(Bückeburg) Die Schaumburger Landschaft lädt am 10. September 2023 von 10 bis 18 Uhr nach Bückeburg und Umgebung ein. Anlass ist der europaweit durchgeführte Tag des offenen Denkmals.
Private Eigentümer, Denkmalpfleger, ehrenamtliche Helfer und engagierte Vereine, die sich der Erhaltung historischer Bauten und Stätten widmen, leisten alle einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung des Reichtums unseres kulturellen Erbes. Sie öffnen ihre Denkmale, die sonst nicht allgemein zugänglich sind oder tragen dazu bei, Bekanntes einmal anders zu sehen. An 22 beteiligten Denkmalen können die Besucher auf Spurensuche vergangener Jahrhunderte gehen.
„Erleben Sie die ehemalige Residenzstadt Bückeburg, die mit ihrem prächtigen Stadtbild an eine glanzvolle Vergangenheit erinnert. Doch nicht nur Schönheiten und Kostbarkeiten von Kulturdenkmalen werden vor Augen geführt, zum Programm gehören auch Führungen, Ausstellungen, Musik und Kulinarisches. Sie sind herzlich zu einer erlebnisreichen Tagesreise eingeladen, die sich auch gut mit dem Fahrrad bewältigen lässt“, heißt es in der Ankündigung.
Fahrrad-Route
Es gibt die Möglichkeit, mit dem Fahrrad von Denkmal zu Denkmal zu fahren. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat eine Radroute ausgearbeitet, die für diesen Tag in der angegebenen Richtung ausgeschildert ist.
Folgende Orte können besichtigt werden:
1. Residenzschloss (Parkplatz Reitweg), 2. Mausoleum (Mindener Str. 1), 3. Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Bückeburg (Schlossplatz 2), 4. Fürstliche Hofreitschule (Schloßplatz 7b), 5. Alte Kammerkasse (Schloßplatz 5), 6. Rathaus (Marktplatz 2-4), 7. Hubschraubermuseum (Sabléplatz 6), 8. Haushof (Neue Straße 2), 9. Museum Bückeburg (Lange Straße 22), 10. Evangelische Stadtkirche (Lange Straße/Kirchweg), 11. Alte Lateinschule (Schulstraße 6), 12. Villa von Strauß (Georgstr. 5), 13. Landgericht/Nds. Staatsgerichtshof (Herminenstr. 31), 14. Neues Palais (Herminenstraße 23 a), 15. Jüdischer Friedhof (Birkenallee), 16. Villa Gröning (Ulmenallee 23), 17. Hofstelle Wömpner/Museum der Hilfsorganisationen (Scheier Str. 8), 18. Jetenburger Kirche (Jetenburger Straße), 19. Hof Wöpking (Eveser Straße 45, Petzen), 20. Großkötherhof Evesen Nr. 7 (Schaumburger Str. 21), 21. Rethof (Retholzstraße 1, Scheie), 22. Meierhof Achum (Nordtorstraße 16, Achum).
Hier geht es zu dem Prospekt zum Tag des offenen Denkmals als PDF.
Infos zu Bückeburg
Jahrhundertelang war Bückeburg die Residenzstadt der Grafen zu Schaumburg und später der Grafen und Fürsten zu Schaumburg-Lippe. Keimzelle der Stadt war die Anfang des 14. Jahrhunderts von Adolf VI. von Holstein-Schaumburg angelegte Wasserburg. Der Name wurde von der seit dem 12. Jahrhundert zerfallenen „Alten Bückeburg“ oberhalb von Obernkirchen entlehnt. Damit wurde der Herrschaftsanspruch über den Bukkigau erhoben. 1365 erhielt die Siedlung, die an der Burg zu beiden Seiten des Helweges (Lange Straße) entstanden war, Fleckenrechte und 1609 mit etwa 600 Einwohnern Stadtrechte.
1563 wurde Bückeburg ständige Residenz. Den bis heute prägenden Ausbau zur Residenzstadt verdankt Bückeburg aber dem Fürsten Ernst (reg. 1601-1622). Er ließ neue Straßen, Befestigungswerke und Prachtbauten, wie zum Beispiel die Kirche und das Schlosstor, errichten, die damals zur Avantgarde der Architektur gehörten. Schloss und Stadt wurden damit zu einer modernen und repräsentativen Residenz umgestaltet. Die Rückschläge der Stadtentwicklung durch den Dreißigjährigen Krieg wurden erst im 18. Jahrhundert wieder aufgeholt. Auch das kulturelle Leben entfaltete sich im 18. Jahrhundert unter Graf Wilhelm zu neuer Blüte, wofür Johann Christoph Friedrich Bach als Konzertmeister und Johann Gottfried Herder als Prediger stehen.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt über ihre alten Grenzen hinaus. Zu den Konsequenzen gehörte die Abtragung der verfallenden Stadtbefestigung. Der Bahnanschluss 1847 verstärkte das Wachstum der Stadt. Zu den im 20. Jahrhundert in die Stadt Bückeburg eingemeindeten Dörfern gehören Scheie, 1055 erstmals urkundlich erwähnt, Petzen (1181), Selliendorf (1205), Berenbusch (1627), Achum (1185) und Jetenburg (1153), dessen Kirche bis ins 16. Jahrhundert Pfarrkirche der Bückeburger war.
(Quelle: Schaumburger Landschaft, Fotos: vu)