„Aufwertung des Ehrenamtes muss rechtlich verankert werden“
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(Bad Nenndorf) Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers besuchte kürzlich das Bundeszentrum der Deutschen Lebens- Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bad Nenndorf und tauschte sich mit der DLRG-Präsidentin Ute Vogt und dem Generalsekretär Ludger Schulte-Hülsmann aus. Dabei ging es unter anderem um die Themen Helfergleichstellung und weitere nötige gesetzliche Änderungen zur Förderung des Ehrenamtes und um das große Problem fehlender Schwimmbäder.

Der Bevölkerungsschutz in Deutschland werde zum größten Teil vom Ehrenamt getragen, berichtet Ute Vogt einleitend. „Dennoch werden die Freiwilligen von THW und Feuerwehr anders behandelt als beispielsweise die DLRG-Helferinnen und Helfer.“ Dabei gehe es etwa um die Möglichkeit zur Freistellung von der Arbeit und um Verdienstausfallleistungen an die Arbeitgeber, aber auch um einen umfangreicheren sozialversicherungs-rechtlichen Schutz. Auch eine Regelung zur Freistellung bei Übungen oder Fortbildungen sei immens wichtig. „Wir bräuchten eine bundesweit einheitliche Regelung, damit ehrenamtliche Helferinnen und Helfer von anerkannten Hilfsorganisationen bei Großeinsätzen mit den Freiwilligen von THW und Feuerwehr gleichgestellt werden“, so Schulte-Hülsmann.

Auch wenn es auf Landesebene zum Teil bereits Regelungen zur sogenannten Helfergleichstellung gebe, müsse dies bundesweite Anwendung finden. „Bei einem bundesländerübergreifenden Einsatz oder Einsatz im Ausland fehlt uns aktuell einfach eine rechtliche Absicherung“, ergänzt die DLRG-Präsidentin Vogt. So müsse man private Lebensversicherungen für die eigenen Helfer abschließen, um sie bei Großeinsätzen gleichwertig mit den staatlichen Helfern abzusichern.

Dazu stehen Ute Vogt und Ludger Schulte-Hülsmann bereits in engem Kontakt mit den zuständigen Fachpolitikerinnen und Fachpolitikern auf Bundes- und Landesebene. „Ich werde mich aber in jedem Fall in Berlin auch dafür stark machen“, so die heimische Bundestagsabgeordnete Völlers. „Darüber hinaus müssen wir ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern deutlich mehr Anerkennung entgegenbringen, gerade weil ihre Einsätze immer öfter stattfinden und sehr viel länger dauern.“ Dies habe man besonders bei der Unterstützung der Bevölkerung bei der Flutkatastrophe im vergangenen Juli gemerkt.

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Von links: Ute Vogt, Marja-Liisa Völlers, Ludger Schulte-Hülsmann. (Foto: pr)

Eine weitere große Baustelle sei die Situation der Schwimmbäder und damit verbunden das unzureichende Angebot in der Schwimmausbildung, berichtet Ute Vogt. „Viel zu viele Kinder, aber auch Erwachsene können heute nicht mehr sicher schwimmen“, weiß auch Marja-Liisa Völlers. „Wir brauchen unbedingt einen flächendeckenden Bäderbedarfsplan. Dann müssen Bund, Länder und Gemeinden an einen Tisch und die Lücken im Angebot vom Schwimmbädern füllen.“ Man müsse dazu alle verfügbaren Fördertöpfe aktiv koordinieren und sich besser vernetzen. „Unser großes Ziel wäre es, dass jede Schule ein Schwimmbad in der Nähe hat“, so Ute Vogt.

In dem ausführlichen Austausch ging es zudem noch um das Projekt Mobile Betreuungsmodule 5.000 im Rahmen des Bevölkerungsschutzes, die Anforderungen bei den Funksystemen und um die gewünschte Ergänzung im Zivilschutzgesetz um die Rettung aus Wassergefahren.

„Ute Vogt und ich kennen uns noch aus der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin. Ich freue mich, dass wir nun hier vor Ort die vertrauensvolle Zusammenarbeit fortsetzen können“, so Marja-Liisa Völlers. (pr)

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