Rotary Club Bückeburg zeichnet erstmals Handwerksbetrieb in Schaumburg aus
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(Bückeburg) Die Idee ist nicht ganz neu, und auch bei den Bückeburger Rotariern nicht erst seit gestern in der Diskussion, doch nun konnte endlich die Realisierung stattfinden.

Zum ersten Mal hat der Rotary Club Bückeburg den Handwerkspreis verliehen. Die Tischlerei Ralf Everding aus Warber wurde ausgewählt und für besondere Innovation, gute Ausbildungsexpertise sowie die Wahrung der handwerklichen Traditionen ausgezeichnet.

Mit rund 70 geladenen Gästen und einer Live-Übertragung im Internet konnte diese Idee Sigmund Adelmanns endlich im feierlichen Rahmen realisiert werden. Für eine stimmige, musikalische Untermalung sorgte das ausschließlich für die Veranstaltung gegründete Streichquartett des Gymnasium Adolfinums, bestehend aus Musiklehrerin Agnes Bergmann Thiel an der Violine sowie den Schülern Tim Böle, Brenda Boje und Konstantin Schokolow, die unter anderem mit dem Stück „Der Schwan“ aus dem Karneval der Tiere von Camile Saint-Saens begeisterten.

Die Idee, Handwerker in der Region auszuzeichnen, hat Sigmund Graf Adelmann von den Rotariern aus der Toskana mitgebracht.

Förderung des Handwerks

Der amtierende Rotary-Präsident Jörg Farr ordnete dabei den Rotarier-Preis in den passenden Kontext ein, schließlich habe der Club in der Vergangenheit zahlreiche Projekte gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft realisiert. Er erinnerte dabei an das Handwerkerfrühstück, das Akteure über die einzelnen Innungen hinaus zusammenbrachte, sowie die Zusammenarbeit im Rahmen der Schaumburger Regionalschau. Sigmund Adelmann berichtete, wie ihn der Rotary Club aus der Toskana 2018 zu diesem Preis inspirierten, als sie ihrerseits einen traditionellen Holzbootbauer auszeichneten. Diese Idee fand auch bei den Bückeburger Rotariern großen Anklang. Alsbald wurde eine vierköpfige Kommission aufgestellt, die Grundsätze und Kriterien für den Preis erarbeiteten. Unter dem Motto „Förderung und Bekanntmachung des traditionellen Handwerks in der Region“ waren zudem für eine Auszeichnung keine Bewerbungen notwendig, die Kommission begab sich selbst auf die Suche. Kriterien waren dabei unter anderem das Arbeiten mit traditionellen Methoden mit dem Fokus auf Qualität. Die Betriebe müssen mindestens fünf Jahre alt und inhabergeführt, aber keine Industrieunternehmen sein und natürlich in Schaumburg beheimatet. Dotiert ist der Preis mit 500 Euro. Zudem ist eine regelmäßige Verleihung angedacht.

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Laudator an diesem Abend ist Fritz Pape, ehemaliger Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft: „Wozu Sie fähig sind, hat mich nachhaltig beeindruckt.“

Nachhaltig beeindruckt

Aufgrund der Pandemie habe sich dann die erste Verleihung drei Jahre herausgezögert. Dabei biete gerade Schaumburg dem ansässigen Handwerk besondere Herausforderungen, aber auch Chancen. Die alte Bausubstanz mit traditionellen Gebäuden benötige das Wissen um alte Techniken, aber auch neueste Expertise. „All das passt auf unseren Preisträger Ralf Everding aus Warber. Der Preisträger setzt Maßstäbe und alle kommenden, nicht nur aus dem Tischler-Handwerk“, so Adelmann.

Als Laudator für diesen feierlichen Anlass konnte der ehemalige Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Fritz Pape gewonnen werden, der sich selbst „überrascht“ zeigte, dass „ein Eliteclub wie die Rotarier sich auch der Wirtschaftsförderung widmet“. Everding habe den Preis redlich verdient. Seit 1843 werde das Unternehmertum in seiner Familie gepflegt, auch der Großvater hatte bis zum 2. Weltkrieg eine Tischlerei und war am Ausbau der Meinser Kirche maßgeblich beteiligt, wie Pape in einer kleinen Anekdote berichtet „Mit viel Fleiß, der Unterstützung ihrer Angestellten und großer unternehmerischer Leistung haben Sie alle Hindernisse umschifft. Wozu Sie fähig sind, hat mich nachhaltig beeindruckt“, erkennt Pape an. In großen Projekten „mit unglaublicher Qualität habe ich gesehen: Sie lieben, was Sie tun. Das zeigt sich auch in ihrer Mitarbeiterführung und der Ausbildung im Unternehmen“. Allein 14 Azubis hätten ihre Ausbildung bei Everding absolviert, davon sechs mit Auszeichnung. Mit zwei Angestellten und einem Azubi gehören Sie zu den kleineren Betrieben, aber mit ihrer Fertigungstiefe und der individuellen Leistung sind Sie einer der erfolgreichsten und innovativsten im Schaumburger Land“, so Pape.

Der Tischlereibetrieb von Ralf Everding (re.) aus Warber wird von Rotary-Präsident Jörg Farr ausgezeichnet. „Mit den Händen und Geduld die Wünsche der Kunden wahr werden zu lassen und Wissen an Junge zu vermitteln, bedeutet mir sehr viel“, sagt Tischlermeister Everding.

Wissen an junge Generation weitergeben

Ralf Everding hingegen zeigte sich beeindruckt vom sozialen Wirken der Rotarier, und auch das Handwerk nehme im Rahmen der Ausbildung junger Menschen eine soziale Aufgabe wahr: „Mit den Händen und Geduld die Wünsche der Kunden wahr werden zu lassen und Wissen an Junge zu vermitteln, bedeutet mir sehr viel. Das haben wir in all den Jahren immer sehr ernst genommen“, so Everding, der seiner Familie und den Mitarbeitern für die treue Unterstützung dankte. Mit dem „Ungarischen Tanz Nr.5“ leitete das Streichquartett zum geselligen Teil des Abends über.

(Text & Fotos: nh)

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