Person über Bord: Polizei, DLRG und THW üben das Retten und Bergen von Personen aus der Weser
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(Rinteln) Es ist ein Szenario, mit dem die Beamten der Polizei in Rinteln rechnen müssen:

Eine Person geht aus eigenem Antrieb oder fällt aufgrund eines Unfalls in die Weser, kann sich nicht selbst retten und braucht Hilfe.

Besprechung der nächsten Übungssequenz im 24 Grad warmen Wasser der Weser.

Immer als erstes bei einem solchen Sachverhalt vor Ort: Die Polizei. 299 Menschen starben laut DLRG-Statistik im vergangenen Jahr in Seen oder Flüssen, 95 allein in Fließgewässern. Mehr als ein Mal mussten Polizeibeamte diese Situation meistern und damit sie im Ernstfall nicht das erste Mal „Weserkontakt“ haben, organisiert das Polizeikommissariat Rinteln seit Jahren eine Weser-Rettungsübung, bei der in Kooperation mit DLRG, dem THW oder der Feuerwehr das Retten und Bergen von Personen aus dem Fließgewässer geprobt wird.

THW, Polizei und DLRG proben den Ernstfall.

Rinteln ist damit eine der wenigen Dienststellen landesweit, die diese Art von Training in ihr Jahresprogramm aufgenommen hat. Ziel der Aktion ist es dabei, den Kollegen die Angst vor dem Fließgewässer zu nehmen und ihnen dennoch den Respekt vor den und die Kenntnis über die Gefahren zu bewahren.

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299 Menschen starben laut DLRG im vergangenen Jahr in Seen oder Flüssen

Alle Übungen waren so konzipiert, dass sie auch von Nicht-Rettungsschwimmern zu bewältigen waren. Die Voraussetzungen für die diesjährige Übung waren einfach perfekt. Hohe Lufttemperaturen von über 30 Grad, 24 Grad Wassertemperatur, ein Pegelstand von 136 cm in Rinteln und eine Fließgeschwindigkeit von rund fünf Kilometer pro Stunde waren optimal für die Trainierenden.

Einstieg in die Weser bei optimalen Voraussetzungen.

Unter ihnen auch Ulf Maier von der Zentralen Polizeidirektion in Hannover, zuständig für die Sportausbildung. Extra aus Lüneburg angereist war Gina Bruchmüller, die einen Lehrschein für Rettungsschwimmausbildung hat und dennoch bislang nie in einem Fließgewässer trainierte. Auch Katja Rollberg aus Hannover von der Analysestelle war dabei, ebenfalls Lehrscheininhaberin für Rettungsschwimmer. Vom Rintelner Polizeikommissariat trauten sich Lea Begemann, Corinna Spilker und Cedric Unrau ins Wasser, begleitet von zahlreichen DLRG-Rettungsschwimmern und zwei Booten des THW Rinteln unter der Leitung von Zugführer Stefan Frühmark.

Ausstieg nach getaner Arbeit unter der Hindenburgbrücke in Rinteln.

Die Rettung aus Fließgewässern erfordert einiges an Übung und Geschick

In der Weser wurden dann einzelne Übungssequenzen durchgespielt, Befreiungsgriffe geübt, es wurde abgeschleppt, geborgen, transportiert und immer wieder auch einfach nur versucht, sich gegen das stark fließende Wasser zu stemmen. Das THW probte die Verbringung von Personen über ein „Spineboard“ auf das Boot. Besondere Gefahrenmomente gab es auch zu beachten, denn immer wieder fuhren Jet-Ski die Weser rauf und runter. Deshalb hatte das THW-Boot dauerhaft Blaulicht geschaltet und mit leuchtend gelben Gurtrettern machte die DLRG auf sich und die Schwimmer in der Weser aufmerksam.

Die Teilnehmergruppe.

Vom THW-Boot aus beobachtete Rintelns Polizeichef Jörg Stuchlik die Übung. Nach dem Ausstieg an der „Bodega Beach“ gab es dann noch eine Übungs-Nachbesprechung vor dem DLRG-Raum im Rintelner Freibad. Allgemeiner Tenor: „Das hat was gebracht, das müssen wir wiederholen!“ (pr/Fotos: Polizei Rinteln)

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