Storchengottesdienst samt Taufe in Petzen: Nest mit Hilfe von Naturschutzbehörde und Bingo-Stiftung erfolgreich umgesetzt
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(Petzen) Mit einem ganz besonderen Gottesdienst wurde in Petzen die gelungene Umsiedelung des Storchennestes von der nicht mehr tragfähigen Esche auf das Kirchendach der St-Cosmas-und Damian-Kirche gefeiert.

Auch die Störche haben nicht lange gefackelt und das Nest gleich wieder bezogen. Die Kinder der Gemeinde haben sich derweil Namen für die beiden Vögel überlegt. Zudem wartet auf der Streuobstwiese neben der Kirche bereits ein weiteres Nest auf einem Pfahl auf den Erstbezug.

Das Storchennest auf dem Kirchendach in Petzen ist einzigartig in Schaumburg – das nächste befindet sich in Idensen bei Wunstorf.

Rückblick: Anfang des Jahres war festgestellt worden, dass das Storchennest auf der Esche vor der Kirche, in dem seit 2018 auch fleißig gebrütet wird, mit seinen rund 600 Kilogramm nicht mehr dort verbleiben kann, der Baum war nicht mehr tragfähig genug. Zunächst war eine Pfahlnistung geplant, diese wäre aber nicht in der Schnelle, in der die Ankunft der Störche drohte, umsetzbar gewesen. Im Absprache mit der Naturschutzbehörde wurde das Nest Ende Februar in einer umfangreichen Aktion auf das Kirchendach gesetzt – und glücklicherweise auch sofort wieder von den Vögeln angenommen. Die Esche wurde derweil gefällt.

Die Namen für das Storchenpaar haben die Grundschüler der Grundschule Evesen ausgewählt.

Die Grundschüler aus Evesen haben bereits im Vorfeld ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und viele Bilder für das Storchenpaar auf dem Kirchendach gemalt, mit dem der gesamte Altarraum geschmückt wurde. Auch der Namensvorschlag für das Brutpaar stammt von ihnen, so Nagel: „Maria und Josef sollen sie heißen – schließlich brachten sie das Glück auf die Welt.“ Pastor Felix Nagel gestaltete auch die Predigt ganz zum Motto Storch.

Die Grundschüler haben zahlreiche Bilder für die Störche gemalt, die Kirche geschmückt und bei der Taufe fleißig mitgeholfen.

Der hebräische Name der Störche lässt sich mit Treue und Zuverlässigkeit übersetzen. Vermutlich, weil Sie mit ihrer Rückkehr zuverlässig auf den beginnenden Frühling hinweisen und sich besonders treu um ihre Jungen kümmern. Neben dem Rückzugsort in geschützten Nestern, die auch uns Menschen guttun, betonte er die symbolische Bedeutung von Vögeln in der Bibel. Die Kinder vom Gottesdienst versorgten die über 150 Besucher mit Weingummifröschen, bastelten kleine Ministörche und unterstützen tatkräftig die Storchentaufe.

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Gerd Oppenhausen sprach für die NABU Ortsgruppe ein informatives Grußwort zum Engagement für den Weißstorch: „Erfreulicherweise nimmt die Population in Niedersachsen zu und wir bedanken uns für das große Engagement der Kirchengemeinde und Pastor Nagel für unsern gefiederten Freud Adebar.“

Nun wartet auf der Streuobstwiese hinter der Kirche noch ein weiteres Storchennest auf einen Robinienstamm auf den Erstbezug.

Der Kirchenvorstand bedankte sich bei allen Unterstützern des Projektes. „Ohne Vertrauen geht im Leben nichts, man braucht ein starkes Netzwerk, wenn so ein Projekt klappen soll. Ein besonderer Dank geht an die Bingo-Umwelt-Stiftung Niedersachsen, die das kostspielige Projekt mit 3000 Euro unterstützt“, erklärt Pastor Nagel.

Der Gottesdienst endete mit der Namensvergabe und Strochentaufe vor der Kirche unter dem neuen Nest. Wie bestellt war das Storchenpaar im Horst und begrüßte alle Gäste mit lautem Geklapper. Ortsbürgermeister Reinhard Luhmann und Pastor Felix Nagel hießen „Maria und Josef“ offiziell in der Nachbarschaft willkommen. Es war ein rundes Storchenfest am Storchennest – dafür sorgten auch viele Kuchenspenden und ehrenamtliche Helfer.

Mit großer Begeisterung wurde die Nestumsiedlung mit einem Strochengottesdienst in Petzen gefeiert. (Foto: pr)

Übrigens: Das nächste Storchenpaar auf einem Kirchendach findet man auf der Sigwardskirche Idensen bei Wunstorf. Zudem steht mittlerweile auch die zweite Nisthilfe der Kirche für ein Storchenpaar bereit. Mitte März wurde der von der Fürstlichen Hofkammer gestiftete Robinienstamm auf der Streuobstwiese hinter der Petzer Kirche errichtet.

Der Gemeindekirchenrat wurde dabei fachmännisch von Zimmermann Frank Brinkmann und Landwirt und Metallexperte Christoph Tecklenburg unterstützt. „Hoffen wir, dass noch Störche eine Unterkunft suchen. Mal schauen, wann dies bezogen wird“, so Nagel. (nh)

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