Obernkirchens Kleinod für die Zukunft aufstellen: Erste Planungen für die Sonnenbrinkbad-Sanierung
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(Obernkirchen) Lange Zeit war es das große Sorgenkind der Obernkirchener, doch das soll sich künftig ändern. Das Sonnenbrinkbad soll für die Zukunft fit gemacht werden. Dafür ist eine umfassende Sanierung notwendig, die wohl einen siebenstelligen Betrag verschlingen wird. Für diese Saison müssen noch kleinere Reparaturen reichen, im kommenden Jahr soll dann die umfassende Sanierung angepackt werden. Das gibt den Verantwortlichen Zeit zum Planen und notwendige Fördergelder aufzutreiben, denn allein kann diese Mammutinvestition von der finanzschwachen Kommune Obernkirchen nicht gestemmt werden.

Vor Ort haben Bürgermeisterin Dörte Worm-Kressin gemeinsam mit Vertretern des Bades, der OSB (Obernkirchener Stadtentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft) und des Rates über Zukunftsperspektiven gesprochen und sich ein Bild vom Zustand der Badeanstalt gemacht. Seit Anfang dieses Jahres befindet sich das Sonnenbrinkbad wieder im Besitz des städtischen Beteiligungsgesellschaft.

Einer der größten Posten der Sanierung wird der Austausch der beiden Filterkessel sein, die rund 60 Jahre alt sind.

„Kleinod mit Schwächen“

„Nun stellen wir die Frage: Wie bringen wir das Bad auf einen guten Weg? Natürlich ist es altersbedingt sanierungsbedürftig, doch es ist toll zu sehen, wie der Verein und die Ehrenamtlichen es gut im Schuss gehalten haben“, konstatiert Worm-Kressin. Es müsse von nun an ehrlich mit der Substanz umgegangen werden, um es zukunftsweisend aufzustellen. „Das Bad ist ein Kleinod für uns und wunderschön gelegen, hat aber seine Schwächen“. Diese lassen sich nur mit hohen Investitionen beheben, zu hoch um es nur mit dem Verein und den Ehrenamtlichen zu stemmen. Es sei sich bereits intensiv mit der Technik beschäftigt worden, Fachplaner sollen sich demnächst das Bad genauer ansehen und ein Konzept erstellen. Dementsprechend könnte im kommenden Jahr mit der Sanierung losgelegt werden. „Ein Jahr kann die Technik noch schaffen, doch manches sehen wir erst, wenn das Wasser raus ist“, so die Bürgermeisterin weiter.

Der alte Stromverteilerkasten wird noch vor Saisonstart ausgetauscht, informiert OSB-Geschäfsführer Helmut Züchner.

Öffnung im Mai möglich

Nach einigen Reparaturen könnte das Sonnenbrinkbad eventuell im Mai dieses Jahres eröffnen. „Das würde uns deutlich Druck vom Kessel nehmen und wir hätten Zeit und Gelegenheit, die nötigen Fördermittel aufzutreiben, die wir als finanzschwache Kommune unbedingt brauchen“, sagt OSB-Geschäftsführer Helmut Züchner. „Ohne Kofinanzierung geht es nicht. Die Sanierung wird eine anstrengende Phase werden und wenn wir die Ertüchtigung wollen, müssen wir das alle gemeinsam tragen. Viele möchten das unterstützen, daher ist es auch gut, dass wir mit den Planungen transparent umgehen“, so Worm-Kressin.

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Im Keller des Bades machen sich Dörte Worm-Kressin (mi) sowie Ute Laser (li.) und Dirk Rodenbeck ein Bild vom Zustand der Technik.

„Ohne Schranke im Kopf planen“

Einen finanziellen Rahmen für die Sanierung habe sich die Kommune nicht gesteckt, die Planungen sollen „ohne Schranke im Kopf“ entwickelt werden, um anschließend politisch darüber zu entscheiden. „Wir wollen gemeinsam, offen und kreativ an das Projekt herangehen und das Bad intensiv weiterentwickeln. Dafür sind irgendwann hohe Investitionen notwendig“, schließt sich auch CDU-Ratsherr Dirk Rodenbeck an. Wichtig sei, alle in Bad tätigen Vereine und Ehrenamtlichen mitzunehmen. Zudem sollen neue Zielgruppen, wie etwa der Schulsport, erschlossen werden. „Dann profitieren alle davon“, so Rodenbeck. Christina Steinbeck (Die Grünen) sieht daher im Ortstermin den Startschuss für die Zukunft: „Wir werden nicht nur sanieren, sondern darüber hinaus Mehrwerte bilden“.

Keine Sorge, das Wasser kommt noch raus bevor die Saison startet: Dieses Jahr wird das Sonnenbrinkbad noch mit der alten Technik auskommen müssen, bevor es nächstes Jahr an die große Sanierung geht.

Einige Anlagenteile müssen ausgetauscht werden

Beim Blick auf die im Keller beheimatete Technik wird das Alter des Bades deutlich: Die beiden Filterkessel haben rund 60 Jahre auf dem Buckel und müssen ausgetauscht werden. „Ein großer Bestandteil des Sanierungsplans, ebenso die Erneuerung der Pumpenanlagen“, erläutert Worm-Kressin. Dafür sei die Bestandsaufnahme notwendig, um klug aufeinander aufzubauen und die Maßnahme zu koordinieren. Der fast historische Stromverteilerkasten wird noch dieses Jahr ausgetauscht, erklärt Züchner wiederum. Die Heizung für das Haus wurde bereits ausgetauscht, das Blockheizkraftwerk für die Wasserwärme ist vor vier Jahren installiert worden, fügt Schwimmmeisterin Ute Laser hinzu. Zeitnah werden sich dann zwei weitere Fachplaner vor Ort ein Bild vom Bad machen und die Bestandsaufnahme für den weiteren Projektfahrplan erstellen.

(Text & Foto: Nadine Hartmann)

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