Sanierung oder Neubau? Bürgerumfrage zur Festhalle Stadthagen gestartet
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(Stadthagen) Die Festhalle Stadthagen wurde 1969 als Mehrzweckhalle gebaut. Damals war sie die einzige Veranstaltungshalle zwischen Hannover und Bielefeld, in der namhafte nationale und internationale Künstler auftraten. Hier fanden Messen, Ausstellungen, Tagungen, Versammlungen, Hochzeiten, Modenschauen und Sportveranstaltungen statt. Zuletzt diente die Festhalle als Impfzentrum des Landkreises Schaumburg unter Leitung des DRK. 2010 wurde die Fassade und der Innenbereich modernisiert. Aktuell ist die Halle für Veranstaltungen gesperrt.

Die Festhalle ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden, um die erforderlichen Vorgaben erfüllen zu können. Alternativ sei auch ein Neubau nötig, heißt es. Dem Alter der Bausubstanz und den gesetzlichen Vorgaben, wie der Niedersächsischen Versammlungsstättenverordnung und dem Brandschutzgesetz müsse nun Rechnung getragen werden, so die Stadtverwaltung. Ein Bestandsschutz sei für alte Versammlungsstätten in den Gesetzen nicht vorgesehen. Mit einer Umfrage auf der städtischen Internetseite sollen Bürger angeben, welche der genannten Aspekte (unter anderem geht es um die Lage, den ÖPNV und die finanziellen Folgen) ihnen wichtig sind.

Die Verwaltung gibt auf der Umfrageseite zusätzliche Informationen an. Eine Vollsanierung wird demnach auf mindestens 4 Millionen Euro geschätzt, eine Nutzung der Festhalle am jetzigen Standort wäre vermutlich für weitere 20 Jahre möglich. Die Finanzierung erfolgt über Kredite bei einer angenommenen Verzinsung von 2%. Zur Deckung von Zins- und Tilgungsleistungen käme eine Erhöhung der Grundsteuer B in Betracht. Dies würde den durchschnittlichen Haushalt um mindestens 4 Euro pro Jahr zusätzlich belasten (7%).

Festhalle Stadthagen: Die Befragung läuft bis zum 6. März

Ein Neubau an einem anderen Standort würde mindestens 10 Millionen Euro bei einer Nutzungszeit von 30 Jahren kosten und ebenfalls über den Kreditmarkt finanziert (bei angenommenen 2% Zinsen). Die Erhöhung der Grundsteuer B würde in diesem Fall zu Mehrbelastungen eines durchschnittlichen Haushaltes von mindestens 7,50 Euro pro Jahr führen (13%). Da für die Vermietung eines modernen Neubaus vermutlich höhere Nutzungsentgelte zu realisieren sind, würde die Belastung voraussichtlich geringer ausfallen.

Für eine Festhalle in Stadthagen kommen völlig unterschiedliche Lösungsansätze in Betracht, daher wurden die Bewertungskriterien in der Umfrage erarbeitet. Auf dieser Grundlage können Rat und Verwaltung die unterschiedlichen Lösungsansätze bewerten und zu einer Entscheidung kommen.

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Bisherige durchschnittliche Nutzung der Festhalle Stadthagen an Tagen pro Jahr:

Hochzeiten: 34
Abibälle: 2
Abifeten: 5
Sportlerball: 1
Schützenfest incl. Ball: 6
Oktoberfest: 1
Konzerte: 3
Sonstiges (Messen, Versammlungen): 21

Mit der bisherigen Auslastung in der Vergangenheit hat die Festhalle laut Angaben der Stadtverwaltung in den Jahren 2010 bis 2020 durchschnittlich einen Verlust von 151.600 Euro pro Jahr eingefahren. Die Stadt gleicht das Minus mit Steuergeldern aus. Durchschnittlich werden Grundsteuerpflichtige dadurch mit etwa 2,60 Euro pro Jahr belastet.

>>> Hier geht es direkt zur Umfrage: KLICK

(Quelle: Stadthagen.de, pr)

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