Ganz schön groß: Freie Wähler verdeutlichen Ausmaße der Sanierung in der Langen Straße
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(Bückeburg) „Von der Planung am Bahnhofsvorplatz lernen und sich direkt vor Ort ein Bild machen, das war das Ziel der spontanen Aktion der Freien Wähler in der Langen Straße“, so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Andreas Paul Schöniger in einer Pressemitteilung.

Konkret geht es um die neueste überarbeitete Visualisierung der Stadt Bückeburg für den Bereich der Häuser 54 und 55 (Blumen Schulz und Braukeller). Seit letztem Jahr stehe man für die im ersten Abschnitt in der Langen Straße 54 und 55 betroffenen Geschäftsleute im Dialog.

„Nicht nur den oberen Bereich an der Stadtkirche sehen wir mit kritischen Augen, sondern der erste Teilabschnitt bereitet uns in der jetzigen Form doch ein paar Sorgen“, führt Schöniger weiter aus.

Im ersten Abschnitt seien auf einer Gesamtlänge von 31,41 Meter drei unterschiedlich große, mit Sandstein umrandete Baumquartiere geplant. Um sich die Ausmaße besser vorstellen zu können, wurden die Maße der Baumscheiben aus dem vorliegenden Konzept mit Gliedermaßstab abgemessen und 30 Möbelkartons kurzerhand abgesteckt.

Mit Möbelkartons abgesteckt und digital visualisiert: So groß würden die „Baumscheiben“ nach Fertigstellung werden. (Grafik: Schöniger)

„Bunte und wirkungsvoll, am Computer gefertigte Grafiken, sind auf den ersten Blick in Ratssitzungen sehr hilfreich, aber die Realität zeigt, dass die Quartiere in ihrer Gesamtheit doch ganz schön wuchtig wirken. Auch ein Ratskollege der Mehrheitsgruppe zeigte sich überrascht“, so das Fazit von Schöniger.

Er stellt klar, dass man sich nicht gegen die Umgestaltung der Langen Straße stellen würde: „Ganz im Gegenteil, denn es ist uns wichtig, wie damals Mitte der Achtziger Jahre, beginnend mit dem Bau der Umgehungsstraße, dass wir in 2022 die Fördermittel ´Perspektive Innenstadt´ ebenfalls nutzen sollten, um die Umgestaltung durchzuführen.“

Bei einem Ortstermin in der letzten Woche mit dem neuen Pächter des Braukellers, habe man den neuen Wirt mit den Planungen vor vollendete Tatsachen gestellt und bedauerte, dass eine Nachbesserung zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich sei, weil die Zeit drängt und man an Vorgaben der ´Perspektive Innenstadt´ gebunden ist, so sei die Aussage.

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Besonders problematisch: Der bisherige Bereich der Außengastronomie würde verschwinden und zum Ärgernis eines jeden Gastronomen, würden die Bauarbeiten in die Sommerzeit fallen, wenn die Hauptsaison der Außengastronomie vom schönen Wetter profitiere.

Diese Darstellung zeigt laut der Freien Wähler, wie stark der Bereich der Außengastronomie durch die neuen Baumscheiben eingenommen würde. (Grafik: Schöniger)

Wenn da nicht das Wort „Honigtau“ auf Nachfrage von Bürgermeister Wohlgemuth in der Sitzung vom Klima- und Umweltausschuss im Dezember gefallen wäre und im Vorfeld durch einen Ratskollegen eine Anregung zu den Bäumen gemacht wurde.

Seither beschäftigen sich laut Schöniger alle im Rat vertretenen Fraktionen mit der Kaiserlinde genauer und sind in einen Abwägungsprozess eingestiegen, der höchstwahrscheinlich durch die gewonnenen neuen Erkenntnisse andere Möglichkeiten bei der derzeitigen Planung aufzeigen könnte.

Auf Einladung des Citymanagers Claas Marienhagen wurde mit Vertretern des Bückeburger Stadtmarketings und den Fraktionen das Thema im Rahmen einer Vorstellungsrunde „Perspektive Innenstadt“ ebenfalls erörtert.

Schöniger erinnert daran, dass bereits im September 2014 in der Langen Straße bei einer Maßnahme festgestellt wurde, dass „Blattlaus Pipi“ im Sommer zum Himmel stinke und dass das Stoffwechselprodukt klebrige Sitzflächen hinterlasse. Bei der Gestaltungsidee der Langen Straße, angelehnt an eine Bepflanzung der Bahnhofstraße vor 150 Jahren, war den Planern damals nicht bekannt, dass es Lindensorten gibt, die die Nase im Sommer weniger belasten.

Dass an der Gestaltung der Langen Straße in der Bevölkerung ein hoher Informationsbedarf besteht, war Schöniger zufolge in der knapp halbstündigen Aktion festzustellen: „Viele Passanten zeigten sich sehr neugierig und interessiert an den neuen Planungen.“

„Vom Bahnhofsvorplatz lernen und vor Ort ein Bild der Situation machen“, plädiert Andreas Paul Schöniger.

Man werde diese Aktion nochmalig an anderer Stelle durchführen, kündigte der Fraktionschef der Freien Wähler an, „anscheinend fühlen sich die Bürgerinnen und Bürger doch noch nicht ausreichend informiert und in die Planungen mit eingebunden. Dieser erste Abschnitt sollte daher intensiv durchdacht und geplant werden und handwerkliche Fehler unter Zeitdruck vermeiden, schließlich stellt er den ersten Schritt für die zukünftige Gestaltung dar.“ Im Falle einer nochmaligen Überarbeitung aus der Diskussion heraus, haben die Freien Wähler schon einen Antrag auf den Weg gebracht. (pr)

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