Bückeburger Museum feierlich wiedereröffnet: Neukonzipierung der Dauerausstellung und Sanierung für über eine Million Euro
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(Bückeburg) Rund zwei Jahre hat es gedauert, nun war der große Moment endlich gekommen: Im feierlichen Rahmen würde das Bückeburger Museum für Stadt und Landesgeschichte wiedereröffnet.

Dabei erfreut sich das Gebäude in Inneren einer umfangreichen Sanierung sowie die Neukonzipierung und Modernisierung der Dauerausstellung und erstrahlt zugleich von außen im neuen Glanze.

Museumsverein-Vorsitzender Reiner Brombach begrüßte rund 200 geladene Gäste im Großen Rathaussaal zu diesem feierlichen Anlass: „Das Museum ist Bückeburgs kleines Wohnzimmer und ich verspreche Ihnen schon jetzt: Sie werden positiv erstaunt sein“. Die rund zehn Jahre alten Überlegungen einer Neukonzipierung seien nun unter Begleitung der Fachfirma HGB nahezu ausgeführt, 852.000 Euro wurden investiert. „Man wundert sich, wie viel man in ein so kleines Haus stecken kann, aber viel liegt im Detail“, so Brombach.

„Das Museum ist Bückeburgs kleines Wohnzimmer und ich verspreche Ihnen schon jetzt: Sie werden positiv erstaunt sein“, sagte Museumsvereins-Vorsitzender Reiner Brombach.

50 Prozent (426.000 Euro) wurden von der N-Bank gefördert, 100.000 Euro kamen jeweils von Landkreis Schaumburg sowie der Stadt Bückeburg, 80.000 Euro von der Stiftung Niedersachsen, 50.000 Euro kamen jeweils von der Sparkassenstiftung und der VGH-Stiftung, 40.000 Euro von der Klosterkammer sowie 6.000 Euro von der Ernst-von-Siemens-Stiftung. Neben der Erneuerung im Inneren bekam auch die Fassade mehr als nur einen neuen Anstrich und wurde umfangreich restauriert und saniert. Zudem wurde bereits ein neuer Fahrstuhl eingebaut, ein Windfang vor dem Eingang wird noch folgen. Hierfür sponserte das Bundesministerium für Kultur und Medien 135.000 Euro sowie die VR-Stiftung und Volksbank in Schaumburg 20.000 Euro, ebenso die Niedersächsische Bingo-Stiftung, die Hofkammer gab ebenfalls 8.000 Euro sowie die Stadt 2.000 Euro hinzu.

Die neue Ausstellung ist modern, gernerationsübergreifend, verständlich und vor allen Dingen erlebbar gestaltet – am taktilen Modell der Stadt können Besucher Bückeburg ganz neu „erspüren“.

„Viele haben sich für das Museum eingesetzt“, danke Brombach allen Geldgebern, Sponsoren, aber auch dem Museumsteam um Dr. Anke Twachtmann-Schlichter für ihre fachliche Kompetenz, den Vorstandsmitgliedern und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern. Für die fachliche Mitarbeit dankte Brombach dem wissenschaftlichen Beirat, der Firma HGB sowie den weiteren Fachfirmen, die bis zur Ermüdung gearbeitet hätten. Bürgermeister Axel Wohlgemuth lobte die neue Dauerausstellung, die mit tollem Farbkonzept und verständlichen Abhandlungen umgesetzt wurde. „Das Team geht den Spuren der Vergangenheit nach, bringt Bürgern Geschichte nah und bereichert auch Bückeburgs touristisches Angebot. Als besonderer, außerpädagogischer Lernort werde hier zudem schon bei den Kleinen das Interesse für die Geschichte der Heimat geweckt, daher habe die Einrichtung zu Recht bereits zweimal den museumspädagogischen Preis erhalten.

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Reiner Brombach dankte Dr. Silvia Necker, Präsidentin des Preußenmuseums Minden, für ihren Fachvortrag.

Dr. Johannes Jansen von der VGH-Stiftung lobte die gewachsene Beziehung und gute Zusammenarbeit mit dem Team, deren Arbeit mit der Förderung gewürdigt werde. Dr. Jobst Graf von Wintzingerode vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur hob die Wichtigkeit der Förderung kultureller Belange der Länder hervor. „Das Museum gibt einen Einblick in die Kulturgeschichte Schaumburgs und wurde nun in den Zustand einer herausragenden Sehenswürdigkeit gebracht“.

Dr. Jobst Graf von Wintzingerode vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur hob die Wichtigkeit der Förderung kultureller Belange der Länder hervor.

Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe sprach zugleich aus der „Position mit mehreren Hüten“: Als Vermieter stelle er auch weiterhin gerne das Haus kostenlos zur Verfügung, zudem teile er das Interesse, die heimatliche Kultur zu bewahren: „Heimat ist kein Schmutzwort. Die Pflege der Geschichte ist von großer Wichtigkeit“. Landtagsabgeordneter Jan-Phillip Beck konstatierte, dass sich das Museum an die Bedürfnisse der Besucher generationsübergreifend angepasst habe, mit einer lebendigen und spannenden Ausstellung.

„Heimat ist kein Schmutzwort. Die Pflege der Geschichte ist von großer Wichtigkeit“, sagt Vermieter Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe.

In einem anschließendem Fachvortrag referierte Dr. Silvia Necker, Präsidentin des Preußenmuseums in Minden, über Chancen und Herausforderungen kleiner Museen: „Dieses hier ist eine Perle für die Stadt und wird oft unterschätzt“, dabei bestehe die Museumslandschaft zu großen Teilen aus derartigen Museen, die oft unter erschwerten Bedingungen, wie einer unsteten Finanzierung, aber mit vielen Ehrenamtlichen und einer engagierten Museumsleitung arbeiten. Diese Museen würden oft als verstaubt gelten, doch tatsächlich sei die Vielfalt der präsentierten Angebote enorm. Chancen für diese Häuser lägen in der Verknüpfung der Geschichte an konkrete Orte und der expliziten Gegenwart, wodurch sie erfahrbarer werde. Zudem mache der improvisierte Kosmos aus bescheidenen Ressourcen offen für Kooperationen mit anderen Gruppen und Personen. Weiter hätten diese Einrichtungen die Möglichkeit und den Mut, wirklich Fragen zu stellen und Geschichte mit vielen Akteuren zu erzählen, ohne einen Anspruch an Vollständigkeit zu haben.

Mit viel Interesse stürmten die geladenen Gäste voller Neugier das sanierte Museum mit seiner neukonzipierten Dauerausstellung. Museumsleiterin Dr. Anke Twachtmann-Schlichter dankte allen Beteiligten für die Mitarbeit.

So erzählt auch die neue Daueraustellung in „moderner und luftiger Form“ über die Vergangenheit Schaumburg-Lippes und Bückeburgs. Beim anschließenden Empfang im Museum „in drangvoller Enge“, wie Brombach prophezeite, danke Museumsleiterin Twachtmann-Schlichter abschließend allen Beteiligten: „Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen, es war eine Freude mit Ihnen allen zu arbeiten“.

(Text & Fotos: nh)

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