Feuerwehren der Samtgemeinde Eilsen trainieren neues Konzept für zukünftige Einsätze
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(Eilsen) Neue Herausforderungen brauchen frische Ideen. Dass dies auch auf viele Bereiche in den Freiwilligen Feuerwehren zutrifft, erschließt sich vor allem, wenn man sich die Tagesverfügbarkeit von Einsatzkräften anschaut. Auch die Ortswehren der Samtgemeinde Eilsen sind davon zunehmend betroffen.

„Um die Einsatzbereitschaft zu jeder Zeit sicherstellen zu können, muss man auch neue Wege gehen“, erklärt Gemeindebrandmeister Marcel Dehnst. Teil dieser neuen Wege ist unter anderem die Einführung von Zügen und einer engeren Zusammenarbeit der Ortswehren untereinander. „Ein besonderes Augenmerk liegt dabei vor allem auf die Einsatzverfügbarkeit von Atemschutzgeräteträgern“, führt Dehnst weiter aus. „Gerade in kleineren Ortswehren hat man oft nicht genug Personal auf den Einsatzfahrzeugen, um vollständige Trupps zu bilden.

Daniel Bölsing, Atemschutzgerätewart der Samtgemeinde Eilsen, entwickelte dafür mit seinem Stellvertreter Pascal Dehnst sowie den Atemschutzgerätewarten der Ortswehren ein neues Einsatz- und Ausbildungskonzept für die Kameraden unter Atemschutz. Dies sieht vor, dass alle Einsatzkräfte einen einheitlichen Ausbildungsstand erhalten und dabei auch über Taktik und Material der anderen Ortswehren ausgebildet werden. „So können wir bei Personalnot auch gemischte Trupps an der Einsatzstelle bilden, ohne dabei an Qualität zu verlieren.“ Was in erster Linie sehr einfach klingt, ist in der Praxis eine große Herausforderung. Zwar ist der Basisausbildungsstand eines Atemschutzgeräteträgers deutschlandweit einheitlich, jedoch spezialisieren sich die Einsatzkräfte nach ihrer Ausbildung vor allem auf die ihnen, in ihrer Wehr zur Verfügung stehenden Einsatzmittel.

Neues Einsatz- und Ausbildungskonzept für Feuerwehr-Einsatzkräfte unter Atemschutz ausgearbeitet

„In gemischten Trupps mit fremden Material an der Einsatzstelle zu arbeiten, kann durchaus zu gefährlichen Situationen führen“, erklärt Bölsing. Um genau dies zu verhindern, fand am vergangenen Samstag ein erster ortswehrübergreifender Ausbildungsdienst in Ahnsen statt. Aufgeteilt in drei Gruppen wurde im Rotationsprinzip die Atemschutzüberwachung sowie das Atemschutznotfalltraining erprobt. „Dieser erste Ausbildungstag ist vor allem dafür da, um eine Bestandsaufnahme zu machen, Fehler zu erkennen und Möglichkeiten zur Vereinheitlichung zu finden“, erläuterte Bölsing während der Ausbildung.

Zum Beispiel sei es wichtig, dass alle Notfalltaschen in der Samtgemeinde absolut identisch gepackt seien, damit auch bei Nullsicht jede Einsatzkraft mit jeder Tasche die Notsituation meistern kann.

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Neben atemschutzspezifischen Dingen sind auch Fahrzeugbeladung und Sondermaterial der einzelnen Feuerwehren Thema der Ausbildung. „Sich nicht nur mit seinem eigenen Material auszukennen, sondern zusätzlich mit allen in der Samtgemeinde zur Verfügung stehenden Einsatzmitteln sicher arbeiten zu können, ist nicht nur ein sehr hoher Ausbildungsaufwand, es setzt vielmehr einen enormen Wissenshunger, viel Motivation und einen unbedingten Lernwillen bei allen Einsatzkräften voraus“, erklärte Dehnst.

Ihre Motivation stellten die Feuerwehrleute wären der Ausbildung eindrucksvoll unter Beweis. Unter teilweise widrigen Wetterbedingungen arbeiteten sie mehrere Stunden komplexe Ubungsszenarien ab und verfeinerten ihre Zusammenarbeit, damit im Einsatzfall jeder Handgriff sitzt.

Weitere Ausbildungstage dieser Art sind zukünftig in regelmäßigen Abständen geplant. „Wir werden diese immer aufeinander aufbauen, sodass wir stetig unser Wissen und unsere Fähigkeiten verbessern“, ergänzte Bölsing und zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis des Tages.

(pr/Fotos: Feuerwehr Samtgemeinde Eilsen)

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