„Vielseitigkeit ist beste Versicherung“: VfL Bückeburg trotz weniger Mitglieder mit soliden Finanzen
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(Bückeburg) Mit 1570 Mitgliedern – 113 weniger als im Vorjahr – zählt der VfL Bückeburg nach wie vor zu den größten Sportvereinen in Schaumburg. Auch die Finanzen zeigen sich beim VfL trotz Pandemie und weniger Mitgliedern als solide, wie das Präsidium in seiner jüngsten Mitgliederversammlung mitteilte.

In geselliger Runde wurde im VfL-Vereinsheim Resümee gezogen. In seinem Bericht blickte Präsident Brandt auf die vergangenen zwei Jahre zurück, die durch die Pandemie, die Einstellung des Sportbetriebes und durch den Krieg in der Ukraine geprägt waren. Nachdem seit diesem Frühjahr wieder Vereinssport getrieben werden durfte, konnten in den jeweiligen Abteilungen bemerkenswerte Ergebnisse erzielt werden, etwa die Meldung einer neuen Volleyball-Herrenmannschaft und dem Aufstieg der Damenmannschaft in die Landesliga, ein reger Zulauf im Bereich der Leichtathletik und den Titel bei der Niedersachsenmeisterschaft für die Baseballmannschaft Buccaneers. Der Schlossparklauf mit rund 800 Teilnehmern und das „Bergbad-Pokal-Schwimmfest“ waren wichtige Erfolge, mit denen der Verein auf sich aufmerksam machen konnte. Sogar die Fußballer hätten nach einer schwierigen Zeit „wieder zurück auf die Erfolgsspur gefunden“, so Brandt. Dank richtete Brandt hier besonders an die Abteilungsspitzen Stephan Brandt und Wolfgang Keusch.

Sportbetrieb nicht aussetzen

Mit dem rasanten Anstieg der Energiekosten und einem anhaltendem Rückgang der Mitgliederzahlen stünden die nächsten Probleme vor der Tür. Die steigenden Energiekosten könnten in Einschränkungen im Spielbetrieb resultieren. Lehre aus der Pandemie sei jedoch, dass der Spielbetrieb nicht erneut zum Erliegen kommen darf. „Ein erneuter Ausfall hätte für die meisten Vereine eine existenzbedrohende Dimension“, ist sich Brandt sicher. Daher hoffe der Vorstand auch weiterhin einen fairen Dialog mit Politik und Verwaltung fortführen zu können, um tragbare Lösungen zu finden. Bisherige Aussagen würden darauf hindeuten, dass Vereine nicht weiter belastet werden sollen, „dafür sind wir sehr dankbar“, so Brandt. Selbstverständlich sei aber auch der Verein aufgerufen, Energie zu sparen und Kosten zu senken.

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„Wir müssen die Entwöhnung vom Sportverein umkehren und den Wunsch nach sozialer Interaktion stillen“, fordert Heiner Rösener, Vizepräsident Finanzen, auf.

Vorteil Vielseitigkeit

Zu den weiteren Herausforderungen in der Zukunft zählt der Präsident eine zeitgemäße Erweiterung des Sportangebots, eine zunehmende Fluktuation, fehlende Sportler in Mannschaftssportarten aufgrund sich veränderndem Freizeitverhaltens, eine nachlassende Bereitschaft zu ehrenamtlichen Engagements und Notwendigkeiten von Kooperationen. „Wir müssen begreifen, welchen Mehrwert es hat, in einer starken Gemeinschaft organisiert zu sein. Wir haben gesehen, dass ein breit aufgestellter Mehrspartenverein die beste Versicherung gegen unvorhersehbare Entwicklungen ist“.

Stabile Finanzen trotz Mitgliederrückgang

Heiner Rösener, Vizepräsident Finanzen, teilte einen deutlichen Rückgang der Einnahmen aufgrund weniger Mitgliederbeiträgen mit, im Zweckbetrieb konnten wiederum Kostenersparnisse verzeichnet werden, sodass das ein positives Vereinsergebnis von 38.000 Euro in 2021 erzielt werden konnte. „Ein gutes Ergebnis, aber auch ein Rückschritt, weil im Vorjahr kaum Kosten angefallen sind“, erläutert Rösener. Weiter informierte er über den bundesweiten, durchschnittlichen Mitgliederschwund bei Sportvereinen von 3,5 Prozent. „Das sieht niemand gern, der das Vereinsleben liebt“, so ein Urteil.

Das VfL-Präsidium resümiert die Entwicklung des Vereins und kommende Herausforderungen: (v.li.) Nicole Lemm, Martin Brandt und Uwe Völkening.

Der VfL zählt aktuell 1570 Mitglieder und hat mit 113 Personen sogar 6,7 Prozent seiner Mitglieder im vergangenen Jahr verloren. Die größten Verluste gab unter anderem es in der Abteilung Turnen/Fitness, Fußball, Football und Schwimmen. Die Volleyballer hingegen konnten einen Zuwachs verzeichnen. Rund 42 Prozent der Mitglieder (740) sind unter 18 Jahren, in dieser Altersgruppe hat der Verein im Jahr 2021 80 Mitglieder verloren. „Wir müssen die Entwöhnung vom Sportverein umkehren und den Wunsch nach sozialer Interaktion stillen“, fordert Rösener auf. (Text & Foto: nh)

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