Mitfahrbänke gibt es einige in Norddeutschland, aber kein so kunstvoll gefertigtes „Mitfahrschild“ wie in Wendthagen-Ehlen
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(Wendthagen-Ehlen) Die Diskussion über die eher nicht vorhandenen ÖVPN-Verbindungen in den ländlichen Umlandgemeinden von Stadthagen läuft nun schon seit Jahrzehnten. Viel geändert hat sich an dem schlechten Zustand wenig.

Die Landbewohner sind zumeist auf eigene Fortbewegungsmöglichkeiten wie Fahrrad, E-Bike oder Auto angewiesen. Problematisch wird es, wenn sie dazu nicht die Mittel haben oder nicht mehr selbst fahren können.

Mit dem Erdbohrer: Michael Koller und Dennis Dreyer; im Hintergrund: Jörg Ostermeier und Wilfried Langemeier.

Einzige Ausnahme war und ist das inzwischen fast in Vergessenheit geratene OMNITAX-System Stadthagens, das mit rund 80 Haltepunkten erfolgreich eingeführt wurde. 2017 nutzen dieses im Gegensatz zum damals eingesetzten Stadtbus recht kostengünstige System 2477 Bürger Stadthagens.

Bei der Arbeit: Jörg Ostermeier, Heinz-Jürgen Dreyer, Michael Koller (kniend), Wilfried Langemeier, Dennis Dreyer
Alles in Waage: Michael Koller und Jörg Ostermeier.

Auf Grundlage von Ideen wie Mitfahrbänken und CarSharingstandorten wurde 2016 von der stellvertretenden Bürgermeisterin Stadthagens, Ulrike Koller, eine Umfrage bei den damaligen Ortsbeauftragten der Umlandgemeinden gestartet. Die nördlichen Ortsteile entschieden sich für die Mitfahrbänke, von denen letztlich im Jahre 2018 auf Mitinitiative von der Ortsvorsteherin Ursula Schwer nur die Mitfahrbank in Probsthagen in Betrieb ging. Gesponsert wurde diese Bank übrigens vom Verkehrsverein Stadthagen und Umgebung e.V.

In Wendthagen-Ehlen ging das Modell-CarSharing-Projekt von App2drive am 10.3.2017 an den Start und wurde wegen mangels Erfolg schon 2018 wieder von App2drive eingestellt.

Über lange Zeit trat sich danach an der Bergkette nichts, bis Ratsfrau Kathrin Vial für Wendthagen-Ehlen das Thema Mitfahrbank wieder auf die Tagesordnung brachte. Die Mitglieder des Ortsrates entschieden sich im September 2022 für den Standort bei der Rogate-Kirche. Die Bank gab es schon lange, nur das „Mitfahrschild“ noch nicht. Die Baumaterialen im Wert von rund 350 Euro will die Versicherungs KG Schultz + Partner spenden. Kunstvoll gefertigt wurde es vom Ortsvorsteher aus Krebshagen, Dennis Dreyer, unter Mithilfe seines Vaters Heinz-Jürgen Dreyer.

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Ortsbürgermeister Michael Koller befestigt fachmännisch das Mitfahrschild.

Mit Unterstützung von Pastor Dirk Bangert wurde es nun durch den Wendthagen-Ehler Ortsbürgermeister Michael Koller, dessen Stellvertreter Jörg Ostermeier, dem Ortsratsmitglied Wilfried Langemeier, Dennis und Heinz-Jürgen Dreyer am Samstagnachmittag aufgestellt.

Die Nutzer dieses Mitfahrschildes können sich für folgende vier Richtungen entscheiden, in die sie von den Fahrzeugnutzern auf der L 447 mitgenommen werden möchten:

1. Stadthagen
2. Rodenberg
3. Nienstädt
4. Obernkirchen

Von links nach rechts: Ratsherr Wilfried Langemeier, stellvertr. Ortsbürgermeister Jörg Ostermeier, Ortsbürgermeister von Wendthagen-Ehlen Michael Koller, Ortsvorsteher von Krebshagen Dennis Dreyer, Pastor Dirk Bangert. Das Mitfahrschild steht fest verankert.

Einig waren sich die allesamt ehrenamtlich tätigen Aufsteller des Mitfahrschildes, dass im ländlichen Raum nicht die Frage nach Steuergeldern, sondern das gemeinsame Tun das treibende Moment ist.

Vom Beschluss des Ortsrates im Herbst 2022 hat es nur relativ kurze Zeit bis zur Umsetzung dieser alten Idee gedauert. Darauf sind die Beteiligten besonders stolz. (pr/Fotos: pr)

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