(Stadthagen) Empedokles, der griechische Denker und Magier, lebt auf Sizilien, stürzt sich dort in den Ätna und steigt als Silberwolke in den Himmel, wobei er sich sozusagen in homöopathischer Dosis global „verteilt“. Empedokles ist nun also in allem und überall enthalten, wie das Plastik in unseren Weltmeeren und die Abgase in unserer Luft.

Friedrich Hölderlins Werk gilt als erstes Umweltdrama und wurde 1797, also vor genau 225 Jahren, noch vor der industriellen Revolution und dem damit einsetzenden Anstieg der CO2-Emissionen, geschrieben. Während des 60-minütigen Stücks stellt ein Baum das Zentrum der Inszenierung dar, die der deutschlandweit bekannte Schauspieler Peter Trabner erarbeitet hat.

Peter Trabner wurde 1969 in Bückeburg geboren, ist in Schaumburg aufgewachsen und hat in Stadthagen eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker absolviert, bevor er zur Schauspielerei wechselte. Peter Trabner ist einem breiten Publikum als Pathologe Dr. Falko Lammert aus dem Dresdener Tatort bekannt. Darüber hinaus spielte er Hauptrollen in Kinofilmen wie der Komödie „Lucky Loser“ sowie in mehreren Tatorten und im Polizeiruf.

Ausgehend von der Suche nach neuen, zeitgemäßen, publikumswirksamen Formen des Theaters und angestoßen durch die zunehmende Gefährdung unseres Planeten sowie das dringende Erfordernis einer „nachhaltigen“ Klima- und Umweltpolitik hat Peter Trabner eine „nachhaltige“ Theaterinszenierung zu Hölderlins Stück entwickelt. Das Stück „Der Tod des Empedokles“, das Trabner mit einem Baum als Anspielpartner unter freiem Himmel spielt, verbindet Straßentheater mit klassischer Rezitation, Bildungs- mit Alltagssprache, Interaktion mit den Zuschauern mit assoziativem Witz. Es handelt sich also um ein im doppelten Sinne nachhaltiges Theaterstück.

Das Theaterstück wird anlässlich der 800-Jahr-Feier der Stadt Stadthagen am 25. Juni 2022, jeweils um 15:00 und 19:00 Uhr, im Rahmen des FestiWalls in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Alte Polizei aufgeführt werden. (pr/Foto: Veranstalter)