(Obernkirchen) Vor fast 50 Jahren – 1976 um genau zu sein – starteten einige Mitglieder des Männerturnvereines Obernkirchen mit einer sportlichen Idee:

Sie gründeten die Sparte „Sportabzeichen“. Ein Jahr später folgte die Abteilung „Jedermann“ und eben diese „Jedermänner“ sollten dazu motiviert werden, gemeinsam alljährlich das Deutsche Sportabzeichen zu erringen. Mit dabei von der ersten Stunde: Peter Ass. Da Ass leider im vergangenen Jahr verstarb, ist auch für Urgestein Hermann Beck die weitere Durchführung dieser Tradition unsicher. Doch noch möchte er die Flinte nicht ins Korn werfen. 2023 haben immerhin mit dem MTV 31 Personen das Sportabzeichen erringen können.

Seit Start der Sportabzeichen-Historie beim MTV stand Peter Ass an erster Stelle, „er hat das von Anfang an durchgezogen mit unterschiedlichen Partnern“, erinnert sich Beck, der selbst in den 1990er Jahren zum Sportabzeichen-Team stieß. Der dramatische Verlust von Ass habe eine große Lücke hinterlassen, sodass nun „eine Überlegungsphase stattfindet, ob wir noch weitermachen. Vielleicht bekommen wir ja noch Unterstützung vom Nachwuchs, die künftig die Abnahme mitorganisieren möchten“, hofft Beck, damit diese liebgewonnene Tradition erhalten bleiben kann.

Sechs „Jedermänner“, acht Kinder und Jugendliche, ein weiteres MTV-Mitglied, vier Damen und fünf Herren ohne Vereinszugehörigkeit sowie sieben BKKler haben im vergangenen Jahr mit dem MTV Obernkirchen das Deutsche Sportabzeichen erlangt und dafür im Sommer mächtig geschwitzt und sich angestrengt. MTV-Vorsitzender Hermann Beck und Christina Seidensticker von der BKK begrüßten die fleißigen Sportler in der BKK-Lounge zur Verleihung der Abzeichen in Bronze, Silber und Gold. Besonders hervorgetan hat sich in diesem Jahr Familie Koch aus Heeßen, die gemeinsam zum vierten Mal das Sportabzeichen abgelegt hat. „Alle sechs Familienmitglieder haben sich aktiv beteiligt. Tim ist dabei der jüngste der Familie mit seinen sechs Jahren“, stellt Beck heraus. Das Besondere: Der kleine Tim hatte erst Ende 2013 seinen sechsten Geburtstag gefeiert, sodass Beck zu dem wahrscheinlichen Schluss kommt: „Er könnte tatsächlich der jüngste Teilnehmer sein, den es jemals bei uns und im ganzen Landkreis beim Sportabzeichen gegeben hat“. Auch der Einsatz der weiteren Familienmitglieder Alina, Emil, Benjamin, Aida und Volkmar Koch, die bereits zugesagt haben, auch in diesem Jahr wieder mitzumachen.

Insgesamt konnten im Jugendbereich zwei Bronze-, vier Silber- und zwei Goldabzeichen vergeben werden. Bei den Erwachsenen erreichte ein Teilnehmer Bronze, sieben Teilnehmer Silber und 15 Sportler Gold. Dabei bewiesen auch im vergangenen Jahr mehrere Wiederholungstäter, dass vom Deutschen Sportabzeichen Suchtgefahr ausgeht und es auch im höheren Alter noch großen Spaß macht, daran teilzunehmen: Dieter Bockstedde hat zum 35. Mal, Georg Völkel zum 38. Mal, Hermann Beck zum 44. Mal das Sportabzeichen errungen. Absolute Spitzenreiter sind aber Kurt Otto und Wolfgang Klaus: Beide haben bereits zum 46. Mal das Deutsche Sportabzeichen erzielt, im Jahr 2023 in Gold. Letztere bestätigt bei der Verleihung des Abzeichens: „Die 50 will ich aber noch voll machen!“

Los geht es in diesem Jahr wieder im Sommer mit dem wöchentlichen Abnehmen des Deutschen Sportabzeichens im Stadion am Kammweg ab dem 7. August. Acht Übungsabende jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr stehen der Spaß am Sport und an Erfolgen im Mittelpunkt. Die Abnahme des 20-Kilometer-Radfahrens findet am 31. Juli ab 18 Uhr bei der Firma Bornemann statt. „Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und hoffen, dass wir in diesem Jahr noch ein paar Teilnehmer dazugewinnen können“, lädt Hermann Beck ein.

(Text & Fotos: nh)