„Wie wild um diese Fahrzeuge gekämpft“: Feuerwehr Bückeburg-Stadt bekommt Hygiene- und Kommandowagen
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(Bückeburg) Feierstunde bei der Freiwilligen Feuerwehr Bückeburg-Stadt:

Nach langer Wartezeit haben die Kameraden den neuen Hygiene-Wagen erhalten – in dieser Form ein einzigartiges Feuerwehrfahrzeug in Schaumburg.

Zudem wurde auch der „neue“ Kommandowagen übergeben, der zwar bereits seit längerem genutzt wird, nun aber noch mit der zugehörigen Schrift versehen wurde.

Bürgermeister Axel Wohlgemuth dankt besonders dem Ehrenbrandmeister Marko Bruckmann für seine langjährigen Verdienste und den unermüdlichen Kampf für die Ausstattung der Feuerwehr.

Ortsbrandmeister Andy Bautze blickte auf die lange Vorgeschichte zurück und dankte allen für ihren Einsatz, den Kampf um das Fahrzeug und den dafür benötigten langen Atem. Zudem ging der Dank an Maike Aldag von der Bückeburger Verwaltung für die tatkräftige Unterstützung bei der Ausschreibung sowie die beim Ausbau des Kommandowagens unterstützenden Firmen.

Der Kommandowagen sei bereits vor zwei Jahren als ungeplante Ersatzbeschaffung für den kurzfristig zurückgenommen Vorgänger Thema gewesen. „Trotzdem steckte noch viel Arbeit und Nerven dahinter, bis Ersatz gefunden und nach unseren Bedürfnissen umgebaut wurde“. Wie wichtig das Fahrzeug sei, habe sich gerade in den vergangenen Wochen gezeigt, wo es zum Umbau und Beschriftung in der Werkstatt war.

Ortsbrandmeister Andy Bautze (li.) und sein Stellvertreter Benjamin Möller blicken auf die lange Vorgeschichte der beiden Fahrzeuge zurück.

Der Kommandowagen, ein Ford Kuga mit Allrad-Antrieb und 192 PS, ist mit allerhand nützlicher Technik ausgestattet, wie einer Wärmebildkamera, einer Dashcam, einem Defibrillator, einer Sondersignalanlage und vielem mehr. Mit dem Kommandowagen kann der diensthabende Brandmeister direkt von Zuhause oder dem Arbeitsplatz zu Einsatzort fahren und vorab die Lage checken, gegebenenfalls Kräfte nachalarmieren und den Einsatz bereits koordinieren. Der Vorteil dabei ist, dass damit unklare Lagen schnell geklärt werden können und nicht immer alle Kameraden ihren Arbeitsplatz verlassen müssen.

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Maike Aldag (li.) und Axel Wohlgemuth (2.v.re.) übergeben offiziell den symbolischen Schlüssel für die Neuzugänge im Feuerwehrfuhrpark.

Zweiter Neuzugang im Feuerwehr-Fuhrpark ist der Gerätewagen Hygiene, mit dem den Feuerwehrkameraden die Möglichkeit gegeben wird, direkt vor Ort ihre brandkontaminierte Kleidung zu wechseln, damit Schadstoffe nicht ins Feuerwehrhaus oder gar in die Privaträume gelangen. „Wir und die Stadt sind der Meinung, dass die Gesundheit so gut es geht geschützt werden muss“, so Bautze. Das Fahrzeug ist in einen „Schwarzbereich“ zum Ausziehen der kontaminierten Kleidung samt Waschgelegenheit sowie einem „Weißbereich“ zum Anlegen neuer Kleidung eingeteilt und wurde mit viel Eigenleistung und der finanziellen Unterstützung einiger Sponsoren um- und ausgebaut.

Besonders dankte Bautze den Mitgliedern der Hygienetruppe um Leiter Marcus Staubermann: „Ohne ihren Einsatz würde die Einsatzstellenhygiene so nicht geleistet werden können“. Stadtbrandmeister Oliver Liese konnte sich diesen Worten anschließen und dankte auch dem Ehrenstadtbrandmeister Marko Bruckmann: „Du hast wie wild um diese Fahrzeuge gekämpft“.

Der neue Ford-Kommandowagen (links) und der Feuerwehr-Gerätewagen „Hygiene“ (rechts).

Landrat Jörg Farr nutzte die Gelegenheit, den Feuerwehrkameraden für ihren Einsatz zu danken, vor allen Dingen unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie. Nun würde die Herausforderungen für die innere und äußere Sicherheit weiter zunehmen: „Zivil- und Bevölkerungsschutz wird uns die kommen Jahre beschäftigen. Anhaltende Dürreperioden, Flächenbrände, aber auch Starkregen werden die Bevölkerung und Feuerwehr fordern. Hier müssen wir uns neu aufstellen und erweitern. Dabei muss auch das System der freiwilligen Feuerwehr hervorgehoben werden, die vernünftige Arbeitsgeräte benötigt. Der wahre Wert sind Sie, die die Wagen bestücken und in den Einsatz fahren.“

Bürgermeister Axel Wohlgemuth konnte sich diesen Worten anschließen: „Was hier im Vorfeld geleistet wurde, ist phänomenal. Der Hygiene-Wagen ist toll durchdacht, sowas ist nicht in ein paar Wochen zu schaffen. Ich wünsche Ihnen allen allzeit eine gute Fahrt“.

(Text & Fotos: Nadine Hartmann)

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