Schützen spenden für die Ukraine: Mirko Traue neuer Vorsitzender des Schützenvereins „Gut Ziel“
Werbung

(Evesen) Einstimmiger Vorsitzenden-Wechsel im Schützenverein „GutZiel“ Berenbusch-Nordholz:

Der vormalige Vorsitzende Reinhard Luhmann und sein Stellvertreter Mirko Traue haben mit der geeinten Zustimmung der Mitglieder im Rahmen der Jahreshauptversammlung Ämter getauscht. Zudem haben sich die Mitglieder sich einhellig dafür ausgesprochen, die Beiträge nicht zu mindern, sondern einen Teil davon an die Ukraine-Hilfe der Stadt Bückeburg zu spenden.

Zur Begrüßung wechselte der Vorsitzende Reinhard Luhmann in seine Rolle als Ortsbürgermeister und überbrachte die Grüße des Ortsrates. Zudem wollte der Ortsbürgermeister ein paar Worte zum andauernden Krieg in der Ukraine an die Versammlung richten: „Der Bruch des Völkerrechts und die stattfindenden Völkermorde machen uns traurig. Putin hat ein teuflisches Feuer gezündet, das außer Kontrolle geraten könnte. Nun benötigen wir besonnene und kluge Politiker, die die Kontrolle über ihre Nerven und Handlungen haben. Wir müssen für eine friedliche und demokratische Zukunft kämpfen. Demokratie wird uns nicht geschenkt, und dazu gehört auch die Integration von Geflüchteten vor Ort“, so Luhmann. In diesem Kontext machte er darauf aufmerksam, dass die Stadt aktuell nach leeren Wohnungen für Geflüchtete suche und Luhmann hier gerne bei der Vermittlung helfe.

Wechsel an der Spitze des Schützenvereins „Gut Ziel“: Reinhard Luhmann (li.) gibt nach über elf Jahren den Vorsitz an Mirko Traue ab. Dieser überreicht Luhmann für sein Engagement den goldenen Verdienstorden.

Treue zum Verein

„Nicht des Ehrens wegen, nicht wegen der Plakette, sondern weil wir den Menschen für ihre treue zum Verein danken möchten“ durften sich einige Vereinsmitglieder über besondere Ehrungen freuen: „Schützenschwester“ Inge Luhmann, eingetreten vor rund 50 Jahren, bekam den silbernen Verdienstorden verliehen. In dieser Zeit schaffte sie es sogar einmal, den Vorsitzenden und ihren Ehemann Reinhard Luhmann, die Schützenwürde „abzujagen“ und für ein Jahr den Titel „Schützenkönigin“ zu tragen. Geehrte wurden außerdem vom Kreisschützenverbund durch Christoph Korf für 40 Jahre Mitgliedschaft Edith Weßling und Hans-Joachim Prodöhl sowie Lukas Weßling für 15 Jahre Mitgliedschaft.

Werbung

Kurze Berichte

Wie bei nahezu allen Vereinen fiel die anschließende Rückschau des Vorsitzenden aufgrund der pandemiebedingten Ausfälle recht kurz aus: Das Vereinsjubiläum konnte 2019 noch groß gefeiert werden – ein voller Erfolg und eine denkwürdige Veranstaltung für alle Vereinsmitglieder, erinnert Luhmann. „Der absolute Höhepunkt, mit 1,5 Jahren und ganzen elf Sitzungen Vorbereitungszeit“. Doch 2020 kam mit der Corona-Pandemie eine Zäsur, eine der außergewöhnlichsten Sitzungen wurde derzeit kurzerhand nach draußen verlegt, mit einer Motorhaube als Schreibunterlage für den Schriftführer. „Gesellige Veranstaltungen waren nicht möglich“, stellt Luhmann fest. Die Weihnachtsfeier musste trotz vorangeschrittener Planungen ausfallen, stattdessen gab es Geschenktüten für die Mitglieder. „In diesem Jahr wollen wir wieder zu Normalität zurückkehren. Der Vorstand wird alles dafür versuchen, doch dafür brauchen wir auch euch“, so Luhmann . Der Bericht des Schießsportleiters Domenik Beerbohm war dementsprechend ebenfalls knapp gestaltet: Lediglich an einem Wettbewerb konnte der Verein teilnehmen und hat dort den zweiten Platz belegt.

Inge Luhmann (mi.) erhält von Reinhard Luhmann (re.) und Mirko Traue den silbernen Verdienstorden.

Spenden für Ukraine und Dorfjugend

Der Kassenwart konnte von ansehnlichen Überschüssen berichten, die jedoch bald zum einen für den Verein und zum anderen für den guten Zweck genutzt werden sollen. Eine Beitragsminderung, die der Vorstand vorschlug, wurde einstimmig abgelehnt. Lieber solle der Betrag von 20 Euro pro Person, um den der Beitrag hätte einmalig gemindert werden sollen, gebündelt an die Ukraine-Hilfe der Stadt in Zusammenarbeit an Interhelp gespendet werden. Diese 1000 Euro sollen mit zusätzlichen 500 Euro, die aus der Auflösung des Vermögens des Röcker Schützenvereins auf das Konto flossen, auf das städtische Spendenkonto überwiesen werden. Weiter sollen aus dem erhaltenen Vermögen des Röcker Schützenvereins – insgesamt 980 Euro – ein Teil an die Eveser Dorfjugend weitergegeben werden.

Luhmann gibt Vorsitz ab

In der anschließenden Wahl verkündete Luhmann überraschend, den Vorsitzendenposten nach über 11 Jahren für seinen Stellvertreter Mirko Traue zu räumen und den Stellvertreterposten übernehmen zu wollen. Dem schloss sich die Versammlung einstimmig an. Ebenso wurde der weitere Vorstand, bestehend aus Bernhard Möller als Schriftführer, Domenik Beerbohm als Schießsportleiter, Willi Rinne als Schatzmeister, Jürgen Büsing als 2. Schriftführer und Mirko Traue als 2. Schießsportleiter, gewählt. Als besondere Ehrung wurde Luhmann zudem der Verdienstorden in Gold verliehen. „Du warst nicht nur mehrmals Schützenkönig, sondern hast besonders mit deinen guten Verbindungen und Netzwerk sowie deiner Redegewandtheit dem Verein sehr geholfen“, so der neue Vorsitzende Mirko Traue zu Luhmann.

(Text & Foto: Nadine Hartmann)

Friedrich Weßling (2.v.li.) nimmt stellvertretend für Edith Weßling von Christoph Korf (re.) die Ehrung für 40 Jahre entgegen. Ebenfalls für 40 Jahre geehrt wird Hans-Joachim Prodöhl (mi.) sowie Lukas Weßling (2.v.re.) für 15 Jahre.

 

Werbung