Landkreis Schaumburg gewinnt BME-Preis 2019 „Innovation schafft Vorsprung“
Werbung

(Landkreis) Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) hat dem Landkreis Schaumburg am 19.02.2019 in Berlin für eine überzeugende Leistung, die einen innovativen Beitrag im öffentlichen Beschaffungswesen beispielhaft demonstriert, den BME-Preis 2019 „Innovation schafft Vorsprung“ für Spitzenleistungen öffentlicher Auftraggeber verliehen. Das Konzept der im Landkreis Schaumburg installierten Spannungsstabilisierungsanlagen wurde aufgrund seines effizienzsteigernden Beitrags, des erheblichen Praxisnutzens sowie seiner Übertragbarkeit auf vergleichbare institutionelle Projekte ausgezeichnet.

Der Landkreis Schaumburg verfügt über 100 Liegenschaften, darunter große Stromverbraucher. Das Thema Energieeinsparung steht deshalb seit vielen Jahren im Fokus. Dabei setzen die Verantwortlichen auch auf den Einsatz von Spannungsstabilisatoren. Der Grund dafür ist, dass Energieversorger europaweit durch die zunehmende Einspeisung von Strom aus alternativen Energieanlagen eine höhere Spannung liefern, als tatsächlich benötigt wird. Problematisch ist dabei, dass die am Verbraucher anliegende Spannung von 400 Volt im Drehstromnetz beziehungsweise 230 Volt im Wechselstromnetz Schwankung von bis zu zehn Prozent unterliegen darf. Da die elektrischen Betriebsmittel so ausgelegt sind, dass sie ihre Nennwerte bei minimal zulässiger Spannung erreichen müssen, ist eine Stabilisierung der anliegenden Spannung nach unten möglich.

Von links: Parlamentarischer Staatssekretär Christian Hirte, Nils Althoff (Landkreis Schaumburg), 
Fritz Klebe (Landkreis Schaumburg), Dr. Silvius Grobosch (Hauptgeschäftsführer BME). (Foto: BME/Tanja M. Marotzke)

Der Spannungsstabilisator nutzt diese Möglichkeit und hält die Spannung konstant auf zirka 215 Volt. Ein weiterer Vorteil ist – neben dem geringeren Energieverbrauch und der daraus resultierenden CO2-Einsparung – die Schonung der elektrischen Betriebsmittel und die damit verbundene Verringerung der Wartungskosten.

Werbung

Der Landkreis hat in einem Pilotprojekt im Jahr 2009 eine Spannungsstabilisierungsanlage am Standort Bad Nenndorf installiert. Durch diese wird seitdem jährlich etwa so viel Strom eingespart, wie 17 Einfamilienhäuser im gleichen Zeitraum verbrauchen. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung der Anlage ergab eine Amortisationszeit von zirka drei Jahren.

Inzwischen hat der Landkreis Schaumburg in zwölf Liegenschaften u.a. in Rinteln, Lindhorst, Helpsen und Stadthagen Spannungsstabilisierungsanlagen installiert. Dabei wurde in den einzelnen Anlagen eine durchschnittliche Stromeinsparung von jährlich acht Prozent und damit eine monetäre Einsparung über alle Anlagen von rund 56.000 Euro pro Jahr erreicht. (pr)

Werbung