Gesundheitsminister empfehlen Verkürzung der Quarantänezeit
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Bei der heutigen Konferenz der Gesundheitsminister der einzelnen Bundesländer mit Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) wurde für die bevorstehende Ministerpräsidentenrunde am Freitag eine Empfehlung im Umgang mit Isolation von Corona-Infizierten und Quarantäne von Kontaktpersonen erarbeitet.

Für Menschen mit Grundimmunisierung, die im Medizin- und Pflegesektor, der Kinderbetreuung und bei Bildungseinrichtungen arbeiten, soll die Isolation nach demnach fünf Tagen mittels negativem PCR-Test beendet werden können. Das soll auch für Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Telekommunikationsfirmen, Energie- und Wasserversorgern gelten.

Nach dem Vorschlag der Gesundheitsminister soll die Quarantäne für enge Kontaktpersonen ohne Symptome grundsätzlich nur noch sieben Tage betragen. Ungeimpfte müssen nach sieben Tagen einen negativen PCR-Test vorlegen. Geboosterte oder erneut genesene Menschen sollen als enge Kontaktpersonen nicht in Quarantäne. Eine regelmäßige Selbsttestung wird empfohlen.

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Es werde befürchtet, so erklärt die Gesundheitsministerkonferenz, dass die Zunahme von Infektionen und angeordneten Quarantänemaßnahmen zu massiven Personalausfällen und Gefährdung von wichtigen Versorgungsbereichen führe. Länder wie Großbritannien, Dänemark oder Südafrika, in denen die Omikron-Variante des Corona-Virus bereits länger vorherrsche, verzeichnen bereits Infektionen auf Rekordniveau und eine sehr dynamische Inzidenzentwicklung. Da Omikron-Verläufe nach bisherigen Beobachtungen einen milderen Verlauf als Delta zeigten, erscheine eine Anpassung der Quarantäneregeln vertretbar, heißt es.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens dazu: „Mit dem Vorschlag zum Umgang mit den Regeln für Isolation und Quarantäne reagieren wir auf die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante, die in Niedersachsen bereits vorherrschend ist und die Infektionszahlen in die Höhe treibt“. Es müsse verhindert werden, dass zentrale Bereiche der kritischen Infrastruktur aufgrund eines hohen Krankenstandes oder Quarantäneanordnungen ausfallen.

Ein Quarantäneverzicht für geboosterte und erneut genesene Kontaktpersonen von erkrankten Personen sei vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse vertretbar, sagte Behrens.

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