(Apelern/Reinsdorf) „Man muss weggehen“, heißt es bei Henry David Thoreau schon im 19. Jahrhundert.
Tatsächlich wagte der legendäre US-Amerikaner ein Leben in fast unberührter Natur. Er sah großes selbst verschuldetes Unheil auf die Erde und alles Leben auf ihr zukommen. „Man sollte immer wieder hineingehen“, würde Doris Post sicherlich eher sagen im Hinblick auf die Natur und ergänzen: „Und in sich hineinhören.“ Am Sonntag, den 12. Mai, lädt die Stadthägerin ins Bienenhaus in Reinsdorf ein, um der Frage nachzugehen: „Kann Naturphilosophie uns retten?“
Ein Impulsvortrag soll Akzente setzen und Aspekte aktueller Debatten knapp entfalten. Da ist etwa der Naturphilosoph Michael Hampe, der ohne Idealisierung der Wildnis die Irrwege von Industriegesellschaft, Kapitalismus und formal-liberaler Demokratie kritisch beleuchtet. Anders die Fundamentalphilosophin Rosi Braidotti, die den drohenden ökologischen Kollaps nicht leugnet, aber positive Potenziale in der Vernetzung des heutigen Menschen mit Technik, Natur und Sozietät sieht.
„Bestimmte Kenntnisse werden nicht vorausgesetzt“, betont Post, die auch auf Bruno Latours Gaia-Konzept und auf die Stimmen von Corinne Pelluchon und Jürgen Manemann verweist, denen es gleichermaßen um veränderte Perspektiven und die Ermutigung zu einem besseren Umgang mit dem Planeten Erde geht. Derart gerüstet, werden sich die Teilnehmer auf einen Rundweg begeben, um dort ihre Fragen oder weitere kommunikative Impulse zu bewegen, paarweise und wechselhaft. Ein moderierter Austausch soll den Abschluss bilden.
Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr im Bienenhaus in Reinsdorf. Nähere Informationen finden sich auf der Internetseite des Vereins Schaumburger Bienenhaus.
Eine weitere Veranstaltung mit Doris Post findet am 2. Juni 2024 ab 10 Uhr statt: „Nature writing“ ist nicht die Fortschreibung, nimmt aber Bezug zur Naturphilosophie. Es darf geschrieben werden – kreativ und inspirierend, nah bei den Bienen. www.das-bienenhaus.de Anmeldung per Mail: veranstaltungen@das-bienenhaus.de (pr)
