Am Tag nach dem Großbrand in Bückeburg: Feuerwehr zieht Bilanz
Werbung

Am Mittwoch wurden die Feuerwehren der Stadt Bückeburg im Industriegebiet Bückeburg-Ost zu einem Industriehallenbrand alarmiert. Die starke Rauchentwicklung war über Bückeburg hinaus auch vom benachbarten Minden aus zu sehen. 

Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Industriehalle der Firma Pinta Abdichtungstechnik in Vollbrand, so dass umgehend alle neun Ortsfeuerwehren der Stadt Bückeburg, die Umweltschutzeinheit sowie der Fernmeldezug, die TEL und das Team-Presse der Kreisfeuerwehr nachalarmiert worden sind.

Durch die Einsatzkräfte wurde umgehend mit der Brandbekämpfung begonnen, hierzu kam neben mehreren B- und C-Rohren auch der Wasserwerfer vom Tanklöschfahrzeug 4000 Bückeburg und die Drehleiter zum Einsatz. Im hinteren Bereich wurde der Schaum/Wasser-Werfer zur Brandbekämpfung eingesetzt, um eine benachbarte Lagerhalle vor den Flammen zu schützen. So konnte das Feuer schnell durch die Einsatzkräfte unter Kontrolle gebracht werden.

Die Bevölkerung wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung durch Rundfunkdurchsagen und der WarnApp „BiWapp“ gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die benachbarten Firmen und Geschäfte wurden vorsorglich geräumt.

Da in dem Industriegebäude Chemikalien verarbeitet werden, wurden durch die Umweltschutzeinheit des Landkreises durchgehend Messungen, im Nahbereich, sowie im Radius von fünf Kilometern durchgeführt. Es wurden hier keine erhöhten Schadstoffe gemessen.

Der Gefahrgutzug baute für die Einsatzkräfte eine Dekontaminationsstelle auf um die Einsatzkräfte, welche im vorderen Bereich mit der Chemikalie in Berührung kamem, im Anschluss zu reinigen. Gleichzeitig wurden Proben entnommen, um den Stoff ausfindig zu machen. Hierbei handelte sich es um ein Bindemittel, welches in der Produktion zum Einsatz kommt. Eine Gefahr bestand für die Einsatzkräfte und der Bevölkerung durch das Bindemittel nicht. Desweiteren wurden die Einsatzkräfte durch den Gerätewagen Atemschutz-/Strahlenschutz mit Atemschutzgeräten, Masken und Atemfilter versorgt.

Durch die ELW-Gruppe der Stadtfeuerwehr wurden im Einsatzleitwagen sechs Abschnitte gebildet und in Zusammenarbeit mit dem Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Schaumburg und der TEL der Einsatz koordiniert und der Einsatzleiter unterstützt. Hierüber wurde die Energieversorger und die Untere Wasserbehörde, sowie das Ordnungsamt der Stadt Bückeburg zur Unterstützung angefordert. Da größere Mengen des Löschwasser in die Maulbeeke flossen, wurde hier eine Sperre durch das THW Bückeburg gesetzt, um ein weiteres Ausbreiten des Wassers zu vermeiden.

Werbung

Im weiteren Verlauf wurde ein Bagger angefordert, dieser sollte gezielt Öffnungen schaffen um die Brandstellen zu löschen. Dies zeigte Erfolg, so dass für die Nacht eine Brandwache vor Ort blieb, um wieder aufflammende Brandnester abzulöschen. So wurden die Einsatzkräfte nach und nach herausgelöst, so dass diese wieder einrücken und die Einsatzbereitschaft herstellen konnten.

Zum Ende des Einsatzes kontrollierten die Einsatzkräfte zusammen mit der Unteren Wasserbehörde die gesetzte Sperre an der Maulbeeke in Scheie. Hierzu wurde auch der Fachberater TUIS von der Werkfeuerwehr Siegfried Pharma GmbH in Minden und die Leitung der Umweltschutzeinheit angefordert.

Hier wurde dann festgestellt, dass die Sperre drohte, überzulaufen und umgehend eine Lösung gefunden werden musste.
Man entschloss sich, dass kontaminierte Wasser in Absprache mit den Abwasserbetrieben in die Kanalisation zu führen und mit Wasser zu verdünnen. Jedoch wurde dieses Vorhaben aufgrund der Menge des Wassers schnell beendet, so dass eine neue Lösung gefunden werden musste.

In Absprache mit dem Ordnungsamt und den Fachberatern wurde das Wasser mit Hilfe von Gülle-Wagen abgepumpt und in einem Rückhaltebecken gesammelt, wo es am heutigen Tag von einer Spezialfirma abtransportiert wurde.

Nach rund 12 Stunden war der Einsatz für die 180 Einsatzkräfte beendet, lediglich die Brandwache blieb noch an der Einsatzstelle in der Kreuzbreite. An den Feuerwehrhäusern wurden die Fahrzeuge und Geräte wieder Einsatzbereit gemacht. Ein Feuerwehrmann wurde bei dem Einsatz leicht verletzt und musste ambulant behandelt werden.

Der Kriminalermittlungsdienst der Polizei Bückeburg nahm die Ermittlungen zur Brandursache auf und beschlagnahmte den Brandort. Bislang gibt es allerdings keine Hinweise, die auf vorsätzliche Brandstiftung hindeuten. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Durch die Absperrmaßnahmen im Bereich der Kreuzbreite ergaben sich erhebliche Verkehrsprobleme, teilte die Polizei ergänzend mit.

(Quellen: Stadtpressewart Feuerwehr Bückeburg, Polizei Bückeburg/Fotos: weserWEB)

Werbung