(Landkreis) Auch im Mai sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf dem Arbeitsmarkt im Weserbergland deutlich zu spüren: Die Arbeitslosigkeit steigt erneut an. Im Mai waren 12.650 Menschen im Bezirk der Agentur für Arbeit Hameln arbeitslos gemeldet. Das ist ein Plus von 536 Personen, bzw. 4,4 Prozent zum Vormonat. Somit ist die Arbeitslosigkeit erstmals seit der Wiedervereinigung in einem Mai angestiegen.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln, Gerhard Durchstecher, führt zu den gestiegenen Arbeitslosenzahlen aus: „Verglichen mit dem Mai des Vorjahres haben sich Menschen weniger arbeitslos melden müssen. Leider verbleiben die Menschen aber aufgrund der aktuellen Situation länger in der Arbeitslosigkeit als in der Vergangenheit. Die steigende Arbeitslosenzahl resultiert daher vor allem daraus, dass die Menschen zurzeit aufgrund der Corona-Pandemie länger brauchen, um eine neue Stelle zu finden.“
Durchstecher weiter: „Wer in der aktuellen Situation aufgrund der Corona-Pandemie keinen neuen Job findet, dem hilft die Arbeitsagentur individuell mit dem Angebot einer beruflichen Weiterbildung als Brückenschlag in eine neue Beschäftigung. Hierdurch erhöhen sich mittel- bis langfristig die Chancen für eine Arbeitsaufnahme.“
Weiterhin im Fokus ist der Gesundheitsschutz sowohl für die Kundinnen und Kunden als auch für die Beschäftigten der Agentur für Arbeit. „Daher beschränken wir die persönlichen Kontakte weiter auf ein Minimum und haben die telefonische Beratung auch zu Fragen der beruflichen Weiterbildung massiv ausgebaut,“ erläutert Durchstecher. „Da wir aber wissen, dass in Einzelfällen persönliche Termine für unsere Kundschaft sehr wichtig sind, haben wir Ende Mai damit begonnen, terminierte Gesprächseinladungen zu versenden.“ Für die Durchführung dieser Gespräche wurden in allen Geschäftsstellen Arbeitsplätze eingerichtet, an denen der Gesundheitsschutz für alle Beteiligten gewahrt ist.
Arbeitslosigkeit in den Landkreisen
Im Mai 2020 ist die Arbeitslosigkeit erneut in allen drei Landkreisen des Agenturbezirks gestiegen: Im Landkreis Hameln-Pyrmont mussten sich 220 Menschen arbeitslos melden (+4,3%). Im Landkreis Holzminden gab es einen Anstieg von 4,5%, was 104 neue Arbeitslosmeldungen bedeutet. Im Landkreis Schaumburg lag der Anstieg mit 4,6% geringfügig höher, hier gab es 212 neue Arbeitslosmeldungen.
Der Zugang an Arbeitslosen ist weiterhin quer durch Branchen vorhanden. Arbeitslosmeldungen kommen dabei in allen Landkreisen aus den Bereichen Gastgewerbe, Verkehr und Arbeitnehmerüberlassung. Diejenigen Branchen, die von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stark getroffen sind, nutzen aber auch weiter die Kurzarbeit sehr intensiv. (pr)