(Bückeburg) Zur ordentlichen Jahreshauptversammlung, seit langem wieder in Präsenz, begrüßte der Bückeburger Stadtmarketing-Vorsitzende Giovanni Di Noto erfreulich viele Gäste im Le-Theule-Saal des Ratskellers: „Ich glaube, wir haben es noch nie so voll gehabt“.
Sein Bericht fiel erwartungsgemäß kurzer aus als gewohnt: Vier neue Beitritte stünden fünf Austritten gegenüber. Da bis Mai 2021 Lockdown herrschte, waren auch die BSM-Aktivitäten stark eingeschränkt. Fünf verkaufsoffene Sonntage wurden 2021 durchgeführt mit verschiedenen Anlässen wie der Illumination der Innenstadt im November. Der Weihnachtsmarkt „Bückeburg glüht auf“, der ursprünglich fürs dritte Adventswochenende geplant war, musste leider ausfallen. Als Alternative hatte das BSM eine Weihnachtstombola mit vielen Preisen, unter anderem drei E-Bikes, und Walking Acts in der Innenstadt organisiert.
„Die Aktion hat für viel Begeisterung gesorgt, die Rückmeldungen waren durchweg positiv“, resümierte Di Noto. Dennoch hofft der BSM-Vorstand, das in diesem Jahr zumindest wieder der Weihnachtsmarkt stattfinden kann. Weiterhin gab es in der Stadt wieder die „Hanging Baskets“, die Weihnachtsbeleuchtung und die Tannenbaumaktion. Letztere wurden den BSM-Mitgliedern im vergangenen Jahr nicht berechnet: „Das hat allen etwas Luft verschafft“.
Im Hintergrund habe es viel E-Mail-Verkehr gegeben, bei denen auch immer über die Änderungen bei Coronaregelungen informiert wurde. Der Weihnachtskugelverkauf habe einen beträchtlichen Überschuss von 1200 Euro eingebracht, der in gleichen Teilen der Jugendfeuerwehr Bückeburg und dem Verein „Chic für Chancen“ zugeführt wurde: „Wenn wir was erwirtschaften, dann wollen wir das nicht als Vermögen bunkern, sondern der Stadt für einen guten Zweck übergeben“. Auch die Schaumburg-Fünfer-Aktion, die im vergangenen Jahr gemeinsam mit Obernkirchen und Rinteln durchgeführt wurde, erfreue sich weiterhin hoher Beliebtheit. „Die Fünfer sind immer gefragt als Geschenk und Mitbringsel“, so Di Noto.
Überlegungen der BSM-Mitglieder, eine Art Gutschein- oder Rabattkarte einzuführen, scheiterten bisher am Abrechnungssystem und an der Sicherheit, zudem sind diese Varianten mit höheren Investitionskosten verbunden. Dennoch würde diese Möglichkeit weiter überlegt und diskutiert.
Dass Corona nicht nur böse Nachrichten, sondern manchmal auch Gutes mit sich bringt, stellte Di Noto bei der Vorstellung des Bückeburger Citymanagers Claas Marienhagen fest. „Ich kümmere mich um alles, was mit der Innenstadt zu tun hat. Ich bin quasi selbst ein Förderprogramm und versuche nun auch, viele Fördergelder für die Stadt zu organisieren“, stellte sich Marienhagen vor. Da er erstmal nur bis März in Bückeburg sei, habe er „keine Zeit um rumzutrödeln“ und fungiert ab sofort als Ansprechpartner für alles rund um die Innenstadt sowohl für die Bürger als auch die Unternehmen.
„Wenn was ist, gerne zu mir kommen“, lädt der Citymanager ein. Seine Themengebiete sind unter anderem die Baumstandorte, Fahrradverkehr in der Innenstadt sowie ein optimiertes Müllmanagement. Zudem wird Marienhagen ein integriertes Städteentwicklungskonzept erstellen, das unter anderem auch die Vorstellungen der Bürger beinhalte und wie die Innenstadt in 20 Jahren aussehen könnte.
Nach einer weiteren Vorstellungsrunde mit neuen und potentiellen Mitgliedern konstatierte Christian Engelke: „Ich habe Bückeburg in meiner DNA und deswegen finde ich den Antrieb hier toll mit so vielen neuen Leuten – hier ist Leben drin“. Diesem Schlusswort konnte sich auch der Vorsitzende Di Noto anschließen und gab das Wort weiter an den „Finanzminister“ Carsten Hoebbel.
