„Solide anstatt schnell öffnen“: Gespräche zur Zukunft des Ida-Turms laufen
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(Bückeburg) Lange Zeit war es still um den Ida-Turm und die dazugehörige Gastronomie im Harrl.

Seit der Schließung vor rund zwei Jahren liegt der Betrieb dort brach, doch viele wünschen sich, dass neues Leben in die urige Gastronomie im Wald einzieht. Die Lage und die Corona-Pandemie haben eine schnelle Lösung nicht erleichtert. Doch im Hintergrund wurden und werden stetig Gespräche geführt, informiert Tim Henrik Göhring, Direktor der Schloss Bückeburg Erlebniswelt, im Gespräch.

Die Gastronomie am Ida-Turm liegt seit zwei Jahren brach. Doch noch in diesem Jahr könnte dort wieder Leben einziehen.

Etwas Spruchreifes präsentieren könnten die Verantwortlichen derzeit noch nicht, doch Göring berichtet, dass aktuell konkrete Gespräche mit mehreren Personen laufen würden, um die Gastronomie am Turm in absehbarer Zeit wiederzueröffnen. „Wir hoffen sehr, dass es klappt, vieles wurde bereits besprochen. Doch aktuell befindet sich alles noch in einem schwebenden Zustand“. Ziel sei jedoch, noch in diesem Jahr eine Lösung zu finden. „In der Vergangenheit war das nicht möglich, vor allen Dingen innerhalb der Pandemie war dies nicht tragbar“. Bereits seit Ende vergangenen Jahres würden die Gespräche konkreter werden. „Wir hoffen, dass wir bis zum Sommer ein Ergebnis haben“.

Genau vor zwei Jahren schloss die Gastronomie am Turm plötzlich. Ausflügler warten sehnlichst darauf, dass es dort oben wieder Speisen und Getränke gibt.

Das Konzept für eine künftige Gastronomie lege in der Hand des Betreibers. „Da wäre auch was Neues möglich“, so Göhring. „Wir würden dort oben keinen ins Messer laufen lassen, da es nun mal ein schwieriges, komplizierteres Objekt ist, mit dem sich schwer Geld verdienen lässt“, so Göhring weiter. Allein durch die Lage und die begrenzten Öffnungszeiten sei ein profitables Geschäft schwierig. „Wir wollen keine schnelle, sondern eine solide Lösung finden. Uns ist wichtig, dass das Objekt in gute und tragfähige Hände kommt und es nicht nach sechs Wochen wieder schließen muss. Wir wollen damit kein Geld verdienen, sondern dass es der Öffentlichkeit zu Verfügung steht“.

Doch die aktuelle politische Lage habe die Arbeit an diesem Projekt nicht erleichtert. Manche Interessenten würden gerne noch abwarten und unter anderem die Preissteigerungen beobachten. „Das ist dem Ganzen nicht zuträglich“, konstatiert Göhring. Doch die Zuversicht auf eine Lösung bis zum Sommer wollen die Verantwortlichen nicht begraben. „Das wäre wünschenswert, sodass wir vielleicht im Herbst noch öffnen könnten. Das dauert ja immer auch seine Zeit“, macht Göhring leise Hoffnungen für dieses Jahr.

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Die Besucher zumindest würden es begrüßen: Erst an diesem Wochenende fanden sich bei bestem Sonnenschein viele Besucher am Turm ein – die erstmal weiterhin ihr Kaltgetränk selbst mitbringen, aber im Herbst vielleicht schon ein frisch gezapftes Blondes oben im Harrl genießen können.


Fluch und Segen zugleich – Ein Kommentar von Nadine Hartmann

Zwei Jahre liegt die Ida-Turm-Gastronomie nun schon im Dornröschenschlaf. Tatsächlich klingen von vielen Seiten immer wieder Stimmen in mein Ohr, wie schade das doch sei. Manche dieser Gesprächspartner zeigen ihr Unverständnis ob der langen Schließung. „Unglaublich, die könnten sich da oben eine goldene Nase verdienen“, war des Öfteren zu hören. Nach meinem letzten Besuch dort erklangen, sowohl vor Ort von einem Bekannten, als auch in Nachhinein in weiteren Gesprächen, wieder die oft gehörten Sätze: „Ein so einzigartiges Ambiente kann man doch nicht brach liegen lassen“.

Stimmt. Doch beinhaltet dieser Satz auch schon das eigentliche Problem. Die Lage. Denn diese ist Fluch und Segen zugleich. Fluch in dem Sinne, dass durch die einzigartige Location mitten im Harrl ein wirtschaftlich erträgliches Geschäft stark eingeschränkt ist. Der Ort ist nicht leicht zugänglich, sodass sich innerhalb der Woche und in der Dunkelheit der Abendstunden nur wenige dorthin verirren. Eine Gastronomie lohnt sich nur am Wochenende, und selbst dann ist diese von Saison und Wetter abhängig. Daher ist es nur folgerichtig, die weitere Zukunft des Objektes sorgsam anzugehen und in erfahrene und durchdachte Hände zu geben. Denn von einer Wiedereröffnung und einer im schlimmsten Falle darauffolgenden Schließung hat niemand etwas. Denn wie bereits erwähnt, ist die Lage nicht nur Fluch, sondern auch ein Segen. Der Ida-Turm und seine Gastronomie bezaubern durch einzigartiges Ambiente inmitten der Natur. Mit etwas Geduld und einem liebevollen Konzept kann daraus etwas Wunderbares entstehen. Daher gestatten wir diesem Domizil noch etwas Märchenschlaf, bevor es umso erholter und frischer wieder aufstehen wird.

(Text & Fotos: Nadine Hartmann)

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