Forderung nach Frieden: Schüler am Gymnasium Ernestinum zeigen Solidarität mit Ukraine und sammeln Spenden
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(Rinteln) Schüler der Oberstufe am Gymnasium Ernestinum in Rinteln haben aus Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine eine spontane Spendenaktion auf die Beine gestellt.

Jan Brecht (18) und Dominik Ackmann (17) bestellten 200 FFP2-Masken in den Farben gelb und blau, den Farben der ukrainischen Nationalflagge, und boten sie zum Verkauf an. Aus dem Erlös sowie Spendengeldern kamen bisher 979,39 Euro zusammen, berichtet Brecht.

Geld, das an die Hilfsorganisation „Schüler helfen Leben“ gespendet wird und zur Unterstützung der Grundversorgung Geflüchteter an den Grenzen vor Ort dient. Schüler der Klassen 11 bis 13 trafen sich dafür in der zweiten großen Pause in Absprache mit der Schulleitung für ein Gruppenfoto auf dem Schulhof.

Fast 1.000 Euro an Spenden eingenommen: Am Gymnasium würde man gern weitere Aktionen unterstützen

Auf dem Schulhof versammelten sich die Schüler zu einem Gruppenfoto mit Masken und Luftballons in den Ukraine-Farben.

Oberstufen-Koordinator und Jahrgangsleiter Lars Büttner ist stolz, dass die Schüler diese Aktion allein auf die Beine gestellt haben und kündigt die Hilfsbereitschaft der Schule bei Hilfsgütern und Spenden jeglicher Art an. Ein großes Netzwerk helfender Hände stehe zur Verfügung. Man hoffe auf Unterstützung durch Unternehmen, die ein geeignetes Transportfahrzeug bereitstellen könnten. Interessenten können sich bei der Schulleitung unter ernestinum@gym-rinteln.de melden.

Dominik und Jan sind angesichts der großen Resonanz selbst überrascht und hoffen jetzt darauf, dass auch weitere Schulen zu ähnlichen Mitmach-Aktionen motiviert werden können.

Haben die Aktion am Ernestinum auf die Beine gestellt: Jan Brecht (links) und Dominik Ackmann (rechts). Dazwischen: Der stellvertretende Schulleiter Lars Niemann (2.v.l.) mit Oberstufenkoordinator Lars Büttner.

Video: Schüler der Klassen 11, 12 und 13 versammeln sich zur Friedensaktion auf dem Schulhof

Das auf diese Weise durch Spenden und Erlöse eingenommene Geld, so die beiden Schüler, solle auf jeden Fall Hilfsorganisationen zu Gute kommen und nicht direkt in die Ukraine gespendet werden. „Wie möchten nicht, dass mit dem Geld Waffen finanziert werden, das passt nicht mit unserer Bildungseinrichtung zusammen“, stellen Brecht und Ackmann klar.

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Gymnasium wird abends in den Farben blau und gelb beleuchtet

Auch das Schulgebäude erstrahlt seit Dienstagabend in den Farben der ukrainischen Nationalflagge, blau und gelb.

Die Lichtinstallation wurde am Dienstag von der Technik-AG des Ernestinums eingerichtet, erklärt Schulleiter André Sawade auf Nachfrage: „Die Ausrichtung ist mit Bedacht so gewählt, dass sie vom Stadtzentrum wahrgenommen werden kann, aber auch ins Wohnviertel leuchtet“.

 

Sie sei, so Sawade, „ein starkes Symbol für die aktuelle Grundhaltung der Schulgemeinschaft des Ernestinums: Den Menschen in der Ukraine gehört unsere Solidarität. Wir stehen an ihrer Seite – an der Seite für Frieden und Freiheit in Europa und der ganzen Welt.“

Schulleiter: „Fühlen auch große Verbundenheit mit russischem Volk“

In der aktuellen Situation stünden die Ukrainerinnen und Ukrainer verständlicherweise im Mittelpunkt. „Aber, und das ist auch unseren Schülerinnen und Schülern sehr bewusst, wir fühlen auch eine große Verbundenheit mit dem russischen Volk“, ergänzt der Schulleiter, „was uns empört und sprachlos macht, ist die Unfähigkeit von Regierungen (und in diesem Fall der russischen Regierung), Interessengegensätze und Konflikte friedlich mit den Mitteln zu lösen, die wir den Schülerinnen und Schülern zum Beispiel im Politikunterricht vermitteln.“

 

In der Lichtinstallation im Ernestinum komme daher ein globales Verständnis des Zusammenlebens der Nationen zum Ausdruck, das nicht immer konfliktfrei sein könne, aber doch immer friedlich sein müsse, führt Sawade abschließend aus. (vu)

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