In 2021 habe der BSM rund 59.000 Euro Einnahmen erwirtschaftet. Größte Ausgabepunkte seinen die Walking Acts, die Beleuchtung und die Weihnachtskugeln gewesen, sodass am Ende des Jahre ein Überschuss von 17.546 Euro auf der Rechnung stand. „Die Zahlen sind natürlich keineswegs mit den Jahren vor Corona vergleichbar“, so Hoebbel. Die Liquidität war zu jeder Zeit gesichert, die Gesamtliquidität betrage 83.000 Euro. „Wir wollen ja keine Gewinne fahren und hoffen darauf, dass wir die angesammelte Liquidität in diesen Jahr wieder unserer Arbeit für Bückeburg zugute kommt“, erläuterte Hoebbel. Die Kassenprüfung habe keine Beanstandungen ergeben, der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Bereits bei den letzten Versammlungen hatte Di Noto angedeutet, dass er nicht wieder für den Posten als Vorsitzender zur Verfügung stehen werde. „Nach acht Jahren als Vorsitzender sollte ich auch den Stuhl freimachen für frischere Ideen. Ich möchte aber nicht ohne ein Wort des Dankes gehen: Es hat mir viel Spaß gemacht, zu versuchen, etwas für Bückeburg auf die Beine zu stellen. Uns ist viel gelungen, wir ziehen an einem Strang und haben zusammengebracht, was zusammen gehört. Es ist schön zu sehen, dass so viele für Bückeburg zu begeistern sind“, so Di Noto zu den Anwesenden. Diese ließen den ehemaligen Vorsitzenden natürlich nicht ohne Dank und Geschenk ziehen. „Ich bin ja nicht weg und bleibe weiter im Hintergrund dabei und gebe, wenn es gewünscht ist, auch gerne meinen Senf dazu“, verabschiedete sich Di Noto.
Natürlich sollte die Stelle als Vorsitzender nicht lange vakant bleiben: Christian Engelke schlug Olaf Kruse als Nachfolger vor. Dieser sei kein unbekanntes Gesicht, habe bereits im Vorfeld auf Versammlungen mitgewirkt und könne sich mit der Arbeit des BSM identifizieren. „Seit 12 Jahren sind wir mit Augusta im Bückeburger Handel aktiv, betreiben mittlerweile drei Läden und wollen uns gerne einbringen“, stellt sich Kruse vor, der gerne den Schwerpunkt auf den Innenstadthandel legen würde. In einer offenen Wahl stimmten die Mitglieder einstimmig für Krause als neuen Vorsitzenden. Der weitere Vorstand, bestehend aus Anja Bracht, Beate Koß, Markus Metschke und Carsten Hoebbel, wurde ebenfalls einstimmig wiedergewählt.
In den Beirat wurden Stefan Diekmann, Philipp Wirtz, Edgar Miller, Ralf Brenneisen, Andreas Hue, Bianka Plank und Sabrina Bardenhagen gewählt. Der Beirat sei ein schönes Instrument, um verschiedene Branchen direkt an der Vorstandsarbeit teilhaben zu lassen, konstatierte Di Noto.
Ausblick auf das Jahr 2022
Im Ausblick auf das laufende Jahr kündigt der BSM noch weitere verkaufsoffene Sonntage am 24. April, am 22. Mai, am 19. Juni, am 17. Juli, am 7. August, am 11. September sowie am 30. Oktober an. Weiter werde an einer Alternativveranstaltung für „Bückeburg kocht über“ gearbeitet. Die BSM-Taschen, in diesem Jahr in Rot, würden Mitte April ausgeliefert werden. Neben der Landpartie im Juni und dem MPS im Juli wird auch der Bühnensommer an vier Terminen im August stattfinden. Am 16. September ist die Lange Nacht der Kultur geplant. Von 28. bis zum 31. Oktober soll der Herbstmarkt stattfinden. Am 5. November wird der Stadtball nachgeholt und auch „Bückeburg glüht auf“ und der Weihnachtszauber sollen zum Jahresende wieder stattfinden.
(Text & Fotos: Nadine Hartmann)
