Haste: Phosphor-Brandbombe sorgt für Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei, THW und Rettungsdienst
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(Haste) Eine bei Baggerarbeiten in der Kolenfelder Straße in Haste gefundene, englische 30lbs Brandbombe sorgte am Donnerstagmorgen für Aufregung und zog einen stundenlangen Einsatz nach sich.

Gegen 9.30 Uhr entdeckten Bauarbeiter beim Verteilen eines angelieferten Sandberges aus Langenhagen die Brandbombe und setzten einen Notruf ab. Da aus der Bombe bereits starker Rauch aufstieg, wurde seitens der Integrierten Regionalleitstelle Schaumburg/ Nienburg Alarm für den Löschzug Nord, den Löschzug West sowie für die Feuerwehr Bad Nenndorf ausgelöst.

Einsatzkräfte errichteten eine Absperrung und stellten den Brandschutz sicher.

Kurze Zeit später erfolgte dann die Alarmierung der Umweltschutzeinheit und des Fernmeldezuges der Kreisfeuerwehr Schaumburg. Nach dem Sondieren der ersten Lage, durch den Haster Ortsbrandmeister Niklas Heufers, fiel die Entscheidung, die unmittelbar in der Nachbarschaft stehenden Gebäude zu räumen und eine Warnung über die Warn-App BiWapp zu veranlassen.

Zwischen den beiden Baufahrzeugen liegt die englische 30lbs Brandbombe.

Da nicht feststand, ob der zu räumende Bereich nicht noch vergrößert werden musste, wurden zusätzlich die Schnelleinsatzgruppe des DRK Einsatzzuges Schaumburg, die örtliche Einsatzleitung Rettungsdienst, sowie der leitende Notarzt und die Unterstützungsgruppe Einsatzleitung der Kreisfeuerwehr alarmiert. Der kurze Zeit später eintreffende Kampfmittelräumdienst sondierte die Lage und konnte die Brandbombe unter Atemschutz in ein Metallfass bergen, so dass von dieser keine weitere Gefahr ausging.

Am Feuerwehrhaus Haste wurde die Einsatzleitung aufgebaut.

Da nicht sicher war ob weitere Kampfstoffe in dem Aushub liegen, suchte der Räumdienst diesen mit einem Detektor ab. Aufgrund der Kontamination des Bodens wurde beschlossen, das Sandmaterial durch ein Unternehmen entsorgen zu lassen. Da augenscheinlich keine weitere Gefahr vom Fundort auszugehen schien, wurde der Einsatz der Kräfte reduziert und auf die untere Wasserbehörde gewartet.

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Der Räumbagger des THW fährt zur Schadensstelle.

Dann kam es zur Wende. Wahrscheinlich kam es bei den Erdarbeiten zur Beschädigung der Brandbombe, so dass sich der im Inneren befindliche Phosphor bereits im Sand verteilen konnte. Dadurch reagierte der Stoff, was erneut zu einer Gasentwicklung führte. Erneut wurden die Bewohner über die Warn-App BiWapp aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zuhalten. Zwei Häuser in unmittelbarer Nähe wurden wieder geräumt. Die Einsatzkräfte deckten den betroffenen Bereich mit einer Plane ab um die Gasentwicklung zu verringern.

Ein Messtrupp der Umweltschutzeinheit führte zusätzliche Messungen durch. Zur Aufnahme des kontaminierten Bodens wurde das THW Stadthagen mit einem Bagger angefordert. Im Verlauf mussten rund 52 Tonnen kontaminierte Erde auf die LKW des aus Gütersloh stammenden Entsorgers geladen werden.

Nach Fertigstellung gegen 18.45 Uhr konnten die Warnungen zurückgenommen werden. Zu Spitzenzeiten waren etwa 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, THW und Rettungsdienst im Einsatz.

Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes sicherten die Brandbombe in einem Metallfass.

(Quelle & Fotos: Kreisfeuerwehr Schaumburg, Sven Geist)

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