AstraZeneca-Impfstoff kommt in Deutschland und im Landkreis Schaumburg wieder zum Einsatz
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In Deutschland soll das Impfen mit dem Impfstoff von AstraZeneca fortgesetzt werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gab die Entscheidung am Donnerstag bekannt. Zunächst war die Verabreichung des AstraZeneca-Vakzins aufgrund einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ausgesetzt worden, da es zu mehreren Fällen von Hirnvenen-Thrombosen gekommen war. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüfte daraufhin und kam zu der Entscheidung, die Verwendung  auch weiterhin zu empfehlen. Laut einer Meldung des Bundesgesundheitsministeriums soll ein entsprechender Hinweis zur Thrombosegefahr in den Beipackzettel zur Impfung aufgenommen werden.

Wie PEI-Präsident Cichutek weiter ausführte, seien bei Frauen unter 55 mehr Fälle von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung bekannt geworden, als normalerweise zu erwarten wären. Manche endeten sogar tödlich. Ob diese Fälle aber ursächlich mit dem Impfstoff zusammenhängen, sei unklar. Man werde die Entwicklung seitens des Instituts weiter beobachten. Das festgestellte Risiko einer sehr seltenen Hirnvenen-Thrombose werde als geringer angesehen als die Folgen, die Nicht-Impfen habe, so Spahn.

Wie das Bundesgesundheitsministerium weiter mitteilt, sollen Ärzte auf Anzeichen einer solchen Sinusvenenthrombose achten und Patienten darauf hinweisen. Geimpfte Personen sollen einen Arzt kontaktieren, wenn sie vier bis 16 Tage nach einer Impfung Kurzatmigkeit, Unterleibsschmerzen, starke oder anhaltende Kopfschmerzen, punktförmige Hautblutungen oder Schwellungen in Armen oder Beinen entwickeln. Aufklärungsbögen für Patienten werden angepasst, die Impfkampagne soll so schnell wie möglich fortgesetzt werden. Bis dahin, so Spahn, könne die Aufklärung auch durch die Ärzte vor Ort handschriftlich ergänzt werden.

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Ergänzend dazu teilt der Landkreis Schaumburg mit, dass der AstraZeneca-Impfstoff heute vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport ab sofort wieder zum Einsatz freigegeben wurde. Voraussetzung sei die Aufklärung über das Risiko der Erkrankungen, die im Zusammenhang mit der Impfung aufgetreten sind. Das Aufklärungsblatt wurde entsprechend aktualisiert.

Das Impfzentrum des Landkreises Schaumburg hat heute ab 9.00 Uhr wieder mit der Verabreichung des AstraZeneca-Impfstoffs begonnen. (vu/pr)

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