolgreich zusammen, das macht Spaß“, konstatiert Joachim Schorling, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank in Schaumburg und Nienburg. Dabei durchlebt das Bankinstitut und die Gesellschaft bewegte Zeiten: „Der Zinsanstieg freut die Sparer und schafft Chancen im Anlagengeschäft, sodass auch wir uns an andere Produkte und Strategien gewöhnen müssen. Für Kreditnehmer und Häuslebauer ist der Zinsanstieg schon heftig, die Energiepreise tun ihr übriges“, fasst er zusammen.

Joachim Schorling freute sich über die erfolgreiche Fusion zur Volksbank in Schaumburg und Nienburg.

Zahlreiche Herausforderungen

Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens zeigt sich ebenfalls zufrieden über den neuen Verbund der Handwerkerschaften Niedersachsen-Mitte, „dennoch stehen wir hier mit gemischten Gefühlen“, stellt er fest. Denn die Zinspolitik wirkt sich auch auf die Baubranche aus: So sind die Neubau-Aufträge eingebrochen, verbunden mit hohen Einbußen: „Die Kunden sind zurückhaltender geworden.“ Anderseits wollen viele sanieren, sich verbessern und den Energieverbrauch senken – hier gibt es viele Aufträge zu vergeben, doch auf viele Bauteile gibt es lange Wartezeiten. Zudem sorgt die neue Heizungsverordnung „für eine Menge Wirbel“. „Die Förderungen stehen nicht, dem Gesetz fehlt es an Technologieoffenheit und wir haben keine Planungssicherheit. Vieles ist zu kurz gedacht“, so sein Urteil.

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Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens: „Neue Heizungsverordnung sorgt für eine Menge Wirbel.“

Kopf nicht in den Sand stecken

Zudem stellt die Fachkräftegewinnung ein wachsendes Problem dar: „Wir bilden mit Freude aus, können aber nicht alle Plätze besetzen, Dabei hat das Handwerk tolle Berufe, Tradition und Innovation, um den Nachwuchs zu begeistern“, so Ahrens. Zu viele junge Menschen gingen studieren anstatt in die Ausbildung, zudem erschwere die Bürokratie und unsichere Rahmenbedingungen die Einstellungen von Geflüchteten und Zuwanderern.

Steuerberater Gerald Siegmann hatte einen wichtigen Tipp zum Thema Grundsteuer parat.

Ahrens´ Fazit: „Wir stecken den Kopf nicht in den Sand.“ Auch Steuerberater Gerald Siegmann weiß von vielen Einschnitten zu berichten: Aktuell das Heizgesetz und die Inflationswelle, davor die Pandemie und damit verbunden Corona-Hilfen, die zum Teil noch heute in der Schlussprüfung sind, und Kurzarbeiteranträge sorgten für einen enormen Aufwand.

„Doch das absolute Highlight hat noch mehr betroffen: 36 Millionen Grundsteuererklärungen mussten abgegeben werden, und voraussichtlich sind alle falsch im Bezug auf die Grundfläche“, so seine Prophezeiung. Daher empfiehlt er bei Erhalt: „Sofort Einspruch einlegen!“ (Text & Fotos: nh)

Von links: Steuerberater Gerald Siegmann, Volksbank-Vorstand Joachim Schorling, Jungunternehmer Marco Lackner, Unternehmer Georg Kofler und Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens
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